Morschenich
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Morschenich ist ein Ortsteil der Gemeinde Merzenich im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen.
Der Ort hatte am 30. Juni 2006 insgesamt 595 Einwohner. Ortsvorsteher ist Johann Büttgen (CDU).
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[Bearbeiten] Lage
Der Ort liegt direkt am Bürgewald, einem Waldgebiet zwischen Rur und Erft, im Bereich des heutigen Braunkohlentagebaus Hambach. Der Ort grenzt an Buir im Rhein-Erft-Kreis, Merzenich und Golzheim.
[Bearbeiten] Geschichte
Über den Ursprung des Ortsnamens gibt es zwei Varianten. Die eine besagt, dass der Name Moirsazzin von Siedlern aus dem emsländischen Morsatengau stammt, die als Morsassen bekannt wurden. Die andere Version besagt, dass der keltische Name Morsiniacum mit einer deutschen "ich"-Endung zu Morschenich umgewandelt wurde.
Erstmals erwähnt wird der Ort im Jahre 1158 bei der Besiedlung durch die Moorsassen.
In der Territorialzeit gehörte Morschenich zum Amt Nörvenich und zum Dingstuhl Hambach. In der preußischen Zeit kam der Ort zum Amt Merzenich.
[Bearbeiten] Zukunft
Der Ort soll etwa im Jahre 2013 geschleift werden, da sich hier der Tagebau Hambach erweitert.
[Bearbeiten] Schulen, Kindergarten
Im Ort befindet sich die Kindertagesstätte Bürgewald mit 50 Plätzen. Grundschule und Gesamtschule befinden sich in Merzenich, die Hauptschule in Nörvenich.
[Bearbeiten] Verkehr
Etwa 1 km vom Ort entfernt verläuft die Bundesautobahn 4. Nächste Anschlussstelle ist die Abfahrt Buir. Busse der Dürener Kreisbahn durchfahren den Ort. Nächste Haltepunkte der Deutschen Bahn sind die S-Bahnhaltestellen Merzenich und Buir.
[Bearbeiten] Kirche
Bereits im 12. Jahrhundert gab es in Morschenich eine Kapelle. Sagen erzählen sogar von einer Jagdkapelle im Wald im 8. Jahrhundert.
Die Pfarrkirche St. Lambertus wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Nach den Bombenschäden des Zweiten Weltkrieges, baute der Düsseldorfer Dombaumeister Lehmbrock an den erhaltenen Backsteinturm eine zweischiffige Halle aus Bruchsteinen.
[Bearbeiten] Versuchsanlage
Im Morschenicher Wald, nördlich des Ortes, gab es von 1939 bis 1955 eine Großversuchsanlage, mit Namen Schachtanlage Union 103, in der man versuchte, Braunkohle im Untertagebau abzubauen. Die Fördertürme überragten die Bäume. Die Förderung begann 1948. In zwei Schächten, bis auf 300 m abgeteuft, und durch ein Kilometer langes Netz von Fördergängen rückten rund 200 Bergleute dem 80 m dicken Braunkohleflöz zu Leibe. Dazu gab es auch eine Grubenbahn unter Tage. Geplant wurde eine tägliche Fördermenge von etwa 10.000 t Braunkohle, die allerdings während des Betriebs der Schachtanlage nie erreicht wurde. Vor allem die geologischen Verhältnisse ließen einen wirtschaftlichen Abbau nicht zu, so dass der Versuch nach wenigen Jahren beendet wurde.
[Bearbeiten] Vereine, Vereinigungen
- KK Club Waldesgrün Morschenich
- St. Lambertusschützenbruderschaft Morschenich
- SC Morschenich 1925 e.V.
- Kath. Pfarrjugend Morschenich
- Löschgruppe Morschenich der Freiwilligen Feuerwehr Merzenich mit Jugendfeuerwehr
[Bearbeiten] Sonstiges
Bei Morschenich gibt es einen Flugplatz für Ultraleichtflugzeuge.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 50° 52' 0.69" N, 6° 32' 33.10" O