Leopold III. (Österreich)
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Leopold III. (* 1073; † 15. November 1136) war Markgraf von Ostarrichi 1095-1136, Heiliger (Festtag am 15. November), Landespatron von Österreich im Allgemeinen sowie von Wien, Niederösterreich und (gemeinsam mit dem Heiligen Florian) von Oberösterreich im Besonderen.
Leopold war der Sohn von Markgraf Leopold II. und Ida von Formbach-Ratelnberg; seine Söhne waren Leopold IV. und Heinrich II. Jasomirgott. In zweiter Ehe war er mit Agnes von Waiblingen, der Schwester Kaiser Heinrichs V. verheiratet, da er ihn gegen seinen Vater Heinrich IV. unterstützt hatte. Diese Versippung mit den Saliern hob die Bedeutung des Babenberger-Hauses, dem wichtige Königsrechte in seiner Markgrafschaft übertragen wurden. Leopold nannte sich "Princeps Terrae", was bereits auf das Bewusstsein einer selbständigen Landesherrschaft hindeutet. Er war auch 1125 als Kandidat für die Königswahl im Gespräch, verzichtete aber.
Erinnert wird seiner vor allem für die Erschließung des Landes, die mit seiner Tätigkeit als Klostergründer einher geht. Seine wichtigste Gründung ist Klosterneuburg, das 1108 gegründet wurde. Der Legende nach war es die Stelle, an der ihm eine Marienerscheinung den Schleier seiner Frau Agnes zeigte, den diese Jahre zuvor auf der Jagd verloren hatte. Klosterneuburg wurde in den folgenden Jahren zur Residenz ausgebaut.
Andere Klöstergründungen waren Stift Heiligenkreuz, Klein-Mariazell sowie Stift Seitenstetten. Diese Gründungen führten auch 1485 zu seiner Heiligsprechung, dienten aber hauptsächlich zur Erschließung des noch stark bewaldeten Gebiets.
Auch die Städte wurden unter ihm gefördert, neben Klosterneuburg und Wien namentlich Krems, das eine Münzprägestätte bekam, die freilich nie Bedeutung erlangte.
Aus seiner Zeit stammen auch die ersten literarischen Zeugnisse aus dem österreichischen Raum, namentlich von Heinrich von Melk und Ava von Göttweig.
Begraben ist er im Stift Klosterneuburg in Klosterneuburg, das ihm seine Existenz verdankt. 1663 unter der Regierung seines Namensvetters Leopold I. wurde er zum Landespatron Österreichs an Stelle des Heiligen Koloman erhoben. Der 15. November ist in Wien und Niederösterreich schulfrei.
[Bearbeiten] Leopoldi
Am Jahrestag des Heiligen Leopold findet in Klosterneuburg alljährlich am 15. November das traditionelle Fasselrutschen statt. Dabei wird über das Tauseneimerfass im Binderstadel des Stiftes hinuntergerutscht. Das erste Mal wurde das Fasselrutschen im Jahr 1814 erwähnt. In Wien und Niederösterreich ist an diesem Tag schulfrei.
Aber auch in anderen Orten Niederösterreichs und in Wien werden Leopoldifeste veranstaltet.
[Bearbeiten] Literatur
Floridus Röhrig: Leopold III. der Heilige, Markgraf von Österreich, Herold Wien-München (1985)
[Bearbeiten] Weblink
- Eintrag über Leopold III. (Österreich) im Österreich-Lexikon von aeiou
- Eintrag über Leopoldi im Österreich-Lexikon von aeiou
- Ökumenisches Heiligenlexikon: Leopold III., "der Fromme"
- Genealogie
- Biographische-Bibliobraphisches Kirchenlexikon
- Stift Klosterneuburg
- Pfarre St. Leopold in Klosterneuburg
| Vorgänger |
Markgraf von Österreich 1095-1136 |
Nachfolger |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Leopold III. |
| ALTERNATIVNAMEN | Leopold, der Heilige |
| KURZBESCHREIBUNG | Markgraf von Ostarrichi 1095-1136 |
| GEBURTSDATUM | 1073 |
| STERBEDATUM | 15. November 1136 |
