Matthias Georg Monn
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Matthias Georg Monn (auch Mann) (* 9. April 1717 in Wien; † 3. Oktober 1750 Wien) war ein österreichischer Komponist, Organist und Musikpädagoge der sog. Wiener Vorklassik (etwa 1730 bis 1760).
Er zählt neben G.C. Wagenseil, Josef Starzer und anderen zu jenen Komponisten dieser neuen Stils, die uns heute meist nur noch dem Namen nach geläufig sind. Seine gelungene Einführung eines Seitenthemas in die Sinfonie war aber eine wesentliche Voraussetzung für den 50 Jahre später beginnenden Höhenflug der Wiener Klassik.
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[Bearbeiten] Leben
Über sein Leben ist viel weniger bekannt als über seine musikalischen Ideen. Dokumentiert sind lediglich Stellungen als Organist, zunächst in Klosterneuburg bei Wien. Des weiteren wirkte er in der gleichen Funktion im niederösterreichischen Melk und später an der Karlskirche am Rand der Wiener Innenstadt. Der agile und neuen Gedanken offene Komponist verstarb bereits im Alter von 33 Jahren.
Als prägendes Mitglied der "frühen Wiener Schule" war er ein gesuchter Lehrer für Komposition; als sein berühmtester Schüler ist sicherlich Johann Georg Albrechtsberger (1736-1809) anzusehen, ein Vorreiter der Wiener Klassik.
[Bearbeiten] Vom Spätbarock zur Klassik
Monn repräsentiert gemeinsam mit Georg Christoph Wagenseil (1715-1777) und weiteren Zeitgenossen wie Leopold Mozart (1719-1787) jene österreichischen Komponisten, die
- einerseits noch den Kontrapunkt nach den Prinzipien von J.S. Bach und Fux gründlich gelernt hatten,
- andrerseits dem Übergang vom streng und schwulstig gewordenen Spätbarock zum freieren, anmutigen "Style galant" zum Durchbruch verhalfen.
- Die zwei erstgenannten befassten sich auch mit der Erneuerung der Sonatensatzform, indem sie deren zweites Thema und die sog. Durchführung ausbauten. Später führten Michael und insbesondere Joseph Haydn diese Merkmale zur Meisterschaft.
Matthias Monns kompositorisches Schaffen umfasst hauptsächlich 16 Sinfonien, eine Reihe von Quartetten, Sonaten, Messen sowie Kompositionen für Violine und Klavier. Er zählt zu den auch heute noch bekanntesten Repräsentanten der Wiener Vorklassik.
[Bearbeiten] Heutige Sicht eines Cellokonzerts und einer Sinfonie
Im Archiv der Klassik-Kritiken (3.Weblink) findet sich folgende Analyse aus 2004:
Auch die Substanz des noch deutlich barocken Geist atmende Cellokonzert in g-Moll des Wiener Organisten Georg Matthias Monn (1717 bis 1750) hält den bedächtig prüfenden Blick der Musiker aus (Anm.: Freiburger Barockorchester). Liebevoll wie ein alter Uhrmachermeister tupfen die Streicher selbst im Mittelsatz - einem Siciliano von herber schlichter Schönheit - die solistische Partie mit dem einfachen Werkzeug gliedernder Akkordeinwürfe ab.
Über die Sinfonie in G und eine Hörprobe daraus schreibt E.Stadler in der aeiou-Enzyklopädie: ... Daß sich in der hier vorgestellten Symphonie in G (1749) Monns schon sehr früh in der Geschichte der Symphonie eine Art zweites Thema (Seitenthema) präsentiert, was ja in weiterer Folge wichtig für die endgültige Ausbildung der sogenannten Sonatenhauptsatzform ist, ist weniger bekannt. Schon früh (1740) hat Monn an dritter Stelle des dreisätzigen Sinfonietypus ein Menuett verwendet.
[Bearbeiten] Auswahl der Werke
- Sinfonie G-Dur
- Sinfonie H-Dur
- Sinfonie F-Dur
- Quartett B-Dur
- Cembalokonzert D-Dur
- Cembalokonzert g-Moll
- Violoncellokonzert g-Moll (siehe oben)
- Sonate g-Moll
[Bearbeiten] Weblinks
- Matthias Georg Monn in der aeiou-Enzyklopädie
- Komponisten-ABC
- Cello-Konzert mit dem Freiburger Barockorchester
- M.G. Monn, Sinfonien und Konzerte
- Hörprobe aus Monn's Sinfonie in G
Personendaten | |
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NAME | Monn, Matthias Georg |
ALTERNATIVNAMEN | Matthias Georg Mann |
KURZBESCHREIBUNG | Österreichischer Komponist, Organist und Musikpädagoge |
GEBURTSDATUM | 9. April 1717 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 3. Oktober 1750 |
STERBEORT | Wien |