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Liste von Orgelregistern - Wikipedia

Liste von Orgelregistern

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dies ist eine alphabetische Liste verbreiteter Bezeichnungen von Orgelregistern mit kurzen Erklärungen. Nicht berücksichtigt wurden historische oder ausländische Schreibweisen. Auch wenn sich die Bezeichnung von Registern an Bauart, Mensur oder Klang orientiert, sind diese keineswegs „genormt“. Einzelne Register können je nach Orgelbauer, Orgellandschaft oder Epoche verschiedene Namen haben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Registergruppen

Wichtige Registergruppen sind:

[Bearbeiten] Registerbezeichnungen

  • Aeoline: zu Beginn des 19. Jahrhunderts wie beim Harmonium ebenfalls zunächst ein Durchschlagzungen-Register. Ab ca. 1820 setzte sich aber unter dem Namen „Aeoline“ ein offenes 8'-Labialregister mit sehr enger Mensur durch. In vielen romantischen Orgeln stellt dieses die zarteste Streicherstimme dar
  • Baarpfeife, auch Bärpfeife: kurzbechriges Zungenregister, 8'
  • Blockflöte: konisches oder zylindrisches 4'-Labialregister mit weiter Mensur und weichem füllendem klarem Klang
  • Bombarde: Zungenregister mit natürlich langen trichterförmigen Bechern in 32'- oder 16'-Lage; meist im Pedal
  • Bordun: gedacktes, oft enges und obertonreiches 16'- oder 8'-Register
  • Copl, auch Cop(p)el: süddeutsche Bezeichnung für Gedackt 8'
  • Cornopean: englisches Zungenregister mit voller Becherlänge, oft mit gedeckeltem Becher. Klanglich ähnlich einer Trompete, sehr grundtonreich, meist im Schwellwerk verbaut.
  • Diapason: englische Bezeichnung für einen Prinzipal 8'; kommt in offener Bauweise (open diapason) aus Metall und Holz, aber auch als sehr weiter Gedackt (stopped diapason, meist aus Holz) vor. Ein 16'-Register im Manual wird double diapason genannt
  • Diaphon-Dulzian: 64'-Zungenregister in der Atlantic City Convention Hall
  • Dolkan: trichterförmiges leises Labialregister, meistens 8' (4')
  • Dulzian, auch Dulcian: kurzbechriges Zungenregister in 32'-, 16'- oder 8'-Lage mit engen Schallbechern, die unten konisch und oben zylindrisch geformt sind
  • Cello: (auch Violonbass) enges Streicherregister, meist 16'-Lage im Pedal
  • Fagott: Zungenregister mit natürlich langen trichterförmigen Bechern, die meistens oben verschlossen und mit seitlichen Bohrungen versehen sind, in 32'- oder 16'-Lage, leiser und dunkler als Posaune, andere Bezeichnung: Basson
  • Flachflöte: Labialregister in weiter Mensur und mit sehr breiten Labien
  • Flöte: Labialregister weiter Mensur aus Holz oder Metall, 16'- bis 2'-Lage, verschiedene Bauformen möglich
  • Fugara: offenes streichendes Labialregister enger Mensur, 8'- oder 4'-Lage
  • Gambe: offenes streichendes Labialregister enger Mensur, 16'- bis 4'-Lage
  • Gedackt: gedecktes Labialregister, unterschiedliche Mensuren möglich, z. B. als Lieblich Gedackt enge, als Grobgedackt weite Mensur, 32'- bis 4'-Lage
  • Geigenprinzipal: eng mensuriertes Prinzipal 16'- bis 4'-Lage, oft aus Holz gebaut
  • Gemshorn: konische Pfeifen (Holz oder Metall), 16'- bis 4'-Lage, der Klang liegt zwischen Prinzipalen und Flöten, und ist je nach Stilrichtung hornig, leicht streichend oder weicher Flötenklang
  • Glockenspiel: entweder echtes Glockenspiel mit Metallglocken, meist in 4'- oder 2'-Lage, oder Röhrenglocken oder hohe Aliquotmischung 13/5' + 1'
  • Hintersatz: Pedalmixtur, meist nicht repetierend
  • Hohlflöte: offenes Flötenregister mit zylindrischen Pfeifen, oft Holz, 8' bis 2', verschiedene Bauformen, der Klang ist rund und füllend
  • Holzflöte: meistens offenes Labialregister aus Holz, mit weitem Labium, 8' oder 4'
  • Klarinette: durchschlagendes Zungenregister mit leicht konischen Becher; kommt meist in 8'-Lage vor
