Oedt (Gemeinde Grefrath)
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf |
Landkreis: | Kreis Viersen |
Gemeinde: | Grefrath |
Geografische Lage: | Koordinaten: 51° 19' 33" N, 06° 22' 47" E51° 19' 33" N, 06° 22' 47" E |
Höhe: | 32 m ü. NN |
Einwohner: | 4.659 (31.12.2005) |
Adresse der Gemeindeverwaltung Grefrath: |
Rathausplatz 3 47929 Grefrath |
Website: | www.grefrath.de |
E-Mail-Adresse: | rathaus@grefrath.de |
Die ehemals selbständige Gemeinde Oedt, heute ein Ortsteil der Sport- und Freizeitgemeinde Grefrath, liegt am Niederrhein im Westen des Bundeslands Nordrhein-Westfalen und ist eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Viersen im Regierungsbezirk Düsseldorf.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Bodenfunde aus der jüngeren Steinzeit und der Eisenzeit, aber auch Funde aus der Römer- und Frankenzeit, welche über das gesamte Areal der Altgemeinde Oedt verstreut waren, lassen den Schluss zu, dass hier bereits in einem frühen Stadium das Land urbar und besiedelt wurde. Mitte des 10. Jahrhunderts gelangt das Land in den Besitz des Erzbistums Köln und erhält damit erkennbar erstmals einen Landesherrn. 973 schenkt Erzbischof Gero von Köln das Oedter Land der Benediktinerabtei Gladbach.
1170 wird Oedt erstmals als „Hude“ erwähnt. In einer Schenkungsurkunde des Abtes Robert von Gladbach, in der es u.a. heißt: „apud Hude in ecclesia Nostra“, d.h. „in unserer Kirche zu Oedt“. Die Ortsbezeichnung Hude wandelte sich durch die Jahrhunderte über Ude, Uda, Uede, Oyde, Uedde, Oidt, Oed zum heutigen Oedt.
Um 1300 erbaute Dietrich Luf III. von Kleve, Graf von Hülchrath und Herr von Kervenheim und Oedt das Wahrzeichen des Ortes, von dem heute nur noch einer der Rundtürme (wiederaufgebaut) steht: die Burg Uda. Die Burg wurde mehrfach im Laufe der Jahrhunderte mehrfach teilweise zerstört, aber immer wieder teilweise aufgebaut. Erst 1757 erfolgte die endgültige Zerstörung der Burganlage.durch französische Truppen. Einzig der heute noch stehende runde Hauptturm blieb erhalten.
1794 kommt Oedt, wie das gesamte Rheinland, unter französische Herrschaft und gehört zum Arrondissement Kleve. Vier Jahre später wird die Honschaft Unterbroich vom Amt Oedt abgetrennt und unter dem Namen Clörath nach Neersen, heute Stadt Willich, eingemeindet. Nach dem Wiener Kongress 1851 kommt Oedt zum Königreich Preußen.
Im Rahmen der Kommunalen Neuordnung im Jahre 1970 wird der Ortsteil Hagen abgetrennt und kommt zur Stadt Viersen. Die Restgemeinde Oedt verliert die Selbstständigkeit und wird ein Ortsteil der Gemeinde Grefrath.
Weitere Details sind auf der Internetseite des Heimatvereins Oedt und auf der Internetseite Oedt - Die Perle an der Niers zu finden.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Gemeinde Oedt war zweigeteilt, mit einer weißen und einer gelben Fläche. In der oberen weißen Fläche ist der Erzbischof von Köln dargestellt, auf seiner Brust das schwarze kurkölnische Kreuz. Im unteren Teil wird der Abt von Gladbach dargestellt. Die Ortsteile Oedt und Mülhausen gehörten lange Zeit zum Erzbistum Köln, die Niers markierte damals den Grenzverlauf.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
Das Heimatmuseum Oedt wird seit 1989 vom Heimatverein Oedt betrieben.
[Bearbeiten] Bauwerke
Sehenswert ist
- die Ruine der Burg Uda (erbaut um 1300),
- die weiße Girmes-Villa (erbaut 1896), die auch das Heimatmuseum beherbergt und heute als Rathaus genutzt wird,
- das Girmes-Landhaus (erbaut 1904), sowie
- die Benediktinerinnen-Abtei Mariendonk (um 1900 erbaut)
Weitere interessante Bauwerke sind unter anderem die katholischen Pfarrkirchen:
- Die Vituskirche in Oedt ist recht groß und wurde in der Zeit von 1901 bis 1903 im neugotischen Stil erbaut. Interessanterweise wurde der Kirchturm aus Geldmangel erst 1910-12 angebaut.
