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Minamoto no Yoshitsune

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Minamoto no Yoshitsune, Zeichnung von Kikuchi Yosai (1788–1878)
Minamoto no Yoshitsune, Zeichnung von Kikuchi Yosai (1788–1878)
Minamoto no Yoshitsune mit dem Kampfmönch Benkei, Darstellung von Yoshitoshi (1839–1892)
Minamoto no Yoshitsune mit dem Kampfmönch Benkei, Darstellung von Yoshitoshi (1839–1892)

Minamoto no Yoshitsune (jap. 源義経 Minamoto no Yoshitsune; * 1159; † 15. Juni 1189) war der jüngste Sohn Minamoto no Yoshitomos und ein direkter Nachfahre Tsunemotos, einem Enkel des Tennō Seiwa, der als erster den Namen Minamoto, im Jahre 961, also seinem Todesjahr erhielt. Er war ein japanischer Feldherr und Halbbruder von Minamoto no Yoritomo.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Historische Fakten

[Bearbeiten] Kurze Vorgeschichte

1030 wurde ein Vorfahre Yoshitsunes, Yorinobu, gegen die Taira unter Tadatsune ausgesandt um deren Revolte zu unterdrücken. Was ihm auch gelang, und er in diesem Zuge, die ganzen Taira im Kantō-Gebiet zu seinen Vasallen machen konnte.

Die berühmtesten Genji/Minamoto vor Yoshitsune und Yoritomo, waren wohl Yoriyoshi, der die Revolte der Abe zwischen 1051 und 1062, den so genannten „früheren neunjährigen Krieg“ beendete. Er galt auch als besonders gerechter Fürst und genoss sehr großes Ansehen bei seinen Gefolgsleuten. Und sein Sohn Yoshiie, der schon mit seinem Vater gegen die Abe gekämpft hatte, und den Einflussbereich, sowohl was das Land betraf aber auch die Macht am Hofe, weiter ausbaute. Nach seinem Tod schwand das Ansehen der Minamoto immer weiter.

Als 1156 der Hōgen-Krieg ausbrach, war Yoshitsunes Vater, Yoshitomo, der bedeutendste Genji-General. Es hieß er sei seinem Großvater Yoshiie sehr ähnlich gewesen. Er kämpfte auf der Seite von Taira Kiyomori, und Kaiser Go-Shirakawa. Nach dem Krieg waren er und Taira Kiyomori die beiden mächtigsten Männer Japans. Da Taira Kiyomori aber vom Kaiser bevorzugt wurde, rebellierte Yoshitomo 1159. In der so genannten Heiji-Rebellion, in der er aber unterlag, die Genji beinahe vernichtet wurden, und Taira Kiyomori als mächtigsten Mann Japans zurückließ. Am Ende der Unruhen wurde Yoshitomo von einem Verräter erschlagen und seine beiden ältesten Söhne von den Taira getötet. Sein Sohn Yoritomo wurde in die Izu-Provinz (heute die Präfektur Shizuoka) verbannt und dort unter die Aufsicht der Hojo gestellt. Später heiratete er die Tochter seines Aufpassers Hojo Masako.

[Bearbeiten] Jugend Yoshitsunes

Über die Jugend Yoshitsunes sind wenige Fakten bekannt, dafür ranken sich aber umso mehr Legenden darum.

Als die Heiji-Rebellion zu Ende war, war Yoshitsune, der zu diesem Zeitpunkt noch den Namen Ushiwaka trug, noch nicht einmal ein Jahr alt. Seine Mutter Tokiwa versuchte, mit ihm und seinen beiden Brüdern Zenjō und Gien, in die Yamato-Provinz zu entkommen, denn die Taira suchten nach allen Söhnen Yoshitomos. Als jedoch ihre Mutter gefangen genommen wurde, ergab sie sich den Taira. Es heißt, dass nur aufgrund ihrer Schönheit, der Taira Kiyomori erlag, sie und ihre drei Söhne überlebten. Seine beiden Brüder wurden sofort in ein Kloster geschickt und zu Mönchen gemacht. Als Yoshitsune 7 Jahre alt war, wurde er in das Kuramadera-Kloster geschickt und dort auch zu einem Mönch erzogen. Im Alter von 11 Jahren wurde er auf den Namen Shanaō umgetauft.

