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Mauermörtel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bild:inuse.png Dieser Artikel oder Abschnitt wird aktuell bearbeitet. Um Bearbeitungskonflikte zu vermeiden, warte bitte mit Änderungen, bis diese Markierung entfernt ist oder kontaktiere den Ersteller (Label5 15:48, 21. Mär. 2007 (CET)).

Mauermörtel in der heutigen Ausführung ist mit dem herkömmlichen Mörtel, wie er auf den Baustellen vor Ort und per Hand individuell gemischt wird, nicht mehr vergleichbar und unterscheidet sich auch in wichtigen Anwendungseigenschaften vom Putzmörtel. Die verschieden Mörtelhersteller haben aus Erfahrungswerten und Einsatzbedingungen heraus die Rezepturen stark optimiert, und deren Eigenschaften auf den Anwendungszweck abgestimmt. Die Grundanforderungen an diesen Werkmörtel werden in Deutschland durch die DIN 18 557 geregelt.

Die Ausgangsstoffe der Mörtelherstellung sind Bindemittel, Zuschäge und Zusatzstoffe- bzw. mittel. Diese werden bei der Herstellung bereits werksseitig und nach Herstellerangaben dem Werk-Trockenmörtel dosiert hinzugegeben. Durch Zugabe der dann vom Trockenmörtelhersteller angegebenen Menge Wasser, wird in Mischmaschinen auf den Baustellen, die am Trockenmörtelsilo, montiert werden, der bauseits benötigte Frischmörtel qualitativ gleichbleibend, effektiver und auch Personal- und Kraftsparender hergestellt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Werk-Trockenmörtel

Werkmauermörtel wird nach DIN 1053 (Mauerwerks-DIN) in 3 Mörtelgruppen (MG) unterschieden und in Untergruppen zugeordnet.

MG I (Kalkmörtel)
MG II (Kalkzement/hydraulischer Mörtel, 2,5 MN/m²)
MG IIa (Kalkzementmörtel, 5 MN/m²)
MG III (Zementmörtel, 10 MN/m²)
MG IIIa (Zementmörtel, 20 MN/m²)


Da von den verschiedenen Mauermörtel die Standfestigkeiten und viele andere Eigenschaften der Gebäude abhängen, werden diese Berechnungen und Ausführungerichtlinien in der "Mauerwerks"-DIN 1053 ausführlich geregelt. Zum Beispiel dürfen als Bindemittel für den Mauermörtel nur Zemente nach der DIN 1164 und Calciumoxid (Baukalk) nach der DIN 1060, jedoch für kombinierten Putz- und Mauerwerksmörtel nur Bindemittel gemäß DIN 4211 (oder ähnliche bauaufsichtlich zugelassene Bindemittel) eingesetzt werden. Auch der verwendete Sand wird nach entsprechenden DIN-Vorschriften ausführlich genormt, um die bauaufsichtliche Zulassung und Überwachung zu bestehen.

Der große Vorteil der Trockenmörtel (gilt auch für Trockenbeton) ist die lange Haltbarkeit und damit Lagerfähigkeit, insbesondere bei Selberbauern und Heimwerkern. Diese sind durch die praktischen verschieden großen Gebindeabfüllungen (Sackware) nicht auf eine terminliche Lieferung und Verarbeitung angewiesen. Durch umfangreiche Verfügbarkeit in Baumärkten und auch beim Fachbaustoffhandel sind dem Einsatz im Umbau, für Ausbesserungsarbeiten und auch Altbausanierungen eine Vielzahl von Möglichkeiten gegeben und die Handhabung sehr erleichtert worden. Hinzu kommt, dass durch eine einfache Zugabe von Wasser, eine gleichbleibende Qualität auch dann gewährleistet ist, wenn der Anwender über keine Fachkenntnisse zur Mörtelherstellung und dem Mischungsverhältnis der Zuschlagstoffe verfügt.

