Operation Uranus
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Operation Uranus | |||||||||||||||||
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Geländegewinne der Roten Armee vom November 1942 bis März 1943. Gelbe Abschnitte zeigen die Erfolge der Operation Kolzo. Rote Abschnitte im Süden die Gebietsverluste der Wehrmacht durch die Operation Uranus |
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Konflikt | Zweiter Weltkrieg, Ostfront | ||||||||||||||||
Datum | 19. November 1942 | ||||||||||||||||
Ort | Sowjetunion | ||||||||||||||||
Ergebnis | Niederlage der Achsenmächte | ||||||||||||||||
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Operation Uranus war die Bezeichnung des sowjetischen Oberkommandos für eine militärische Gegenoffensive gegen die deutschen Truppen, die in Stalingrad kämpften, bzw. gegen die rumänischen Truppen, die die Flanken der deutschen 6. Armee und 4. Panzerarmee deckten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Zielstellungen
Ziele der sowjetischen Streitkräfte waren im Näheren die Einkesselung und Vernichtung der deutschen Truppen in und bei Stalingrad und der damit verbundene Entsatz der eigenen Truppen am westlichen Wolga Ufer unter dem Kommando von Schukow, den späteren Sieger der Schlacht um Berlin.
Im Ferneren sah die Operation das Abschneiden der deutschen Heeresverbände im Kaukasus durch die Einnahme von Rostow am Don, kurz vor dessen Mündung in dasAsowsche Meer gelegen, vor. Betroffen davon wären nicht nur die 6. Armee unter Paulus und die 4. Panzerarmee unter Hoth, die auch später in Stalingrad eingekesselt wurden, sondern die ganze Heeresgruppe Süd, bzw. die aufgegliederten Heeresgruppen A und B, die nach der Auflösung der Heeresgruppe Süd in Heeresgruppe Don umbenannt wurde.
[Bearbeiten] Beteiligte Truppen
[Bearbeiten] Truppenverbände der Sowjetunion
Beteiligt in der Schlacht um Stalingrad waren auf sowjetischer Seite die Don-Front unter Rokossowksi, sowie die Stalingrad-Front von Jeremenko. Detailliert waren die 21., die 24., die 57., die 62., die 64., die 65. und 66. Armee an den Kämpfen um Stalingrad beteiligt.
[Bearbeiten] Truppenverbände der Achsenmächte
Auf deutscher Seite standen im Kampf um Stalingrad die 6. Armee, die 4. Panzerarmee, sowie die 3. rumänische Armee, die nordwestlich von Stalingrad, und die 4. rumänische Armee, die südlich von Stalingrad stand.
Am mittleren Don, wo die sowjetischen Truppen letztendlich in Richtung Rostow durchbrachen, stand die 8. italienische Armee.
[Bearbeiten] Der Angriff
Hauptartikel: Schlacht um Stalingrad
Am 19. November begann der Angriff im Norden, einen Tag später im Süden, von Stalingrad. Bereits vier Tage später, nachdem die Offensive startete, vereinigten sich beide Stoßkeile und schnitten die deutschen Truppen in Stalingrad ab. Das erste Mal während des Krieges kämpften nun deutsche Soldaten im, anstatt am, Kessel.
Hauptartikel: Unternehmen Wintergewitter
Am 12. Dezember versuchte Hoth mit den Großteil seiner 4. Panzerarmee - der Rest wurde in Stalingrad eingekesselt - Stalingrad zu entsetzen. Der Angriff musste aber endgültig eingestellt werden, als sich für Manstein abzeichnete - der am 21. November den Oberbefehl über die neugeschaffene Heeresgruppe Don erhielt - dass nicht nur die Truppen in Stalingrad auf dem Spiel standen, sondern der ganze Heeresapparat, vom Don bis zum Kaukasus hinunter, in Gefahr war.
Am 16. Dezember stürmten drei sowjetische Armeen gegen den mittleren Don, den die 8. italienische Armee hielt. Am 17. bzw. 18. Dezember durchbrachen die Truppen der Roten Armee die Linien der Italiener und stürmten westwärts mit Ziel: Rostow am Schwarzen Meer.
Wichtige gepanzerte Truppen wurden aus dem Verband, der den Entsatzversuch bei Stalingrad führte, herausgelöst und gegen die heranstürmenden sowjetischen Truppen geworfen, darunter die 6. Panzerdivision.
Die 6. Panzerdivision nahm zwischen Tschir und Don Aufstellung und wehrte die ersten sowjetischen Angriffe ab, bis die Heeresgruppe Don weitere Verteidigungsmaßnahmen ergreifen konnte. Dazu gehörten nicht nur der Abzug der Truppen vom Kessel von Stalingrad, sondern auch das Offenhalten des Korridors bis die Heeresgruppe A - die nur noch aus den Überresten der 17. Armee bestand - den Kaukasus räumen und sich auf die Krim absetzen konnte.
[Bearbeiten] Folgen
Der Niederlagen im Kaukasus und in Stalingrad zerstörten den Mythos der deutschen Wehrmacht der Unbesiegbarkeit, den sie sich vor Beginn der Operation Barbarossa - den Überfall auf die Sowjetunion - in allen Feldzügen erworben hatte.
Der Verlust an Menschen und Material, während der ganzen Sommeroffensive, waren schwerer für das Deutsche Reich, als für die Sowjetunion zu verkraften, die trotz erheblicher Verluste nach und nach das Heft des Handels den deutschen Truppen abnahmen und immer häufiger in die Offensive gingen.
Die Operation Uranus kam für das deutsche OKW völlig unvorbereitet, da Hitler schon getönt hatte, dass die Rote Armee geschlagen sei und nur noch vor den deutschen Truppen fliehen würde, obwohl General Paulus ihn bereits vor der drohenden Gefahr einer sowjetischen Großoffensive gegen Stalingrad gewarnt hatte.
[Bearbeiten] Quellen
Jordan, David; Wiest, Andrew: Atlas des Zweiten Weltkriegs - Vom Polenfeldzug bis zur Schlacht um Berlin, Tosa Verlag, Wien 2005, ISBN 3854929722.
Verlagsgruppe Weltbild (Hrsg.): Faksimile Edition Zweiter Weltkrieg - Stalingrad - Rußland IV.
Das Beste (Hrsg.): Der Zweite Weltkrieg - Band 2 - Von Pearl Habour bis Stalingrad.