Im gleichen Jahr entdeckte Yoshitsune durch Zufall Chroniken über die Minamoto. Aus ihnen erfuhr er, wer er wirklich war. Seit diesem Zeitpunkt verfolgte er nur noch ein Ziel, seinen Vater zu rächen. So weigerte er sich erfolgreich sich die Tonsur schneiden zu lassen, das sichtbare Zeichen eines Mönches. Stattdessen begann er heimlich damit, den Schwertkampf zu trainieren, was in der menschenleeren Gegend um Kurama auch kein Problem war. Im dritten Monat des Jahres 1174 floh Yoshitsune aus dem Tempel, und machte sich auf den Weg nach Ōshū im Norden Japans. Auf den Weg dorthin feierte Yoshitsune, im Alter von 14 Jahren, seine Volljährigkeitszeremonie. Während dieser Zeremonie nahm er seinen endgültigen Namen Minamoto Kurō Yoshitsune an, wobei Kurō soviel bedeutete wie 9. Sohn. Das Oshū-Territorium war im Zuge des Späteren 3-jährigen Krieges zwischen 1086 und 1087, an die Fujiwara, nun angeführt von Fujiwara Hidehira, gefallen. Yoshitsune wusste, dass er dort Unterschlupf finden würde, da sein Vorfahre Yoshiie und der Großvater Fujiwara Hidehiras zusammen in eben diesem Krieg gekämpft hatten. Dort blieb Yoshitsune von 1174 bis 1180.

Während dieser Jahre baute Taira Kiyomori seine Macht immer weiter aus, was dem Ex-Kaiser Go-Shirakawa sehr missfiel, so kam es dazu, dass im 4. April 1180 Minamoto Yorimasa, ein 76 Jahre alter, in Heian-kyō lebender Kriegerpoet, zur Rebellion gegen die Taira aufrief. Obwohl diese erste Rebellion schnell niedergeschlagen wurde, folgte Minamoto Yoritomo diesem Aufruf im August des gleichen Jahres. Als Yoshitsune von der Rebellion seines Bruders hörte, entschloss er sich, sich ihm anzuschließen, obwohl ihm Fujiwara Hidehira davon abriet.

[Bearbeiten] Yoshitsune im Gempei-Krieg

Yoshitsune traf am 21. Oktober 1180 mit seinem Bruder zusammen. Das Treffen fand in der Nähe von Kisegawa statt. Von diesem Zeitpunkt an, bis zu seiner Flucht Ende 1185, kann man recht genau nachverfolgen was Yoshitsune tat. Da die Taira zu diesem Zeitpunkt aus der Gegend vertrieben waren, kehrten die beiden Brüder für die nächsten 3 Jahre nach Kamakura zurück. Dort sicherten sie die Macht im Kantō und den umliegenden Provinzen. Währenddessen drang ihr Cousin Minamoto Yoshinaka weiter nach Westen gegen die Taira vor. Es gelang ihm recht schnell diese aus Heian zu vertreiben. So mussten die Taira und der Kindkaiser Antoku im Juli des Jahrs 1183 nach Yashima fliehen. So gab es Ende 1183 drei ungefähr gleich starke Mächte in Japan. Einmal die Taira im Westen, dann Minamoto Yoshinaka in den mittleren Provinzen und Heian, und im Osten die Yoritomo mit Yoshitsune.

Ende 1183 benahm sich Yoshinaka dermaßen barbarisch in Heian, dass sich der Ex-Kaiser Go-Shirakawa an Yoritomo wandte, und ihn bat Yoshinaka aus der Hauptstadt zu vertreiben. Daraufhin sandte Yoritomo seine beiden Brüder Yoshitsune und Noriyori gegen Yoshinaka aus, obwohl Yoshitsune bis dahin noch keine Erfahrung als General hatte und Noriyori weder strategisch noch taktisch eine sehr beschlagen war. So stand Yoshitsune in seiner ersten Schlacht gleich einem siegesgewohntem Gegner gegenüber, hatte keinen erfahrenen Berater, und wusste die Taira auf der anderen Seite Heians, jederzeit bereit die Stadt wieder zu übernehmen. Diese Lage wurde noch verschärft, als Yoshinaka und die Taira einen Nichtangriffspakt schlossen. Yoshitsune schaffte es nun, Yoshinakas Armee zu teilen, indem sein Onkel Yukiie in Kawachi gegen Yoshinaka zu Felde zog, und er Yoshinaka glauben machte er hätte nur 1000 Mann unter seinem Kommando, obwohl es wohl zwischen 3000 und 4000 waren. So vertraute Yoshinaka darauf, dass er Yoshitsune schon aufgrund der guten Lage Heians zurückschlagen konnte. Doch die Krieger aus Ostjapan überwanden schnell und ohne Rücksicht auf Verluste die verbarrikadierten Flüsse um Heian. Als Yoshinaka sich nach Ōmi zurückzog, wurde er dort von Noriyori gestellt und getötet.

