MAN Roland Druckmaschinen
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Unternehmensform | Aktiengesellschaft |
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Slogan | We are print |
Gegründet | 1979 (Bogen 1871, Rolle 1845) |
Unternehmenssitz | Offenbach am Main, Deutschland |
Unternehmensleitung | Gerd Finkbeiner |
Mitarbeiter | ca. 9000 Mitarbeiter (Stand 2005) |
Branche | Druckmaschinen |
Webadresse | www.man-roland.com |
Die MAN Roland Gruppe bietet Offsetdruck-Drucksysteme für den Werbe-, den Verlags- oder den Verpackungsdruck. Die Standorte der Produktion sind Offenbach am Main, Augsburg, Mainhausen und Plauen.
Gemeinsam mit anderen Tochterunternehmen beschäftigt die MAN Roland Druckmaschinen AG weltweit ca. 9000 Mitarbeiter (Stand 2007).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Carl August Reichenbach und Carl Buz gründeten 1844 in Augsburg die Reichenbach’sche Maschinenfabrik. Sechs Monate später lieferten die beiden Druckmaschinen-Pioniere ihre erste Schnellpresse an die Augsburger Druckerei von Nikolaus Hartmann.
Außer der Schnellpresse brachte das 19. Jahrhundert eine weitere Innovation im Druckmaschinenbau hervor. Wie schon bei der Erfindung der Schnellpresse ein Zeitungsverleger den Stein ins Rollen brachte, so führte wieder ein Unternehmer die Hand. Um 1850 stellte man sich die Frage, ob sich das Rotationsmaschinenprinzip für den Buchdruck eignete. Im Auftrag von John Walter III, dem Verleger der „Times“, entwickelten und bauten die beiden Ingenieure J.C. MacDonald und John Calverly die weltweit erste Rotationsdruckmaschine für den Zeitungsdruck. Diese Druckmaschine wurde als „Walterpresse“ bekannt. Die Maschinenfabrik Augsburg sandte ihren Entwicklungsleiter Gustav Bissinger im Juni 1872 nach England. Informationsreisen deutscher Ingenieure durch die Werkhallen und Fabriken Englands, der führenden Industrienation dieser Epoche, besaßen eine lange Tradition. Die erste Rotationsdruckmaschine der Maschinenfabrik Augsburg war danach schnell konstruiert. Obwohl sie ebenfalls nach dem Walter-Prinzip arbeitete, war diese Maschine kleiner und leichter und die Maschinenteile waren leichter zugänglich. Im Mai 1873 präsentierten die Augsburger sie auf der Weltausstellung in Wien.
Zwei Jahre zuvor gründeten die beiden Maschinenbauer Louis Faber und Adolf Schleicher die Firma Faber & Schleicher als „Associationsgeschäft zur Fabrikation von lithographischen Schnellpressen“. Für die Geschichte der Lithografie spielt Offenbach am Main eine große Rolle, denn Alois Senefelder selbst hat hier einige seiner ersten Steindruckpressen für den Musikverlag André gebaut. Die erste 1879 von Faber & Schleicher gebaute Schnellpresse für den Steindruck, die „Albatros“, erreichte eine stündliche Leistung von 600 bis 700 Bogen. Die großen Fortschritte im Rotationsdruck ermöglichten – zusammen mit der Erfahrung und dem Know-how aus der Lithografie sowie dem Zink- und Blechdruck – Anfang des 20. Jahrhunderts den Offset-Druck. Die Erfinder, Ira Washington Rubel und Caspar Herrmann, übernahmen das vom Blechdruck bekannte Prinzip des indirekten Druck und entwickelten zwischen 1904 und 1907 dieses neuartige Druckverfahren. Die Spezialisierung auf den Offsetdruck begann für die Offenbacher Maschinenbauer 1911 mit dem Modell „Roland“, der weltweit ersten Bogenrotationsdruckmaschine für den Offsetdruck. Diese Neuentwicklung errang auf der Ausstellung in Turin eine Goldmedaille.
Der Name Roland wurde gewählt, da im englisch sprachigen Raum "Faber & Schleicher" kaum aussprechbar ist.
[Bearbeiten] Geschichte MAN Roland in Stichpunkten
Die Geschichte von MAN Roland geht in die Anfänge von Druckmaschinen zurück, die für MAN Roland im Jahr 1845 mit der ersten Buchdruck Schnellpresse begann.
- 1845 liefert Carl August Reichenbach von dem Augsburger Druckmaschinenbau die erste Schnellpresse an die Augsburger Druckerei Nikolaus Hartmann.
- 1857 die Firma wird in die Aktiengesellschaft Maschinenfabrik Augsburg umgewandelt.
- 1872 eine komplette Zeitungs-Druckerei wurde eingerichtet – mit Dampfkessel und Dampfmaschine.
