Luftschutz-Lenkungsbereitschaft
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Die Luftschutz-Lenkungsbereitschaft (kurz: LS-LB) war eine taktische Einheit des Luftschutz-Lenkungs- und Sozialdienstes des Luftschutzhilfsdienstes. Sie bestand aus zwei Lenkungszügen, einem Sozialzug und einem Versorgungszug. Das Personal wurde von ehrenamtlichen Helfern aus der Zivilbevölkerung gestellt, während die Fahrzeuge und Ausrüstung aus Bundesbeschaffung stammten. Personell bestand die LS-LB laut Stärke- und Ausstattungsnachweisung (STAN) aus 123 Helfern, davon maximal 17 Frauen.
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[Bearbeiten] Aufgabe
Die Aufgabe der Luftschutz-Lenkungsbereitschaft war es, im Kriegsfall die Flüchtlingsströme aus zerbombten Städten zu kanalisieren sowie die Menschen sozial zu betreuen und zu verpflegen. Weiterhin sollte sie Unterkünfte besorgen, instandhalten und betreiben. Wie alle Einheiten des Luftschutzhilfsdienstes sollte die Lenkungsbereitschaft auch bei Großschadensereignissen und Katastrophen tätig werden können. Sie kann somit als Vorgänger der späteren Betreuungszüge des Katastrophenschutzes gesehen werden.
[Bearbeiten] Organisation
[Bearbeiten] Führungsgrupppe
Die Führungsgruppe war die oberste Führungseinheit der Lenkungsbereitschaft. Sie setzte sich aus dem Bereitschaftsleiter, dessen Fahrer, einem Fernmelder und zwei Kradmeldern zusammen. Sie konnte auf einen Funkkommandowagen sowie zwei Kräder zurückgreifen.
[Bearbeiten] Lenkungszug
Die Luftschutz-Lenkungsbereitschaft verfügte über zwei Lenkungszüge, die jeweils aus einem Führungstrupp, drei Gruppen und einem ABC-Messtrupp bestanden. Der Führungstrupp setzte sich aus einem Zugführer, einem Fernmelder sowie drei Kradmeldern zusammen, die über drei Kräder und einen PKW verfügten. Jede Gruppe war auf einem LKW untergebracht und bestand aus einem Gruppenführer und acht Helfern. Zum ABC-Messtrupp gehörten ein Truppführer und zwei Helfer, die über einen PKW verfügten. Damit bestand jeder Lenkungszug aus 35 Helfern.
[Bearbeiten] Sozialzug
Jede Luftschutz-Lenkungsbereitschaft verfügte über einen Sozialzug, der sich aus einem Führungstrupp, einer Verpflegungsgruppe, einer Unterkunftsgruppe und einer sozialen Betreuungsgruppe zusammensetzte. Der Führungstrupp bestand aus einem Zugführer, einem Fernmelder und drei Kradmeldern, die über drei Kräder und einen PKW verfügten. Die Verpflegungsgruppe bestand aus zwölf Helfern. Von diesen besetzten der Gruppenführer, vier Helfer und zwei Köche einen LKW. Vier weitere Helfer sowie ein Koch verfügten über einen Feldküchenwagen. Die Unterkunftsgruppe bestand aus einem Gruppenführer, einem Truppführer und einem Helfer auf einem LKW, sowie einem Gruppenführer, vier Truppführern und einem Helfer auf einem Kombinationskraftwagen. Die Gruppe soziale Betreuung besetzte zwei LKW mit jeweils einem Truppführer und fünf Helfern, wobei ein LKW zusätzlich mit einem Gruppenführer besetzt wurde. Damit umfasste der Sozialzug 39 Helfer.
[Bearbeiten] Versorgungszug
Der Versorgungszug verfügte über keine eigene Führungseinheit. Der Zugführer besetzte zusammen mit dem Schirrmeister und einem „Handwerker“ einen LKW. Hinzu kam ein weiterer LKW, der mit einem Koch und einem Helfer besetzt war. Dieser diente als Zugfahrzeug für einen Feldkochherd. Ein weiterer Helfer und Fahrer besetzten einen Kombinationskraftwagen. Ein Krad rundete diese acht Personen umfassende Einheit ab.