Malz
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
Malz ist durch Mälzung gekeimtes und getrocknetes Getreide (meist Gerste, auch Weizen, Roggen, Dinkel o. a.). Für die Herstellung von Malz werden spezielle Getreidesorten, sogenannte Braugersten (meist 2-zeilige Sommergersten, aber auch Wintergersten) oder Brauweizen eingesetzt. Diese sind in der Regel auf einen geringen Eiweißgehalt (wegen der höheren Ausbeute und der dunkleren Farbe durch das Eiweiß) und eine hohe Keimfähigkeit bei gleichmäßigem Keimverhalten gezüchtet.
Das gereinigte Getreide wird in Wasser eingeweicht und zur Keimung gebracht. Dadurch steigt der Wassergehalt auf ca. 40 % an. Die Temperatur im Keimkasten wird bei ca. 15 °C gehalten. Im Mehlkörper (Endosperm) werden dadurch verstärkt Enzyme zum Eiweißabbau (Proteinasen), Stärkeabbau (Amylasen), des Weiteren Cellulasen und Pentosanasen gebildet. Diese Enzyme führen die Reservestoffe des Mehlkörpers in lösliche Stoffe über, die dem Keimling zum Wachstum dienen. Nach ca. 5–7 Tagen wird die Keimung durch schonendes Trocknen (Darren) beendet, der heraus gewachsene Keimling entfernt (--> Futtermittel). Das Malz ist danach lagerfähig. Für die Weiterverwendung wird es geschrotet oder vermahlen.
Inhaltsstoffe eines Weizenmalzmehles:
- Wasser 10 %
- Maltose 8 %
- Stärke 57 %
- Eiweiß 12 %
- Mineralstoffe 1-2 %
Bekannteste Verwendung ist die für das Bierbrauen. Durch unterschiedlich stark gedarrte Braumalze entstehen helle bis dunkle Biere. Aber auch bei der Herstellung von Whisky wird Malz verwendet. Malzkaffee gilt als gesunder und auch für Kinder geeigneter Kaffee-Ersatz, auch Muckefuck genannt. Malzmehl (meist aus Weizen) wird in der Bäckerei bzw. Mühle zur Verbesserung von triebschwachen Mehlen eingesetzt. Der hohe Gehalt an vergärbaren Zuckern und Amylasen fördert das Gasbildungsvermögen in Teigen und die Bräunung der Gebäcke.
[Bearbeiten] Malzsorten
Im allgemeinen werden in der Bierbrauerei die folgenden drei Grundsorten unterschieden:
- Pilsner Malz: für helle Biere (gedarrt mit ca. 80°C warmer Luft)
- Wiener Malz: für rötliche Biere (gedarrt mit ca. 90—95°C warmer Luft)
- Münchner Malz: für dunkle Biere (gedarrt mit ca. 100—105°C warmer, feuchter Luft)
Zur Abrundung eines kräftigen Biergeschmacks werden bis zu 10 % Karamell-Malze verwendet. Röstmalz wird zu höchstens 1–2 % zur Malzschüttung (Mischung der Malze beim Brauen) zugegeben und färbt das Bier dunkel. Hieraus wird auch Ersatzkaffee hergestellt. Durch unterschiedliche Darrtemperaturen entstehen hellere und dunklere Malze.
[Bearbeiten] Siehe auch
Hopfen, Grünmalz, Darre, Bier, Malzextrakt, Maltol, Ovomaltine, Natumalt