- 1873 die erste Endlosdruckmaschine wird auf der Weltausstellung in Wien vorgestellt.
- 1889 durch einen Zusammenschluss wird die „Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg A.G., Augsburg“ gegründet, die sich dann 1908 in Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG – MAN AG umbenannte.
- 1911 die erste Bogenoffsettdruckmaschine Roland wurde gebaut.
- 1921 der erste Prototyp einer Drei-Zylinder Rollenoffsetdruckmaschine im Berliner Format wurde entwickelt.
- 1922 die neue Einfarben-Offsetmaschine Klein-Roland 00 wurde vorgestellt, die bis zu 5000 Bogen in der Stunde drucken konnte.
- 1931 mit einer Rotationsdruckmaschine konnten 25.000 Zeitungen/16 Seiten in einer Stunde bedruckt werden.
- 2. Weltkrieg
- 1951 auf der ersten Druck- und Papier-Messe drupa wurde eine Vierfarbendruckmaschine, die Ultra, vorgestellt.
- 1960 drei Viertel der Gesamtausgaben aller deutschen Tageszeitungen auf Anlagen aus Augsburg hergestellt
- 1972 hielt mit der ROLAND 800 eine integrierte Farbsteueranlage in den Bogenoffset Einzug, die den Druck von 10.000 Bogen pro Stunde möglich machte.
- 1974 Die größte Rotationsdruckmaschine Europas wurde in Augsburg gebaut: 17-Rollen-Offset-Rotationsmaschine COLORMAN mit 62 Druckwerken.
- 1979 Die Firma MAN Roland Druckmachinen AG (Offenbach/Main) wird gegründet, die aus einer Verschmelzung der „Roland Offset- und Maschinenfabrik Faber und Schleicher“ mit der „Augsburger M.A.N.-Druck- und Maschinenbau“ entstand.
- 1986 - Im Rollenoffset wurde die LITHOMAN vorgestellt – Zylinder mit 60.000 Umrehung pro Stunde und einer elektronischen Leitstandtechnik
- 1990 - PECOM wird in der in Leitstandtechnik eingeführt, ein neues Automatisierungskonzept für die mittelformatige ROLAND 700 entwickelt, die mit dieser Technik 15.000 Bogen in der Stunde bedrucken kann.
- 1995 - Die LITHOMAN wurde auf der drupa mit einem neuen Maschinenkonzept für den Illustrations-Rollenoffset vorgestellt. Mit vielfältigen Zusatzkomponenten kann sie bis zum multifunktionalen Produktionssystem für jede Anforderung ausgebaut werden. Mit der ROLAND 900 wurde im selben Jahr auf der drupa in Düsseldorf auch eine Bogenoffsetmaschine für das Großformat präsentiert.
- Nach schlechten Geschäftsjahren, ausgelöst durch die Krise in der druckenden Industrie weltweit, war MAN Roland Druckmaschinen in den Jahren 2001 bis 2004 in einer schweren Krise.
- 2005 konnte das Unternehmen nach einer umfangreichen Umstrukturierungen wieder Gewinne einfahren.
- Januar 2006 veräußerte MAN die Mehrheit seines Tochterunternehmens MAN Roland Druckmaschinen AG an den Investor ACP, ein Tochterunternehmen der Allianz AG. Die Aktien werden jetzt gehalten von einem Beteiligungsunternehmnen, an dem MAN zu 35% und ACP zu 65% beteiligt sind. Mit den Aktien wurde auch der gesamte Geschäftsbetrieb und alle Tochtergesellschaften einschließlich der bestehenden Verbindlichkeiten übernommen. Das Ziel ist, den weltweit zweitgrößten Hersteller von Drucksystemen zu fördern und in einigen Jahren an die Börse zu bringen. Dies ist eine gute Chance für die MAN Roland Druckmaschinen AG den Vorsprung in der Drucktechnologie weiter auszubauen.
- Oktober 2006 - eine neue Technologie für den Bogenoffsetdruck wurde in der Gutenberg-Stadt Mainz vorgestellt – DirectDrive. Damit ist es möglich durch direkt angetriebene Plattenzylinder die Rüstzeiten um 60% zu reduzieren.
[Bearbeiten] Weblinks
- Webpräsenz
- MAN Roland Druckmaschinen Datenbank - Umfangreich gestaltete Übersichtsseite mit sämtlichen MAN Roland Druckmaschinen seit 1900 von Drupama.
- MAN Roland Druckmaschinen Baujahrrechner - Schönes Tool zum Berechnen der Baujahrcodes (1967-1999) bei gebrauchten MAN Roland Druckmaschinen.
- Geschichte von Faber und Schleicher Druckmaschinen
- Geschichte von MAN Roland
[Bearbeiten] Koordinate von MAN Roland
Koordinaten: 50.112°N,8.804°O MAN Roland (Offenbach) 50.112°N,8.804°O MAN Roland (Offenbach)