Von den vielfältigen Mörtelarten sind hierbei die wichtigsten und auch verbreitesten:

[Bearbeiten] Vormauermörtel

Mauermörtel wird in zwei großen Gruppen angeboten, da auch heute vorwiegend zweischalig gemauert wird.

Vormauermörtel wird für die Vormauerung, wie Verblender, Sichtmauerwerk oder Sichtfugen, eingesetzt. Aufgrund der verschieden stark saugenden Steine in diesem Bereich, werden Mörtel für stark saugende (Wasseraufnahme über 10 Gew.%), für schwach saugende (Wasseraufnahme 4-10 Gew.%) und nicht saugende Verblender (Wasseraufnahme weniger 4 Gew.%) angeboten.

Das Vormauerwerk wird immer vollfugig und in einem Arbeitsgang ausgeführt. Ist eine Sichtfuge gewünscht, wird diese z.B. mit einen Stück altem Wasserschlauch ausgestrichen, um die Fuge nach außen abgedichtet und einheitlich wird.

[Bearbeiten] Hintermauermörtel

Hintermauermörtel wird meist als der eigentlich Mauermörtel bezeichnet, da dieser im eigentlichen Mauerwerk für Stoß- und Lagerfugen eingesetzt wird. Aufgrund der unterschiedlichen Mauersteinarten wird hier auch unter Kalk- , Zement- und Mischmörtel unterschieden. Der jeweils notwendige Mörtel wird vom Steinhersteller vorgeschrieben.

[Bearbeiten] Leichtmauermörtel

Auch der Leichtmauermörtel ist ein Hintermauermörtel. Dieser wird vorwiegend in der Vermauerung von hochwärmedämmenden Wandbaustoffen (Wärmedurchlasswert um 0,2 Q) eingesetzt. Dieser Einsatz ist auch wichtig, um ungewollte Wärmebrücken im Fugenbereich zu vermeiden. Der prozentuale Fugenanteil im Vollmauerwerk ist hierbei erheblich, und stellt regelmäßig die häufigsten Baufehler dar, wenn z.B. bei großem Unterschieden der Wärmeleitfähigkeit des verwendeten Mörtels und des Mauersteines, sich die Fugen abzeichnen. Die meisten Hersteller von Leicht-Mauersteinen bieten daher systemgerecht einen abgestimmten Mörtel als Paket an.

[Bearbeiten] Dünnbettmörtel

Die Dünnbettmörtel werden bei Mauersteinen mit einer hohen Maßgenauigkeit und Ebenheit angewandt (z.B. Planblock Porenbeton). Dieser Mörtel wird mit Hilfe speziellen Werkzeuges (z.B. Mörtelschlitten) aufgetragen. Eine weitere Möglichkeit besteht im sogenannten Tauchverfahren, indem der Stein mit der unteren Seite in den Mörtel eingetaucht und vollflächig benetzt wird. Diese Verarbeitungstechnik wird auch "Kleben" genannt, und stellt ein sehr rationelles und sicheres Erstellen eines wärmedämmenden Mauerwerkes dar, weil somit der Fugenanteil und die sich daraus ergebenden Wärmeverluste verringert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Mauerwerk, welches im Dünnbettverfahren gemauert wurde, höheren Druckspannungen ausgesetzt werden kann.

Im Hintermauerbereich stellt das Dünnbettverfahren heutzutage das verbreiteste Mauerverfahren dar.

[Bearbeiten] Fertigfugenmörtel

Die herkömmliche Art des Mauern von Sichtmauerwerk ist das vollfugige Vermörteln der Stoß- und Lagerfugen, wofür der Fertigfugenmörtel verwendet wird. Hierbei werden die sichtbaren Fugen, vor der vollständigen Aushärtung bis zu 15 mm Tiefe wieder ausgekratzt. Für die unterschiedlichen Fassadengestaltungen werden durch die Industrie und dem Handel auch unterschiedliche Farben des Mörtels angeboten.

