Panzerabwehrlenkwaffe
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Die Panzerabwehrlenkwaffe ist eine Rakete, die zur Bekämpfung von Panzern eingesetzt wird und im Flug auf das Ziel gelenkt wird. Sie ist abzugrenzen von ungelenkten, reaktiven Panzerabwehrhandwaffen wie der Panzerfaust oder RPG-7. Eine andere Bezeichnung ist Panzerabwehrlenkrakete - PALR, englisch auch Anti-Tank Guided Missile - ATGM oder Anti-Tank Guided Weapon - ATGW.
Bodengestützte Systeme werden hinter Erdwällen, vom Waldrand oder anderen verdeckten Stellen, aber auch von Fahrzeugen aus eingesetzt. Panzerabwehrlenkwaffen sind neben dem Boden-Boden Einsatz auch als Luft-Boden-Waffe einsetzbar, wobei Kampfflugzeuge, Hubschrauber und neuerdings auch Drohnen als Abschußplattform dienen.
[Bearbeiten] Entwicklungsstufen und Lenksysteme
Die ersten Systeme wurden anfang der 1960er Jahre entwickelt. Man unterscheidet bis jetzt drei Generationen von Lenksystemen:
- Aktive Lenksysteme, bei denen die Steuerung zum Ziel manuell erfolgt und bis zum Einschlag aufrechterhalten werden muss. Bei diesen Systemen der 1. Generation erfolgte die Steuerung meist durch eine Drahtverbindung zwischen Flugkörper und Abschussplattform. Es existierten auch funkgesteuerte Versionen, die aber störanfällig sind. Ein Beispiele für dieses Lenksystem ist die sowjetische AT-3 Sagger, die u.a. im Nahostkonflikt auf ägyptischer Seite zum Einsatz kam.
- Halbaktive Lenksysteme (auch SACLOS), bei denen der Schütze nur noch das Ziel im Visier halten muss, während der Flugkörper seine Bahn entlang der Ziellinie selbsttätig korrigiert. Ältere Lenkraketen werden nach diesem Prinzip über einen Verbindungsdraht gesteuert, während die neueren Systeme auf eine Zielbeleuchtung durch Laser setzen, was zu höherer Flexibilität und Sicherheit für den Schützen führt, da dies auch von anderer Stelle aus erfolgen kann. Drahtgesteuerte Systeme sind z.B. die US-amerikanische TOW oder die europäischen HOT und MILAN, lasergesteuert sind die amerikanische AGM-114 Hellfire (außer Version L) und die russische AT-14 Kornet.
- Passive Lenksysteme, die durch Sensoren (optisch, infrarot oder Radar) im Gefechtskopf das Ziel selbständig verfolgen. Bei diesen Systemen der 3. Generation wird das Ziel vom Schützen nur noch vor dem Start durch einen Videosucher festgelegt, Sichtverbindung während des Fluges oder auch Zielbeleuchtung sind nicht mehr notwendig. Diese Systeme fallen unter das Prinzip Fire-and-Forget. Aktuell im Einsatz sind die FGM-148 Javelin und die Version L der AGM-114 Hellfire II.