Sofort nach dem Sieg über Yoshinaka baten Yoshitsune und Noriyori in Yoritomos Namen Go-Shirakawa um Erlaubnis die Taira anzugreifen. Unmittelbar nachdem sie die Erlaubnis bekommen hatten, zogen die beiden Genji-Generäle gegen die Taira aus. In der Nähe der heutigen Stadt Kobe, wo die Taira ihre beiden Festungen Ichi no Tami und Ikuta no Mori errichtet hatten, kam es zur Schlacht. Die Festungen wurden von ca. 20.000 Mann gehalten. Demgegenüber standen Yoshitsunes 2000 bis 3000 Mann. Nachdem er eine Scheinniederlage gegen einen kleinen Außenposten der Taira erlitt, übergab er das Kommando an einen seiner Kommandeure und ritt mit rund 30 Männern über die Berge in den ungeschützten Rücken der Festungen. Als die Schlacht in vollem Gange war, griff er die Taira im Rücken an und steckte Gebäude und Bäume in Brand. Die Taira, nun gefangen zwischen den Flammen und den Schwertern der Minamoto, flohen trotz ihrer Überzahl, und Yoshitsune errang einen glorreichen Sieg.

Nach diesem Sieg kehrte Yoshitsune nach Heian zurück, um als Yoritomos Stellvertreter zu agieren. Mit 25 war er bereits ein gefeierter Held, der vom Hofadel und dem Ex-Kaiser hoch geschätzt wurde. Aber schon zu dieser Zeit wurden Intrigen gegen ihn gesponnen. Deren Urheber war Kajiwara Kagetoki, der von Anfang an gegen Yoshitsune war, und es auf seine Position an der Seite Yoritomos abgesehen hatte. Schon kurz vor der Schlacht um Ichi no Tami war ihr Verhältnis so schlecht, dass Kagetoki sich in Noriyoris Armee versetzen ließ. Kurz nach dem Sieg über die Taira kehrte Kagetoki nach Kamakura zurück, wo er Yoritomo gegen Yoshitsune aufbrachte, da dieser ihm angeblich nicht angemessen gedient hätte, und allen Ruhm für sich beanspruchen würde. So wurde dann Noriyori, auf Yoritomos Wunsch hin, für seine Verdienste auf dem Schlachtfeld belohnt, während Yoshitsune leer ausging. Der Ex-Kaiser Go-Shirakawa sah darin die Möglichkeit, einen Keil zwischen die beiden Brüder zu treiben, und verlieh Yoshitsune einige Wochen später dann auf eigene Faust die entsprechenden Ränge. Dies brachte die Brüder gegeneinander auf, obwohl Yoshitsune Yoritomo verdeutlichte, dass er die Ernennung unmöglich hatte ablehnen können. Yoritomo entband ihn daraufhin von seinem Kommando, so dass Noriyori gegen die Taira nun alleine ins Feld zog. Aufgrund seiner Inkompetenz hatte Noriyori wenig Erfolg gegen die Taira, unter anderem auch deswegen, da er zuerst gegen die zweite Basis unter dem Kommando von Tomomori auf Kyushu zog, anstatt gegen die Hauptbasis bei Yashima. Als er dann 1185 beinahe vollständig geschlagen war, musste Yoritomo Yoshitsune doch wieder als Kommandant einsetzen. Dieser zog dann gleich gegen die Taira ins Feld. Doch anstatt Tomomori noch einmal direkt anzugreifen, marschierte er gegen Yashima, wo auch der Kindkaiser Antoku seinen Palast hatte. Yoshitsune wollte von der Landseite aus angreifen, da seine Krieger besser vom Rücken eines Pferdes kämpfen konnten als von einem Schiff aus. So setzte er mit 150 Mann über und startete am 19. Februar einen Überraschungsangriff auf die Basis bei Yashima. Die Taira rechneten nicht mit einem Angriff von der Landseite und so konnte Yoshitsune trotz der haushohen Überlegenheit der Taira einen schnellen Sieg davontragen.

