Pasquale Passarelli
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Pasquale Passarelli (* 14. März 1957 in Gambatesa, Italien) [1] ist ein erfolgreicher deutscher Ringer.
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[Bearbeiten] Laufbahn als Ringer
Pasquale Passarelli lebte seit seinem sechsten Lebensjahr in Ludwigshafen am Rhein. Dort begann er mit elf Jahren mit dem Ringen als Sportart, die auch von seinen Brüdern Thomas (neunfacher deutscher Meister) und Claudio (Weltmeister 1989) betrieben wurde.[2]
Der im griechisch-römischen Stil ringende Bantamgewichtler (bis 57kg) errang seine ersten nationalen Erfolge 1974 und 1975, als er deutscher Jugendmeister im griech.-röm. Stil in der Klasse bis 56 kg Körpergewicht wurde und seinen ersten großen internationalen Erfolg 1977 mit dem 3. Platz bei den Juniorenweltmeisterschaften.
Im Jahr darauf folgt sein erster deutscher Meistertitel[3] bei den Senioren. Es folgten die Titelgewinne 1979 und 1981. In diesem Jahr sicherte er sich auch erstmals den Weltmeister- und den Europameistertitel und wurde zum Ringer des Jahres gewählt sowie mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.
Derart hochdekoriert wechselte 1982 vom KSV Wiesental[4] nach Nürnberg zum damals in der 2. Bundesliga kämpfenden SV St. Johannis 07. Mit der Mannschaft stieg er 1985 in die 1. Bundesliga auf, parallel blieb er auch als Einzelsportler erfolgreich und holte 1982, 1983 und 1984 weitere Meistertitel. Nach dem Abstieg 1988 aus der 1. Bundesliga verließ Passarelli die Johanniser.
Den größten Triumph feierte er jedoch 1984 bei den Olympischen Sommerspielen von Los Angeles. Im Finale besiegte er den Japaner Masaki Eto. Seine Leistung, dabei 90 Sekunden mit einer Brücke den Versuchen Etos, ihn zu Schultern, widerstanden zu haben, haben dieses Olympische Finale legendär gemacht. Dieser Sieg wurde erneut mit der Wahl zum Ringer des Jahres und mit einem Silbernen Lorbeerblatt gewürdigt. Zudem erhielt Passarelli die Goldene Kamera.
Als das ZDF für eine Fernsehsendung 19. November 2004 die Zuschauer die Sportler des Jahrhunderts wählen ließ, belegte Passarelli den 92. Platz vor Prominenz wie Günter Netzer, Ricco Groß oder Sabine Braun. [5]
[Bearbeiten] Internationale Erfolge
(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, Ba = Bantamgewicht, Fe = Federgewicht, damals bis 57 kg bzw. 62 kg Körpergewicht)
- 1975, 6. Platz, Großer Preis der Bundesrepublik Deutschland in Aschaffenburg, GR, Ba, hinter Hans-Jürgen Veil, BRD, Krasimir Stefanow, Bulgarien, Ion Dulica, Rumänien, Fritz Huber, BRD u. Ernst Hack, Österreich;
- 1978, 7. Platz, EM in Oslo, GR, Ba, mit Siegen über Kuratli, Schweiz u. Aviid, Dänemark u. Niederlagen gegen Josef Krysta, CSSR u. Einari Suutari, Finnland;
- 1978, 3. Platz, WM in Mexico City, GR, Ba, mit Siegen über George Apostolon, Kanada, Jaques Eysackers, Belgien, Josef Krysta u. Mihail Botila, Rumänien u. Niederlagen gegen Iwan Frgic, Jugoslawien u. Kamil Serikow, UdSSR;
- 1979, 2. Platz, EM in Bukarest, GR, Ba, mit Siegen über Michel Mercader, Frankreich, Gyula Molnar, Ungarn, Josef Krysta, Haralambos Holidis, Griechenland u. Guergi Donew, Bulgarien u. einer Niederlage gegen Kamil Serikow;
