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Mainzer Republik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Mainzer Republik wird der kurzlebige Freistaat bezeichnet, der von März bis Juli 1793 unter dem Schutz der französischen Revolutionstruppen auf dem Gebiet des heutigen Rheinhessen und der Pfalz bestand und der das erste, auf bürgerlich-demokratischen Grundsätzen beruhende Staatswesen auf deutschem Boden gewesen ist.

Freiheitsbaum an der Grenze zur Mainzer Republik, nach einem Aquarell von Goethe. Die Inschrift auf der Tafel lautete: „Passans, cette terre est libre“
Freiheitsbaum an der Grenze zur Mainzer Republik, nach einem Aquarell von Goethe. Die Inschrift auf der Tafel lautete: „Passans, cette terre est libre“

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte der Mainzer Republik

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Zu Beginn des 1. Koalitionskrieges versuchten preußische und österreichische Truppen unter Führung des Herzogs von Braunschweig die Revolution in Frankreich niederzuschlagen und König Ludwig XVI. wieder in seine frühere Stellung als absoluter Monarch einzusetzen. Dieser Versuch scheiterte am 20. September 1792 in der Kanonade von Valmy. Die französische Revolutionsarmee ging zum Gegenangriff über, drang unter General Custine Ende September in die Pfalz ein und besetzte am 21. Oktober 1792 Mainz. Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal hatte die Stadt bereits verlassen.

[Bearbeiten] Die linksrheinischen Jakobiner

Bereits am Tag nach der Besetzung gründeten 20 Mainzer einen Jakobinerclub. Mit ihren später gegründeten Ablegern in Speyer und Worms warben die deutschen Jakobiner im Sinne der Aufklärung für die Ideale der Französischen Revolution von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und die Errichtung einer deutschen Republik. Zu den Gründungsmitgliedern des Mainzer Clubs gehörte der Universitätsbibliothekar und Naturforscher Georg Forster, der Arzt Georg Wedekind, der Philosoph Andreas Joseph Hofmann, weitere Professoren und Studenten der Universität, aber auch Kaufleute und sogar Beamte des Kurstaats wie Franz Konrad Macké, vormals kurfürstlicher Polizeikommissar.

Custine versuchte die eroberten Gebiete zunächst mit Hilfe der alten kurmainzischen Verwaltung zu regieren, setzte aber bald revolutionsfreundliche Verwaltungen (Munizipalitäten) in den Städten Mainz, Speyer, Worms und Bingen sowie eine Allgemeine Administration für das gesamte Besatzungsgebiet ein. Dabei griff er auf die Jakobinerclubs zurück, deren Mitglieder in Städten und Dörfern nun massiv für die Ideen der französischen Revolution und für die Errichtung einer Republik warben - mit Flugschriften, Plakaten, Proklamationen, aber auch mit demonstrativen Propagandaktionen, wie der Errichtung von Freiheitsbäumen. Mitte Dezember 1792 ergab eine Umfrage in 40 Gemeinden, dass etwa drei Viertel der Bevölkerung eine Umgestaltung der Staatsordnung nach französischem Vorbild befürwortete.

[Bearbeiten] Die Gründung der Republik

Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle Entscheidungen der Bevölkerung im Besatzungsgebiet ohne äußeren Druck erfolgt. Dies änderte sich um die Jahreswende 1792/93. Aufgrund der Erfahrungen in den ebenfalls eroberten Gebieten der Österreichischen Niederlande, deren Bevölkerung wenig Bereitschaft zur Revolution zeigte, hatte der Konvent in Paris am 15. Dezember beschlossen, demokratische Ordnungen in den besetzten Territorien notfalls auch gegen den Willen der Bevölkerung zu etablieren.

Auch in Mainz erschienen daher Anfang 1793 Kommissare des Konvents. Sie sollten zusammen mit den deutschen Jakobinern die Wahlen zu den Munizipalitäten und zu einer verfassunggebenden Versammlung vorbereiten, forderten von allen Wählern aber bereits im Voraus, einen Eid auf die Grundsätze der Revolution zu leisten. Dieser Eid wurde in vielen Orten verweigert und es kam teilweise sogar zu Repressionen der Jakobiner gegen die Bevölkerung. Die Wahlen zum Rheinisch-Deutschen Nationalkonvent am 24. Februar 1793 verliefen, an den Maßstäben der Zeit gemessen, dennoch halbwegs demokratisch. 130 Städte und Dörfer aus den Gebieten links des Rheins und südlich der Nahe sandten ihre Abgeordneten nach Mainz.