- Die Heinrichskirche in Mülhausen mit einer Bronzeskulptur, die einen Müller mit seinem Esel darstellt, auf dem Vorplatz, ist ebenfalls einen Besuch wert.
[Bearbeiten] Infrastruktur und Wirtschaft
[Bearbeiten] Verkehr
Die nächstgelegenen Städte sind Krefeld (ca. 20 km östlich), Mönchengladbach (ca. 20 km südlich), sowie die niederländische Stadt Venlo.
Durch die verkehrsgünstige Lage in der Nähe des Ruhrgebiets und die Autobahnen A 40 und A 61 erreicht man schnell die Großstädte Duisburg und Düsseldorf, jeweils ca. 40 km nord- bzw. südöstlich. Ebenfalls in der näheren Umgebung befindet sich Köln, ca. 70 km südöstlich von Oedt.
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Wirtschaftsgeschichte
Seit dem 17. Jahrhundert ist das Weberhandwerk in Oedt bezeugt. Im Jahre 1850 wird die Firma Peter Mertes als Blaufärberei und Berufskleiderfabrik gegründet. Johannes Girmes gründet am 10. November 1879 die Firma Johannes Girmes & Co., Oedt. Seine Brüder August und Dietrich werden später Teilhaber dieser Gesellschaft. Als 1899 die Elektrische Beleuchtung in Oedt eingeführt wird, lässt die Firma Girmes auf eigene Kosten das Oedter Krankenhaus an die Beleuchtung anschließen. Die beiden Textilwerke prägen das Ortsbild, bilden für viele Jahrzehnte den dominierenden Teil des Wirtschaftslebens und damit der Ortsgeschichte.
[Bearbeiten] Wirtschaft heute
Von der einst blühenden Textilwirtschaft ist in Oedt nicht mehr viel übrig geblieben. Nach dem Konkurs der Girmes Textilfabrik und dem Verkauf an eine französische Firma, sind die Textilmaschinen in Oedt demontiert und abtransportiert worden. Die teilweise unter Denkmalschutz stehenden Gebäude stehen größtenteils leer.
Wie vielerorts auch, ist das Oedter Straßenbild von leerstehenden Geschäftslokalen geprägt. Wo im 19. Jh. bis in die 80er Jahre des 20. Jh. noch fleißig verkauft wurde, findet sich heute deutlich weniger Einzelhandel.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
[Bearbeiten] Kindergärten
Es gibt in Oedt zwei Kindergärten, einen in konfessioneller Trägerschaft und eine integrative Kindertagesstätte des DRK.
[Bearbeiten] Grundschulen
In Oedt gibt es eine Gemeinschaftsgrundschule, die als offene Ganztagsschule geführt wird. Zum Schulzentrum in Oedt gehört eine Sporthalle und noch ein Lehrschwimmbecken, welches derzeit jedoch zur Disposition steht.
[Bearbeiten] weiterführende Schulen
Im Bereich der weiterführenden Schulen gibt es vor Ort das Gymnasium „Liebfrauenschule Mülhausen“ in teilweise konfessioneller Trägerschaft, das im Umkreis einen guten Ruf genießt. Mehr zur Liebfrauenschule Mülhausen.
[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen
Als Ort für Veranstaltungen wurde im Jahr 1975 die Albert-Mooren-Halle in Oedt fertiggestellt.
Als Möglichkeit zur Freizeitgestaltung hat Oedt einen Sportplatz, eine Tennisanlage mit sechs Plätzen, einige Bolzplätze und eine Skateranlage zu bieten. Die Niers bietet Gelegenheit zum Bootfahren und Kanu-Wandern.
Oedter sind Vereinsmeier, daher verfügt Oedt über ein umfangreiches Vereinsangebot. Neben vielen aktiven Sportvereinen (Fußball, Leichtathletik, Tennis, Schwimmen, Kegeln, Kanuwandern, Hundesport, Schießsport usw.) gibt es eine Reihe von Kulturvereinen, wie Musikverein, Chöre, Schützenbruderschaften, Heimatverein usw.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- Dietrich Girmes (* 1862, † 1939), Fabrikant
- Johann Fruhen (†)
- Heinrich Inderelst (†), Ratsherr (SPD)
- Theodor Küppers (†), Fabrikant
- Wilhelm Tekath (†), Bürgermeister der Gemeinde Oedt (1948-1966)
[Bearbeiten] weitere Persönlichkeiten
- Prof. Dr. Albert Mooren (* 1828, † 1899), Augenarzt, Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf
- Johannes Girmes (* 1854 , † 1912), Fabrikant
- Josef Lepers (* 1920, † 2007), Bürgermeister der Gemeinde Oedt (1966-1970) und der Gesamtgemeinde Grefrath (1970-1994), Ehrenbürger der Gemeinde Grefrath