  • Koppelflöte: Metall, halbgedacktes Register, wobei auf den Hut ein konischer Aufsatz gelötet wird. Klang hohl, flötig, obertönig, 8' oder 4'
  • Kornett, auch Cornet oder Cornett: Labialregister, 3-fach bis 7-fach, immer terzhaltig, meist 5-fach, bestehend aus 8' + 4' + 22/3' + 2' + 13/5', nicht repetierend, Mensur in der Regel weit, also keine Klangkrone oder Trompete 2' oder 1' im Pedal. Der Klang ist hornartig, rund und füllend.
  • Krummhorn: Zungenregister mit zylindrischen Bechern meist natürlicher Länge, 8', seltener 16' oder 4'
  • Mixtur: die tiefste Klangkrone (siehe auch Scharff und Zimbel), meistens nur aus Oktaven und Quinten bestehend, selten auch mit Terz
  • Mollterz: ein unechtes (14/5' oder 33/5') oder echtes (16/19') Aliquotregister, prinzipalisch oder als Flöte
  • Nasat: weit mensuriertes, oft gedeckt oder als Rohrflöte gebautes Quintregister 22/3'
  • Nachthorn: Flötenregister mit einer der weitesten bei Orgeln vorkommenden Mensuren, mit zylindrischen Metallpfeifen und sehr schmalem Labium, sehr weicher und leiser Klang, manchmal auch als sehr weites Gedackt gebaut, 16' bis 2'
  • None: ein Aliquotregister, meistens 8/9'
  • Oboe: Zungenregister mit trichterförmigen Bechern, erst eng dann oben weiter, oben teilgedeckt, meistens 8'
  • Oktavbass: Prinzipalregister im Pedal, aus Holz oder Metall, meistens 8'
  • Oktave: Prinzipalregister in höherer Lage als der Prinzipal des entsprechenden Werkes, (Großoktave 8' wenn Prinzipal 16'), 8' bis 1'
  • Piffaro: manchmal schwebende, zweifache Stimme im Pedal, 4' + 2'
  • Pommer: meistens ein gedecktes, enges 16'- oder 8'-Register, klanglich zwischen Gedackt und Quintatön
  • Posaune: Zungenregister in mittelweiter Mensur, mit natürlich langen trichterförmigen Bechern in 32'- oder 16'-Lage, manchmal auch 8', meistens im Pedal, abgesehen von Hochdruckregistern lautestes Register einer Orgel; schmetternder, feierlicher Klang
  • Praestant: manchmal Synonym für Prinzipal, vor allem wenn er im Prospekt steht, im französischen Raum für Oktave, speziell Oktave 4' im Hauptwerk
  • Prinzipal: zylindrisch offenes Labialregister mittlerer Mensur, wichtigste Registerfamilie jeder Orgel, 16' bis 1', im Pedal auch 32'
  • Querflöte, auch Querpfeife: Überblasendes, offenes Flötenregister von doppelter Körperlänge, ahmt den Klang der Orchesterflöte nach
  • Quintadena: auch Quintade oder Quintatön, eng mensuriertes Gedackt mit besonders niedrigen Aufschnitt, sehr ausgeprägtem 3. (Quinte) und 5. (Terz) Teilton, 16'- bis 4'-Lage
  • Quinte: weit mensuriert ein Aliquotregister zu 51/3', 22/3' oder 11/3', zur Bildung akustischer Register zu 211/3' oder 102/3' im Pedal, prinzipalisch mensuriert als 22/3' oder 11/3' zum Prinzipalchor gehörend (kein Aliquotregister)
  • Quintatön: siehe Quintadena
  • Rauschpfeife: gemischte Stimme, in der Regel aus 2' und 11/3', da die hohen Tonlagen nicht vorkommen, ist das Register nicht repetierend
  • Rauschquinte: prinzipalische gemischte Stimme aus 22/3' und 2' oder 22/3' und 11/3'
  • Regal: Zungenregister mit kurzen Bechern unterschiedlicher Form in 16'-, 8'- oder 4'-Lage, man unterscheidet z. B. Trichter- , Knopf- und Trompetenregal. Siehe auch Regal (Musikinstrument)
  • Rohrflöte: halbgedecktes Labial-Register, auf den Deckel des Hutes ist ein Röhrchen gelötet, welches die charakteristische Aufhellung der Klangfärbung bewirkt, meist 8' oder 4'
  • Rohrquinte: ein Aliquotregister in der Form einer Rohrflöte (in der Regel 22/3')
  • Salizional: (v. lat. salix, „Weide“), siehe Weidenpfeife
  • Schalmei: Zungenregister, meist 8' oder 4', zylindrische Becher mit einem stark konischen Aufsatz am oberen Ende des Bechers oder konische Becher, z. T. ebenfalls mit einem stark konischen Aufsatz am oberen Ende des Bechers
