Magnum opus
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Mit opus summum (von lat. summum = höchstes und opus = Werk) oder magnum opus (von lat. magnum = größtes) bezeichnet man das bedeutendste Werk eines Künstlers (vor allem Musiker, Dichter, Schriftsteller). Früher galt das Wort auch dem Hauptwerk eines bedeutenden Gelehrten oder wissenschaftlichen Autors.
Oft handelt es sich beim opus summum um ein Spätwerk, in dem der Künstler oder Wissenschafter seine über lange Jahre erworbene Erfahrung und Kenntnis der Zusammenhänge auf einem Gebiet zu einem Meisterwerk verdichtet. Auch die Beschäftigung mit den Schülern hat manchen „alten Meister“ zu Höchstleistungen inspiriert. Die endgültige Etablierung mancher neuen Stilrichtung oder Denkweise geht auf solitäre Meisterwerke zurück, etwa wenn sich die hohe Gesellschaft zunächst abwartend verhielt.
Beispiele solcher Spitzenwerke sind Goethes Faust (Erster Teil) oder Bachs Matthäus-Passion. Manchem gelingen sogar mehrere „opera summa“, wofür stellvertretend Dürer und Kant stehen mögen. Im Bereich der Klassischen Musik (Mozart, Beethoven) musste sich allerdings erst der in der Frühklassik festzustellende Einfallsreichtum gegen die bis dahin regelbetonte Komponierkunst die gesellschaftliche Anerkennung erwerben.
Während in der Kunst die Meisterwerke eher in späteren Lebensphasen entstehen, ist es in der Wissenschaft häufiger umgekehrt. Bis heute ist eine auffällige Häufung epochemachender Arbeiten um das 30. bis 35. Lebensjahr zu beobachten. Die später erworbene Erfahrung - was auch in der Technik zutrifft - gibt allerdings oft erst die Chance, das Werk in den richtigen Zusammenhang zu stellen.