[Bearbeiten] Kanal- und Schachtbaumörtel

Diese Mörtelart ist für die hohen Anforderungen bei Kanal- , Schacht- und Sielarbeiten notwendig, und wird mit sehr hochwertigen Bindemitteln und mineralischen Zuschlagstoffen der Mörtelgruppe III vergütet. Einsetzbar ist er aber auch für alle anderen Mauer- und Putzarbeiten

[Bearbeiten] Dachdeckermörtel

Der Dachdeckermörtel wird zum Verlegen der Grat- und Traufziegel eingesetzt. Auch der Firstziegel, an den Stellen wo kein Lüfterfirst verbaut wird, wird mit diesem Mörtel verlegt.

Der Dachdeckermörtel gehört zur Mörtelgruppe II und wird unter Zusetzung von zementgebundenen Fasern hergestellt wird, um die Haftung an gebrannten Steinen und das Wasserrückhaltevermögen zubessern. Gleichzeitig muss er auch noch im erhärteten Zustand die auf dem Gebäudedach sich ergebenden erhöhten Ansprüche an die Zugfestigkeit, Elastizität und auch der Wasserdampfdiffusionsoffenheit erfüllen.

[Bearbeiten] Sonstige Trockenmörtel

Insbesondere für den Einsatz und auch die Rekonstruktion von Natursteinmauerwerk werden besondere Mörtel benötigt, und daher gemäß der individuellen Erfordernisse als Fug-, Füll- und Spritzmörtel angeboten. Diese sind auch mit Unterstützung entsprechender Verarbeitungsmaschinen einsetzbar.

Zum Aufbau von Glasbausteinen wird ein Mörtel nach DIN 4242 verwendet, da dieser eine höhere Dichtigkeit aufweisen muss. Als Bindemittel dient hier Zement der DIN 1164, wie es Portlandzement, Portlandhüttenzement und Hüttenzement ist. Diesem darf dann zur Verbesserung der Geschmeidigkeit Kalkhydrat nach DIN 1060 und Traß nach DIN 51 043 bis maximal 20% des Zementgehaltes beigefügt werden. Dieser unterliegt wie Beton der 28-Tage Druckfestigkeitsregel und muss in jedem Fall mindestens 12 N/mm² betragen.

Ein weiteres, örtlich begrenztes, Einsatzgebiet ist die Verwendung von speziellem Trockenmörtel im Berbau, und wird aufgrund seiner geringen Verbreitung hier nur kurz erwähnt.

Auch die für die Verlegung von Fliesen benötigten verschiedenen Fliesenkleber und Reparatur- und Dichtungsmörtel sind eine Art der Trockenmörtel.

Als Hilfsstoff für Kleinst- und Winterbauarbeiten werden spezielle Mörtelsorten benötigt, die aufgrund ihrer Zusammensetzungen und auch Korngrößen zum Bereich Trockenbeton gezählt werden.

[Bearbeiten] Werkvormörtel

Der Werkvormörtel (auch Werk-Naßmörtel genannt) ist der weitgehend bekannteste Mauermörtel. Er wird z.B. von kleineren Transportbetonwerken mit Bindemitteln vorgemischt und angeboten. Diesen gibt es aber nur als Mörtelgruppe I und er ist auf Baustellen über längere Zeit ohne Erhärtung lagerfähig. Unter Zugabe von Zement wird dieser in einen Mörtel der MG II oder MG IIa umgewandelt werden, wobei die Menge und die Art des Zements vom Hersteller des Werkvormörtel auf dem Lieferschein angegeben wird. Mit der gleichzeitigen Zugabe von Wasser wird die für die Verarbeitung erforderliche Konsistenz (der Maurer sagt auch Geschmeidigkeit) eingestellt. Der erfahrene Maurer nutzt hier seine eigenen Werte nach Gefühl, wobei der unerfahrene Heimwerker es nach ein wenig Übung auch recht gut angemischt bekommt.