Am 21. zogen sich die Taira von Yashima zurück nach Kyushu. Als tags darauf dann Kajiwara Kagetoki mit den restlichen Streitkräften eintraf, gab es keine Feinde mehr, was Yoshitsune nicht nur Freunde unter den Kriegern einbrachte. Vor allem Kagetoki sah sich um seine Chance gebracht gegen die Taira zu kämpfen und warf Yoshitsune vor, er würde das ganze Rampenlicht für sich beanspruchen. Nach einem Monat Vorbereitungen zogen die Genji schließlich in die entscheidende Seeschlacht von Dannoura. Während dieser Vorbereitungen gerieten Yoshitsune und Kagetoki so heftig aneinander, dass sie beinahe mit den Schwertern aufeinander losgegangen wären. Schon allein diese Situation zeigt, wie schlecht das Verhältnis zwischen den beiden war. Die Schlacht fand am 24. März statt. Nachdem die Gezeiten zuvor den Heike/Taira einen Vorteil verschafft hatten, konnte Yoshitsune die Schlacht nach dem Gezeitenwechsel schnell gewinnen. In dieser Schlacht starben der Kaiser Antoku und ein Großteil seiner Verwandten die mit ihm 3 Jahre zuvor geflohen waren. Seine Mutter und der Taira-General Munemori konnten gefangen genommen werden. Nach dieser Schlacht war Yoritomo der unumstrittene Herr über Japan.

[Bearbeiten] Verbannung und Tod

Nach den Siegen von Yashima und Dan no Ura fürchtet Yoritomo wohl, dass sein Bruder Yoshitsune mächtiger würde als er. Diese Befürchtungen wurden von Kagetoki noch geschürt. Sowohl Noriyori als auch Yoshitsune hatten auf ihre Feldzüge ältere Krieger als Berater zur Seite gestellt bekommen, während Noriyori jeden Schritt mit seinem Berater abklärte, entschied Yoshitsune allein für sich und ließ Kagetoki fast kein Mitspracherecht. Nachdem Yoshitsune triumphierend nach Heian zurückgekehrt war und dort eine Tochter aus dem Hofadel geheiratet hatte, gab Yoritomo den Befehl aus, dass Bakufu-Beamte ihm nicht weiter zu gehorchen hatten, obwohl er immer noch der offizielle Vertreter des Kamakura-Bakufu in Heian war. Nachdem Yoshitsune von Yoritomos wachsendem Misstrauen und Verärgerung merkte, sandte er mehrere schriftliche Loyalitätsschwüre nach Kamakura, und als diese alle abschlägig beantwortet wurden, reiste er selbst dorthin. Allerdings wurde ihm der Einlass verwehrt und er musste in Sakai Quartier beziehen. Schließlich sandte er am 24. April den berühmten „Koshigoe-Brief“ an seinen Bruder, aber auch dieser letzte Versuch schlug fehl. Stattdessen wurde ihm befohlen nach Heian zurück zukehren, was er am 9. Juni auch tat, schon 4 Tage später nahm Yoritomo 24 Besitztümer wieder in seinen Besitz, die er zuvor Yoshitsune geschenkt hatte. Schon am 9. Oktober 1185, befahl Yoritomo Yoshitsunes Tod, und so wurde aus ihm ein gejagter Mann.

Und schon am 17. wurde Yoshitsune in Kyoto angegriffen, mit Hilfe seines Onkel Yukiie konnte er den Angriff, obwohl er in Unterzahl war, abwehren. Die Attentäter wurden schon am 26. in Kurama (von Yoshitsunes ehemaligen Mönchsbrüdern) gefangen und getötet. Als kurz darauf das Bakufu mit Macht gegen ihn ausziehen wollte, bat Yoshitsune für sich und Yukiie um Gouverneursposten in Kyushu und Shikoku, und zog am 3. November friedlich aus Kyoto ab. Die nächsten beiden Tage kämpften sie sich den Weg nach Settsu frei, um dort mit Schiffen überzusetzen. Allerdings gerieten sie in einen Sturm, in dem mehr als die Hälfte ihrer Flotte sank. Sie konnten sich gerade noch an die Küste von Izumi retten, dort trennten sich Yoshitsune und Yukiie, während sich Yukiie noch 6 Monate in der Gegend aufhielt, bis er gefangen genommen und getötet wurde, tauchte Yoshitsune schon am nächsten Tag unter. Als nun Yoritomo von Yoshitsunes Flucht und Verschwinden hörte, kehrte er nach Kamakura zurück, allerdings nicht um vorher viele von Yoshitsunes Unterstützern aus den Ämtern am Palast zu werfen und sie durch eigene Untergebene zu ersetzen, auch wurden nun viele westliche Provinzen die Kamakura noch nicht direkt unterstanden Yoritomos Vertrauten verwaltet. So verhalf Yoshitsune auch nach Dan no Ura seinem Bruder noch zu mehr Macht.