  • Scharff, auch Scharf oder Acuta: hohe Klangkrone (siehe auch Mixtur und Zimbel) mit enger Mensur und hellem und durchdringenden Ton, meistens nur aus Oktaven und Quinten bestehend, aber auch mit Terz möglich
  • Schnarrpfeife: Zungenregister ohne Becher, platzsparend aber rauer Klang, wurde hauptsächlich in alten Orgeln verbaut, sofern wenig Raum zur Verfügung stand oder die Orgel transportabel sein sollte.
  • Schwebung: meistens zwei 8'-Register, die gegeneinander leicht verstimmt werden; erzeugen eine Schwebung (Unda maris, Voix celeste, Vox coelestis u. a.)
  • Septime: ein Aliquotregister, meistens 11/7'
  • Sesquialter, auch Sesquialtera: 2-fache Stimme von weiter Prinzipal-Mensur, die aus einer Quinte und der darüberliegenden Terz besteht, in der gebräuchlichsten Bauart aus 22/3' + 13/5' bestehend, manchmal auch 11/3' + 4/5' welches ab c1 in die erstgenannte Zusammensetzung repetiert
  • Sifflöte: Flötenregister mit meist zylindrischen Pfeifen, welches nur in den hohen Tonlagen von 2' und 1' vorkommt, scharfer und durchdringender Ton
  • Spanische Trompete oder Chamade: horizontal im Prospekt angebrachtes Zungenregister (siehe Trompete), meistens 8' oder 4'
  • Spitzflöte: konisch offenes Labialregister nicht zu weiter Mensur, 8' bis 2', dessen Pfeifen nach oben hin spitz zulaufen. Der Ton ist hell, aber nicht sehr stark
  • Spitzquinte: ein Aliquotregister in der Form einer Spitzflöte, meistens 11/3'
  • Subbass: wichtiges gedacktes Labialregister im Pedal, meistens 16', in größeren Orgeln auch 32', im Klang sehr obertonarm, dunkel und unbestimmt
  • Superoktav: Bezeichnung für ein 1'- oder 2'Prinzipalregister, wenn in einem Werk bereits tiefere Prinzipalregister vorhanden sind
  • Terz: ein Aliquotregister, meistens als Flöte, selten prinzipalisch, 62/5', 31/5', 13/5', 4/5'
  • Terzian: prinzipalische gemischte Stimme aus Terz 13/5' und Quinte 11/3' oder 31/5' + 22/3', letztere Kombination wird auch Tolosana genannt
  • Tromboncini: ein Regal mit rechteckigen Bechern (selten)
  • Trompete: Zungenregister mit natürlich langen trichterförmigen Bechern in 16'-, 8'- oder 4'-Lage, im Pedal auch 2' oder 1', dann meist Kornett genannt
  • Unda maris: (lat. „Meereswelle“) ein Schwebungsregister, meistens aus Gedackten, im Gegensatz zur Vox coelestis (Streicherschwebung)
  • Untersatz: meist gedecktes Pedalregister in 32'-, gelegentlich auch 16'-Lage, benötigt in der Regel nur die tiefsten 12 Pfeifen und nutzt für die höheren Töne im Extensionsverfahren die Pfeifen eines baugleichen, eine Oktave höher klingenden Registers
  • Viola: offenes Labialregister enger Mensur, 8', 4'
  • Viola da gamba: Labialregister, meist konisch, allerdings auch zylindrisch gebaut und zur Familie der Streicher gehörend und mit scharf streichendem Ton, sehr enge Mensur
  • Vox balenae: (lat. „Stimme des Wals“) 64'-Register; meist akustisch aus 32' + 211/3'
  • Vox coelestis: (lat. „himmlische Stimme“) Schwebungsregister enger Mensur (Streicherschwebung), 8'
  • Vox humana: (lat. „Menschenstimme“) kurzbechriges 8'-Zungenregister mit unterschiedlichen Becherformen, aber stets kurz Aufsätzen. Der Klang soll an die singende menschliche Stimme erinnern. Bei italienischen Orgeln des 16. und 17. Jahrhunderts als „Voce umana“ auch eine Prinzipalschwebung (Synonym mit Piffaro (Schwebung))
  • Waldflöte: weit mensuriertes Labialregister unterschiedlicher Bauart, meistens 4' oder 2'
  • Weidenpfeife: offenes Labialregister enger Mensur, zarter Strich, meist 16' oder 8'
  • Zimbel, auch Cimbel: höchste gemischte Stimme (siehe auch Mixtur und Scharff), die den Cimbelstern labial nachahmt. Die Zimbel ist meist mit kleinsten Pfeifen von enger Mensur und sehr hoher Tonlage besetzt. Der Klang bewegt sich an der oberen Tongrenze und ist glitzernd hell

