Meinrad Inglin
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Meinrad Inglin (* 28. Juli 1893, in Schwyz; † 4. Dezember 1971, ebd.) war ein Schweizer Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Als Sohn eines Goldschmieds, Uhrmachers und Jägers musste sich Meinrad Inglin ab seinem 15. Lebensjahr als Vollwaise durchs Leben schlagen. Nach einer Uhrmacher- und Kellnerausbildung gelang ihm dennoch der Abschluss einer Gymnasialausbildung, die es ihm ermöglichte, in Bern, Genf und Neuenburg Literaturgeschichte und Psychologie zu studieren. Danach arbeitete er eine Zeit lang als Zeitungsredakteur.
Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs diente er als Offizier im Grenzdienst.
1922 arbeitete er als Journalist für ein Jahr in Berlin, um sich daraufhin als freischaffender Schriftsteller in seinem Geburtsort niederzulassen. 1948 verlieh ihm die Universität Zürich die Doktorwürde ehrenhalber. Im gleichen Jahr wurde er mit dem Grossen Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet.
Inglin wurde als Autor realistischer Romane bekannt, die für ihre hintergründige Darstellung gelobt wurden und meist das Schweizer Alltagsleben porträtierten, indem sie das urwüchsige Bauerntum kontrastierend einer wurzel- wie seelenlosen Zivilisation gegenüberstellen. Da er dabei stets den psychologischen Hintergrund der Handelnden aufdeckt, gehen seine Werke weit über die Heimatdichtung hinaus.
[Bearbeiten] Werke
- 1922 Die Welt in Ingoldau. Roman
- 1928 Grand Hotel Excelsior. Roman
- 1933 Jugend eines Volkes. Erzählungen vom Ursprung der Eidgenossenschaft, enthält: Ursprung, Unholde Mächte, Das Heil der Welt, Die Sendung, Die Schlacht.
- 1938 Schweizerspiegel. Roman
- 1943 Güldramont. Erzählungen, enthält u.a.: Die entzauberte Insel, Güldramont, Über den Wassern, Die Furggel
- 1947 Die Lawine und andere Erzählungen, enthält: Die Lawine, Drei Männer im Schneesturm, Der schwarze Tanner, Ein einfacher kleiner Schritt, Das Unerträgliche, Das Gespenst
- 1949 Wener Amberg. Roman
- 1954 Urwang. Roman
- 1958 Verhexte Welt. Geschichten und Märchen
- 1965 Erlenbüel. Roman
- 1968 Erzählungen I
- 1970 Erzählungen II
- 1973 Notizen des Jägers. Nachlassband mit Notizen, Aufsätzen, Ansprachen, Skizzen, Reflexionen und Gedichten sowie der Komödie Chlaus Lymbacher (entstanden im Zweiten Weltkrieg, Uraufführung 1976 unter dem Titel Der Robbenkönig)
- Der schwarze Tanner, Schweizerisches Jugendschriftenwerk Heft Nr. 1308, Nachdruck 2006
[Bearbeiten] Gesamtausgabe
- Gesammelte Werke in zehn Bänden, hrsg. von Georg Schoeck, Zürich: Ammann 1987–1991.
[Bearbeiten] Verfilmungen
- 1979 Das gefrorene Herz (=Begräbnis eines Schirmflickers). Regie: Xavier Koller
- 1985/1986 Der schwarze Tanner – Regie und Drehbuch: Xavier Koller
[Bearbeiten] Literatur
- Beatrice von Matt: Meinrad Inglin. Eine Biographie. Zürich, Freiburg im Breisgau: Atlantis 1976, ISBN 3-7611-0492-8. Enthält auch ein bis dahin aktualisiertes Literaturverzeichnis.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Meinrad Inglin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- «Ein biographisches Kaleidoskop für Anfänger und Fortgeschrittene» der Meinrad-Inglin-Stiftung
Personendaten | |
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NAME | Inglin, Meinrad |
ALTERNATIVNAMEN | Meinrad Inglin |
KURZBESCHREIBUNG | Autor |
GEBURTSDATUM | 28. Juli 1893 |
GEBURTSORT | Schwyz, Schweiz |
STERBEDATUM | 4. Dezember 1971 |
STERBEORT | Schwyz, Schweiz |