Operation Ikarus
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Operation Irakus war die Bezeichnung für ein geplantes Landungsunternehmen der deutschen Wehrmacht auf die nordatlantische Insel Island im Zweitem Weltkrieg.
[Bearbeiten] Vorgeschichte
Hauptartikel: Unternehmen Weserübung
Im Frühjahr 1940 setzte, noch vor dem deutschen Angriff auf die westeuropäischen Staaten, startete die deutsche Wehrmacht ihren Angriff gegen die skandinavischen Staaten Dänemark und Norwegen, um einen britischen Angriff zuvorzukommen, der auf die norwegische Erzbahn und die schwedischen Erzbergwerke abgezielt war, die lebenswichtig für die deutsche Rüstungsindustrie waren.
Nach der erfolgreichen Besetzung und der anschließenden Kapitulation von Dänemark fiel die dänische Kolonie Island an das nationalsozialistisch regierte Deutsche Reich. Um einer Stationierung deutscher Truppen auf die Vulkaninsel zu vermeiden, besetzten britische Truppen sie kurz nach dem Fall Dänemarks.
[Bearbeiten] Operation Ikarus
Ikarus sollte im Rahmen der Operation Seelöwe erfolgen und hatte die vollständige Besetzung und die anschließende Nutzung durch die deutsche Luftwaffe und der deutschen Kriegsmarine.
Die eroberten oder neuerrichteten Landeplätze hätten es den deutschen Bomberverbänden ermöglicht Ziele in Nordengland anzugreifen und schottische Kohlebergwerke zu zerstören. Darüberhinaus hätte die geostrategische Lage Islands die Entfernung zu den Vereinigten Staaten um ein Drittel verringert und hätte Bomberangriffe, ohne Tankzwischenstopp, auf US-amerikanischen Boden möglich gemacht.
[Bearbeiten] Abbruch der Planungen
Nach der Aufgabe der Operation Seelöwe galt Ikarus weiterhin als realisierbar. Erst als im Laufe des Jahres 1941 die britischen Besatzungstruppen auf Island nach und nach durch neutrale US-amerikanische Truppen ergänzt und schlussendlich vollends ersetzt wurden, gaben Hitler und das OKW die geplante Invasion auf, um keine unnötige Aggression gegenüber den USA zu zeigen.
Nach dem Kriegseintritt der USA im Dezember 1941 wurden die Planungen nicht wiederaufgenommen, weil die US-amerikanische Luftwaffe und Kriegsmarine jedes Landungsunternehmen abgewiesen hätte und Transportkapazität an Luft- und Schiffsraum nicht vorhanden war bzw. im Krieg gegen die Sowjetunion benötigt wurden. Von nun an lagen die Prioritäten nicht mehr im Westen, sondern im Osten bei der anlaufenden Operation Barbarossa.