Trotz gründlichen Nachforschungen blieb Yoshitsune für Yoritomo unauffindbar, erst als Ende 1186 immer mehr Truppen nach ihm suchten, musste sich Yoshitsune aus der Gegend um Heian zurückziehen. Und wieder einmal schlug er auf der Flucht den Weg nach Norden, nach Ōshu, ein, zu seinem alten Freund Fujiwara Hidehira. Und wie schon gut 10 Jahre früher gewährte ihm dieser wieder Unterschlupf. Als nun Yoritomo erfuhr wo sich Yoshitsune aufhielt, sandte er eine Nachricht an Hidehira, dass dieser Yoshitsune ausliefern sollte. Dieser widersetzte sich aber, und solange Yoshitsune Hidehiras Unterstützung hatte, wagte Yoritomo es nicht gegen seinen Bruder, und sein taktisches Genie, in den Krieg zu ziehen. Erst nach Hidehiras Tod 1188 wurde Yoshitsunes Position unsicher. Im April 1189 schließlich war es soweit, das Hidehiras Sohn seine Treue zu Yoshitsune brach und seine Festung angriff und ihn und seine Familie dort zum Selbstmord zwang. Am 13. Juni kam schließlich ein Bote nach Koshigoe und überreichte den beiden Oberhäuptern, Wada Yoshimori und Kajiwara Kagetoki in einem schwarz lackierten, mit süßem Sake gefüllten Behälter den Kopf Yoshitsunes. Angeblich soll keiner der Anwesenden Krieger diesen Anblick ertragen haben, nicht einmal Kagetoki.

Soweit die historischen Fakten.

[Bearbeiten] Legenden und Mythen

Aus so einem kurzem, aber sehr interessanten Leben lässt sich natürlich sehr leicht ein Mythos schaffen. Und so ist es auch geschehen. Schon während oder aber kurz nach Yoshitsunes Lebzeiten entstand die Bezeichnung Hōgan Biiki, was soviel bedeutet wie Sympathie für Hōgan bzw. Sympathie für den Underdog. Hōgan deswegen, weil Yoshitsunes voller Name Minamoto Kurō (9. Sohn) Hōgan (Titel den er nach der Befreiung Kyotos erhielt) Yoshitsune lautete. Dieses hōgan biiki war vor allem dafür verantwortlich, dass Yoshitsunes Geschichte sich immer weiter zur einer Legende und schließlich zu einem Mythos entwickelte. Gerade während der Muromachi-Zeit, in der sich die Legende um Yoshitsune zu entwickeln begann, wurde großen Wert auf die nationalen alten japanischen Werte gelegt, und diese vorbehaltlos übernommen, was dem Ruf Yoshitsunes natürlich nur gut tat. So wurde die Geschichte von den Schriftstellern dieser Zeit in alle literarischen Formen, den Kriegsgeschichten, wie dem Taiheiki, dem Nō-Theater, dem Kōwakamai (Tanztheater) und dem Otogi Zōshi/Chūsei Shōsetsu den Kurzgeschichten. Wenn in dieser Zeit auch wenig Neues geschaffen wurde, so wurden doch die alten Geschichten endlich schriftlich fixiert, und so der Nachwelt überliefert. Die Legende um Yoshitsune kann man in zwei Hauptarten unterteilen.

Die erste, und kleinere besteht aus ca. 6 Geschichten, die von Yoshitsunes Taten während seiner Zeit als Genji-General berichten. Alle diese Geschichten kommen im Heike Monogatari und im Gempei Seisuiki vor. Diese Geschichten sind relativ verlässlich und stammen wohl aus der Kamakura-Zeit. Ein Teil davon ist besonders interessant, da sie Yoshitsunes Charakter näher beleuchten. In ihnen wird er als militärisches Genie beschrieben, als ein Krieger der weder Tod noch Teufel scheute, einem typischen jungen Mann mit all seinen typischen Stärken und Schwächen. Er war loyal, freundlich und zuvorkommend zu seinen Freunden. Er vertraute auf seine sozialen Verbindungen. Aber er konnte auch arrogant, taktlos und hitzköpfig sein.