Das erste auf demokratischem Wege zustande gekommene Parlament der deutschen Geschichte trat am 17. März 1793 im Mainzer Deutschhaus (heute Sitz des Landtages von Rheinland-Pfalz) zusammen. Am folgenden Tag erging das

Dekret des zu Mainz versammelten rheinisch-deutschen Nationalkonvents vom 18. März 1793, wodurch in dem Striche des Landes von Landau bis Bingen am Rhein alle bisherigen angemaßten willkürlichen Gewalten abgeschafft werden.

In Artikel 1 des Dekrets heißt es:

Der ganze Strich Landes von Landau bis Bingen, welcher Deputierte zu diesem Konvente schickt, soll von jetzt an einen freyen, unabhängigen, unzertrennlichen Staat ausmachen, der gemeinschaftlichen, auf Freiheit und Gleichheit gegründeten Gesetzen gehorcht.

Und weiter in Artikel 2:

Der einzige rechtmäßige Souverän dieses Staats, nämlich das freie Volk, erklärt durch die Stimme seiner Stellvertreter allen Zusammenhang mit dem deutschen Kaiser und Reiche für aufgehoben.

Im folgenden erklärte das Dekret alle fürstlichen Herrschaftsrechte für erloschen und drohte den bisherigen Landesherren und allen, die ihnen bei der Rückgewinnung ihrer Herrschaft helfen sollten, mit der Todesstrafe.

[Bearbeiten] Das Ende der Republik

Den Delegierten war bewusst, dass die Mainzer Republik auf sich allein gestellt nicht lebensfähig war. Daher beschlossen sie schon am 23. März beim Konvent in Paris die Angliederung an Frankreich zu beantragen. Der Delegation, die zu diesem Zweck in die französische Hauptstadt entsandt wurde, gehörten Georg Forster, Adam Lux und der Kaufmann Andreas Patocki an. Am 30. März nahm der Konvent den Antrag der Mainzer Deputierten einstimmig an. Praktische Auswirkungen hatte dieser Beschluss jedoch nicht mehr. Denn mittlerweile waren preußische Truppen auf das Gebiet des Freistaats vorgedrungen und hatten mit der Belagerung und Beschießung von Mainz begonnen. In den vier Monaten bis zur Kapitulation am 23. Juli beschränkte sich das Gebiet der Mainzer Republik also allein auf die Stadt.

Nach dem Abzug der Franzosen und der Besetzung durch preußische Truppen kam es zur Verfolgung der deutschen Jakobiner und ihrer Angehörigen, sofern sie nicht geflohen waren. Sie wurden misshandelt und eingekerkert; ihr Eigentum wurde beschlagnahmt. Die so genannte Klubistenverfolgung endete erst 1795, als die französischen Revolutionstruppen erneut zum Rhein vorstießen und das gesamte linksrheinische Gebiet für 20 Jahre Frankreich angegliedert wurde.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Heinrich Scheel, Die Mainzer Republik, Berlin 1975
  • Bundesarchiv und Stadt Mainz (Hg.), Deutsche Jakobiner - Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792-1798, Handbuch, Katalog und Bibliographie zur Ausstellung im Mainzer Rathaus 1981, Mainz 1981
  • Franz Dumont, Die Mainzer Republik 1792/93. Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz, in: Schriftenreihe Alzeyer Geschichtsblätter, Sonderheft 9, Alzey 1982
  • Klaus Tervooren, Die Mainzer Republik 1792/93, Dissertation, Frankfurt/Main: Peter Lang Verlag, 1982, 352 S.
  • Walter Grab, Ein Volk muss seine Freiheit selbst erobern. Zur Geschichte der deutschen Jakobiner, Frankfurt am Main 1985
  • Peter Schneider, Mainzer Republik und Französische Revolution, Mainz 1991
  • Die Mainzer Republik. Der Rheinisch-Deutsche Nationalkonvent, hg. vom Landtag Rheinland-Pfalz, Mainz 1993

[Bearbeiten] Weblinks

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