- 1979, 4. Platz, WM in San Diego, GR, Ba, mit Siegen über Dan Kun-Park, Korea, Florea Auram, Rumänien, Kiwamu Kashinagi, Japan, Haralambos Holidis u. Pjotr Michalik, Polen u. einer Niederlage gegen Kamil Serikow;
- 1980, 4. Platz, EM in Prievidza, GR, Ba, mit Siegen über Marin Atanassow, Bulgarien, Jaroslaw Svaldenak, CSSR u. Vitali Konstantinow, UdSSR u. Niederlagen gegen Arpad Sipos, Ungarn u. Benny Ljungbäck, Schweden;
- 1980, 3. Platz, Meisterschaft der EG-Staaten in Sönderborg, GR, Ba, hinter Ilpo Seppelä, Finnland u. Benny Ljungbäck u. vor Morten Brekke, Norwegen, Gilles Jalabert, Frankreich u. Carlo Fanelli, Italien;
- 1981, 1. Platz, EM in Göteborg, GR, Ba, mit Siegen über Julien Mewis, Belgien, Haralambos Holidis, Stojan Bulow, Bulgarien, Niculae Zamfir, Rumänien, Pjotr Michalik u. Kamil Serikow;
- 1981, 1. Platz, WM in Oslo, GR, Ba, mit Siegen über Ilja Rostowzew, UdSSR, Antonio Caltabiano, Italien, Benny Ljungbäck, Ronny Sidge, Norwegen u. Josef Krysta u. trotz einer Niederlage gegen Ilpo Seppelä;
- 1984, 2. Platz, EM in Jönköping, GR, Ba, mit Siegen über Benny Ljungbäck, Ernst Graf, Schweiz, Ilpo Seppelä, Antonio Caltabiano u. Frank Wohlgemuth, DDR; zum Finalkampf gegen Kamil Fatkulin, UdSSR, konnte Pasquale wegen einer Verletzung (Kapselriß i.d. Schulter) nicht mehr antreten;
- 1984, Goldmedaille, OS in Los Angeles, GR, Ba, mit Siegen über Bahena, Mexiko, Severino, Dom. Rep., Mehmet Karadag, Türkei, Niculae Zamfir, Frank Famiano, USA u. Masaki Eto, Japan (8:5 Punktsieg, nachdem Pasquale 1 Minute und 35 Sekunden in der Brücke stand);
[Bearbeiten] Deutsche Meisterschaften
- 1976, 2. Platz, GR, Ba, hinter Fritz Huber, Witten u. vor Wilhelm Barie, Aschafenburg,
- 1978, 1. Platz, GR, Ba, vor Hans Huber, Witten u. Fritz Huber,
- 1979, 1. Platz, GR, Ba, vor Antonio Jannaccone, Aalen u. Dieter Roos, Erbach,
- 1980, 2. Platz, GR, Ba, hinter Rolf Krauß, Schifferstadt u. vor Jürgen Lutterer, Freiburg,
- 1981, 1. Platz, GR, Ba, vor Rolf Krauß u. Jürgen Lutterer,
- 1982, 1. Platz, GR, Ba, vor Rolf Krauß u. Jürgen Lutterer,
- 1983, 1. Platz, GR, Ba, vor Stefan Kurz u. Jürgen Lutterer,
- 1984, 1. Platz, GR, Ba, vor Jürgen Lutterer u. Antonio Jannaccone
[Bearbeiten] Laufbahn als Trainer
Pasquale Passarelli trainiert seit 2000[6] die Ringer im griechisch-römischen Bereich des KSV 1952 Berghausen in der zweiten Bundesliga Süd.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Pasquale Passarelli, Portrait bei zdf.de, 2005
- ↑ Dirk Schmidtke: Vor 25 Jahren: Das Vierteljahrhundert der Passarelli-Brüder in: NOK Report 04/2003
- ↑ Ringen - Deutsche Meisterschaften (griechisch-römisch - Herren - Teil 1) auf sport-komplett.de (Stand: 28.01.2006) (auch für die weiteren deutschen Meistertitel)
- ↑ Die Brücke zur dauerhaften Prominenz, o.J., o.O.
- ↑ ZDF: Die Lieblingssportler der Deutschen, o.J., o.O.
- ↑ Dieter Bracke: Pasquale Passarelli denkt gerne an seine Zeit bei Johannis 07 zurück. Gold für den erfolgreichsten „Brückenbauer“ in: Nürnberger Zeitung, 26.11.2004
Personendaten | |
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NAME | Pasquale Passarelli |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ringer |
GEBURTSDATUM | 14. März 1957 |
GEBURTSORT | Gambatesa, Italien |