[Bearbeiten] Namenszusätze

  • Bass (häufiger als Nachsatz bass): ein Register im Pedalwerk oder ein Register nur für die Basshälfte des Manuals, meist bei in Diskant und Bass geteiltem Manual
  • Diskant (oder als Nachwort cantus): ein Register nur für die Diskanthälfte des Manuals, meist bei in Diskant und Bass geteiltem Manual
  • Doppel
(1) ein Register mit Labialpfeifen, die jeweils zwei Labien besitzen
(2) ein Register mit hölzernen Labialpfeifen, bei der die beiden Pfeifen für eine Taste über eine gemeinsame Wand starr miteinander verbunden sind. Die Pfeifen stehen entweder im Einklang oder im Oktavabstand, wobei dann die untere Oktave gedeckt und die obere Oktave offen ausgeführt sind.
(3) ein Register mit je zwei Labialpfeifen für jede Taste, die entweder im Einklang oder im Oktavabstand stehen
  • Grob: im Klang fülliger und meist auch lauter als das gleichnamige Register ohne Vorsatz, oft weiter mensuriert als das gleichnamige Register ohne Vorsatz
  • Groß: meist gleiche Bedeutung wie Kontra, jedoch oft für Register im Hauptwerk
  • Holz: Holzpfeifen bei Labialregistern, Holzbecher bei Lingualregistern
  • Metall: (seltener Vorsatz) Metallpfeifen bei Labialregistern
  • Klein: klingt eine Oktave höher als das gleiche Register ohne Vorsatz, z. B. Gedackt 8' → Kleingedackt 4'
  • Kontra: klingt eine Oktave tiefer als das gleiche Register ohne Vorsatz, z. B. Prinzipal 8' → Kontraprinzipal 16'. Kontra bezeichnet meist ein Register zu 16' oder 32', häufig im Pedalwerk
  • Lieblich: im Klang zarter und meist auch leiser als das gleichnamige Register ohne Vorsatz, oft enger mensuriert als das gleichnamige Register ohne Vorsatz
  • Stentor: Hochdruckregister, ein erhöhter Winddruck lässt die Pfeifen lauter klingen, wurde erst mit dem Einsatz von elektrischen Windmaschinen interessant
  • Subkontra: (seltener Vorsatz) klingt zwei Oktaven tiefer als das gleiche Register ohne Vorsatz bzw. eine Oktave tiefer als das gleiche Kontraregister, z. B. Prinzipal 8' → Kontraprinzipal 16' → Subkontraprinzipal 32'. Subkontra bezeichnet meist ein Register zu 32' oder (sehr selten) 64' im Pedalwerk
  • Zart: meist gleiche Bedeutung wie Lieblich

[Bearbeiten] Effektregister

[Bearbeiten] Nebenregister

  • Koppeln
  • Tremulant
  • Kalkantenruf: Um den Kalkanten zum Treten aufzufordern. Wird an manchen Orgeln an Stelle eines simplen „An/Aus“-Schalters verwendet.
  • Ventus: Lateinisch für „Wind“, wie der Kalkantenruf heute als „An/Aus“-Schalter gebraucht. Für Nichtorganisten nur schwer zu finden.
  • Registerzüge nichtakustischer Art wie „Fuchsschwanz“, bei dessen Betätigung aus einer Klappe ein Fuchsschwanz (vom Tier, nicht die Säge) hervor schnellt. Das wohl berühmteste Beispiel eines nichtakustischen Registerzugs ist der „Riesling 2fach“, gebaut in einer Orgel in der Weinbaustadt Cochem. Die Betätigung dieses Registerzugs lässt eine Schublade herausfahren, in der zwei Flaschen Wein liegen. Ein ähnliches Register gibt es im Dom von Ratzeburg; dort als „Rauschwerk“ betitelt und mit Whiskey bestückt.
  • Blinde Registerzüge (z. B. aus Symmetriegründen angebracht) mit lustigen Beschriftungen wie „Predigtabsteller“, „nihil sine me“ („nichts ohne mich“), „Noli me tangere“ („rühr mich nicht an“) oder „Schwyger 32'“ (Schwyger = Schweiger, der Schweigende). Oft sind diese Züge jedoch einfach mit „Vacat“ (vom lat. vacare = fehlen) oder überhaupt nicht beschriftet.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

  • www.organstops.org Enzyklopädie der Orgelregister auf Englisch (auch mit Klangbeispielen)]
  • www.aeoline.de Ausführliche Beschreibung wichtiger Orgelregister mit romantischen Klangbeispielen
Andere Sprachen

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