Maxim Biller
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Maxim Biller (* 25. August 1960 in Prag) ist ein deutscher Schriftsteller.
Biller wurde als Kind russisch-jüdischer Eltern in Prag geboren und emigrierte mit seinen Eltern und seiner Schwester als Zehnjähriger 1970 nach Deutschland. Er studierte in Hamburg und München Literatur. Nach einem Studium an der Deutschen Journalistenschule in München begann er für TEMPO, SPIEGEL und ZEIT zu schreiben. Sein erster Erzählband "Wenn ich einmal reich und tot bin" (1990) wurde in der Süddeutschen Zeitung als die Wiederkehr der jüdischen Literatur nach Deutschland bezeichnet. Seine Romane und Erzählungen wurden in mehrere Sprachen übersetzt, unter anderem der Roman Die Tochter, der in Frankreich 2003 in der renommierten Reihe "folio" beim Verlag Gallimard erschienen ist.
Im Jahr 2003 erregte Biller mit seinem Roman Esra, Aufsehen, dessen Vertrieb nach kurzer Zeit im Handel letztlich im Frühjahr 2003 untersagt wurde. Zwei Personen hatten eine einstweilige Verfügung erwirkt. Das Landgericht München gab ihrer Forderung nach, das Buch aus dem Handel zu nehmen, weil sie ihre Persönlichkeitsrechte verletzt sahen. In dieser Sache hat der Bundesgerichtshof am 21. Juni 2005 die Revision des Verlegers verworfen, der sich inzwischen an das Bundesverfassungsgericht gewendet hat. Die zwei Personen verlangen nun 100.000 EUR Schadensersatz vor dem Landgericht München I. Daraufhin haben über 100 Personen auf Betreiben von Gina Kehayoff einen Aufruf für Maxim Biller unterschrieben: von Herbert Achternbusch bis Feridun Zaimoğlu über Elfriede Jelinek und Peter Zadek. Der Prozesstermin wurde öfters verschoben und ist nun für den 5. September 2007 anberaumt.
Biller schreibt für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung die Kolumne Moralische Geschichten und für CICERO die Kolumne Stimmen und Straßen. Er lebt in Berlin.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Werke
- Wenn ich einmal reich und tot bin (Erzählungen), 1999
- Die Tempojahre (Essays und Reportagen)
- Land der Väter und Verräter (Erzählungen), 1994
- Harlem Holocaust (Kurzroman), 1998
- Die Tochter (Roman)
- Kühltransport (Ein Drama), 2001
- Deutschbuch (Essays und Reportagen), 2001
- Esra (Roman), 2003 (2003 verboten)
- Der perfekte Roman (Ein Lesebuch), 2003
- Bernsteintage (Erzählungen), 2004
- Maxim Biller Tapes (CD mit Songs und Gedichten), 2004
- I Love My Leid (Video/www.youtube.com), 2004
- Moralische Geschichten (Satirische Kurzgeschichten), 2005
- Adas größter Wunsch (Kinderbuch), 2005
- Menschen in falschen Zusammenhängen (Komödie), 2006
- Liebe heute, 2007
[Bearbeiten] Übersetzungen
Dänisch
- Hvis jeg var en rig mand, 1992
- Faedrenes og forraedernes land, 1996
- Esra, 2004 , ISBN: 8791293863
Französisch
- Ah! si j'étais riche et mort, 1992
- Au pays des pères et des traîtres, 1998
- 24 heures dans la vie de Mordechaï Wind, 2001, ISBN: 2207251349
Griechisch
- Gē tōn paterōn kai tōn prodotōn : diēgēmata, 2001
Niederländisch
- Als ik toch eens rijk en dood was : verhalen, 1995
- Land van vaders en verraders : verhalen, 1996
- Motti Wind, 2001, ISBN: 9029068035
Tschechisch
- Az budu bohatý a mrtvý, 2000
English
- "See Auschwitz And Die", "Finkelstein's Fingers", in: Jewish Voices, German Words, edited by Elena Lappin, 1994
- "An Ordinary Life", in: Delphine Durieux: Lakes, 2001
- "Harlem Holocaust", in: Jewish Writing In Germany, edited by Leslie Morris and Karen Remmler, 2002
- "Poppy's Biggest Wish", 2005
- "The Spirit of Rieger Park", in: Prague And Czech Republic, edited by David Farley and Jessie Sholl, 2006
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1994 Tukan-Preis der Stadt München
- 1996 Preis des Europäischen Feuilletons
- 1996 Otto-Stoessl-Preis
- 1999 Theodor-Wolff-Preis
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Maxim Biller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausführliches Interview mit Maxim Biller plus Leseprobe / Planet-Interview.de
- Musikvideo "I Love My Leid"
Personendaten | |
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NAME | Biller, Maxim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 25. August 1960 |
GEBURTSORT | Prag |