Die zweite, weitaus größere Art der Geschichten um Yoshitsune entstand in der Muromachi-Zeit. Zwar wurden auch während der Edo-Zeit viele Geschichten geschrieben, allerdings sind diese inhaltlich kaum von Bedeutung. Diese Geschichten aus der Muromachi Zeit muss man auch noch einmal in zwei Kategorien unterteilen, die erste, „Ushiwaka-Gruppe“ genannte, handelt von der Yoshitsunes Kindheit bis er zu Yoritomo stieß, die zweite handelt von Yoshitsunes Erlebnissen nach dem endgültigen Bruch mit Yoritomo. In den beiden Kategorien wird Yoshitsune selbst unterschiedlich beschrieben. So wird er in den „Ushiwaka“-Geschichten sowohl mit den typischen Charakterzügen eines Hofadligen, wie Flötenspielen, einer alles überragenden Schönheit, verführen zahlloser junger Frauen, etc. beschrieben, als auch mit den typischen Kriegerqualitäten, wie Mut und Durchsetzungsvermögen, und das trotz seiner Jugend. Diese Qualitäten waren auch nötig um seine späteren militärischen Erfolge zu erklären. Genauso einmalig wie die kriegerischen Qualitäten sind in der „Ushiwaka-Gruppe“ die Shintō-Geister und Dämonen, von den der junge Yoshitsune lernt mit dem Schwert umzugehen, oder wie man eine Armee führt. Auch versprechen ihm einige dieser Geister ihn sein Leben lang zu beschützen. Durch diese übernatürlichen Lehrmeister versuchte man Yoshitsunes überragende Schwertkunst und sein militärisches Genie zu erklären. Ebenso ist in diesen Geschichten Yoshitsune allein der bestimmende Charakter.

In der zweiten Gruppe wird nun auf die kriegerischen Qualitäten vollkommen verzichtet. So wird Yoshitsune in ihnen nur noch als der typische Aristokrat am Hof der Heian Zeit beschrieben, denn nach der Schlacht von Dan no Ura war er in keine wichtigen Kämpfe mehr verwickelt. Genauso fehlen die Geister aus den Geschichten über Yoshitsunes Jugend. In den Erzählungen über seine Flucht nimmt er nur noch eine passive Rolle ein, während seine Verbündeten die Fäden in der Hand halten. Diese Entwicklung liegt wohl darin begründet, dass in der Muromachi-Zeit der Hofadel der Heian-Zeit immer noch als das kulturelle Ideal galt, und dieser stand nun einmal im krassen Gegensatz zu der auf das hier und jetzt ausgerichteten Philosophie des Schwertadels. Durch diese Charakterisierung Yoshitsunes als typischen Hofadligen der Heian-Zeit wird er über die anderen Krieger seiner Zeit gestellt.

Die Legende über Yoshitsune wurde unter anderem in dem gleichnamigen Buch versucht komplett zusammenzufassen. Aber auch im Heike Monogatari und dem Soga Monogatari wird über Yoshitsune berichtet. Von ca. 240 Nō-Stücken gehen 50-60 auf Heldengeschichten zurück, auf Yoshitsune allein ca. 30. Von insgesamt 44 Kōwakanomai handeln allein 14 nur über Yoshitsune. Kurzgeschichten wurden über beinahe jedes Thema geschrieben. Von den 16 die über Helden der japanischen Geschichte erzählen, handeln 8 von Yoshitsune. Im Jahre 2005 strahlte das japanische Fernsehen zudem ein sog. Taiga-Dorama mit insgesamt 49 Folgen aus, dass den Titel "Yoshitsune" trägt. In dieser Serie wurde, mit einem riesigen Staraufgebot der japanischen Dorama Schauspieler, das Leben des Kuro Yoshitsune inszeniert, was in Japan ein riesiger Quoten-Hit wurde. Schon allein diese Zahlen machen deutlich wie wichtig die tragische Figur des Minamoto Kurō Hōgan Yoshitsune für die japanische Geschichte, Kultur und Literatur war und ist.

[Bearbeiten] Shintō

Yoshitsune wird in mindestens fünf Shintō-Schreinen als Kami verehrt: im Yoshitsune-sha auf Hokkaidō, im Yorohi-Schrein, im Nonami-Schrein, im Yamamato-gun Kumano-Schrein und im Fujisawa Shirahata-Schrein. Außerdem wird er auf Hokkaidō von Ainu unter dem Namen Gikyō-dai-myōjin angebetet.

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