Eine Veredelung von Werkvormörtel (dem Werkseitig bereits einige Bindemittel beigefügt wurden) in eine MG III ist nicht mehr möglich, da dem MG III nach DIN 1053 als Bindemittel ausschließlich Zement beigegeben werden darf. Somit ist dieser Werkvormörtel insbesondere beim Verblendmauerwerk nicht einsetzbar, da er die notwendigen Festigkeitsforderungen nicht erfüllen kann. Eine nachträgliche Zugabe von allerlei im Handel erhältlichen Zusätzen und/oder Zuschlägen ist ebenfalls unzulässig bzw. nicht empfehlenswert, da dadurch die Werte der bauaufsichtlichen Eignungsprüfung des Herstellers verändert werden, und der Baustoff seine Zulassung und somit auch jegliche Gewährleistungsansprüche verloren gehen.

Über eine Dosierung der Wasserzugabe bestehen keine Vorschriften, allerdings dürfen dem Wasser gerade im Winter auch keine sogenannten Frostverhinderer beigefügt werden, da diese die physikalischen Werte und Aushärtungsabläufe unkontrollierbar verändern.

[Bearbeiten] Werkfrischmörtel

Der Werkfrischmörtel ist ein bereits vorgemischter Baustoff, der von Transportbetonwerken durch spezielle Fahrzeuge (ähnlich dem Prinzip der Transportbetonfahrzeuge) verarbeitungsfertig produziert und auf die Baustellen geliefert wird. Aufgrund seiner bereits vorhandenen Zuschlagstoffe, kann dieser dann nur kurze Zeit (in der Regel innerhalb von 16 Stunden) endgültig verarbeitet werden, und findet daher nur dort Anwendung, wo diese unverzügliche Verarbeitung auch gewährleistet ist. Ein Einsatz im Heimwerkerbereich ist aus diesen Gründen eher eine Ausnahme.

Diesem Werkfrischmörtel sind auch Inhaltsstoffe beigefügt die den Ansteifungs- und Abbinde-Beginn im unverarbeiteten Zustand verzögern. Daher unterliegt dieser Mörtel zusätzlich zur Mauerwerks-DIN auch der Norm für Werkmörtel (DIN 18 557), die die Zulässigkeit bestimmter Additive und besonderer Bindemittel, aber auch die Vorschriften der Lieferformen in einem Sortenverzeichnis regelt, auf den Lieferscheinen zwingend verzeichnet sein müssen.

Wichtige Inhalte einer solchen Sortenverzeichnisangabe sind daher:

  • Art des Bindemittels und der Zuschläge
  • die Zuordnung zu einer Mörtelgruppe gemäß DIN 1053 Teil 1 und Teil 2
  • die Anwendungsrichtlinien gemäß DIN 18 550
  • die Sortennummer
  • die Wirkungsart der Zusatzmittel (Verzögerungszeiten etc.)
  • zusätzliche Eigenschaften (z.B. wasserhemmend, wasserabweisend usw.)

Weiterhin hat der Werkfrischmörtel eine widersprüchliche Eigenschaft zu erfüllen, in dem er zwar im Mörtelgefäß lange weich bleiben, aber nach dem Einbringen in das Mauerwerk sehr schnell aushärten soll. Diese Eigenheit nennt sich Grünstandfestigkeit, und wird durch eine abgestimmte Zugabe von Additiven durch den Hersteller erreicht. Dieser muss selbstverständlich vorher wissen, bei welcher Art Mauerwerk der Mörtel verarbeitet werden soll, um die unterschiedlichen Festigkeiten, klimatische Verhältnisse und die Baustellenseitig verwendeten Steine zu berücksichtigen.

[Bearbeiten] Hersteller

[Bearbeiten] siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Zement-Kalk-Gips, Fachzeitschrift für die gesamte Bindemittelindustrie und deren Zulieferer aus dem Maschinen- und Anlagenbau, Herausgeber: Bauverlag BV Berlin GmbH

[Bearbeiten] Weblinks

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