Paul Fagius
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Paul Fagius (d.i. Paul Büchlein * 1504 in Rheinzabern; † 13. November 1549 in Cambridge) war ein deutscher Reformator und Hebraist.
[Bearbeiten] Leben
Fagius wurde im Jahr 1504 in Rheinzabern als Sohn eines Lehrers und Ratsschreibers geboren. 1515 begann er sein Studium an den Universität Heidelberg und wohnt 1518 der Heidelberger Disputation bei. Im Jahr 1522 wechselte er an die Universität Straßburg, erlernte die hebräische Sprache und befreundete sich mit Matthäus Zell, Martin Bucer und Wolfgang Capito.
1527 wurde er Schulrektor in der freien Reichsstadt zu Isny im Allgäu. Fagius nahm an den Religionsgesprächen in Bern teil, wo er auch auf den Reformator Ulrich Zwingli traf. 1535 kehrt er erneut an die Universität Straßburg zurück um sich einem Studium der Theologie zu widmen.
1537 kehrte Paul Fagius als Pfarrer nach Isny zurück. Hier lernte er vom jüdischen Grammatiker und Herausgeber Elijah Levita Hebräisch. Mit ihm richtete er in Isny eine Druckerei ein. Eines der weniger bekannten Werke, die bei dieser Zusammenarbeit herausgegeben wurde ist das Buch Shemot Devarim, ein altjiddisch-hebräisch-lateinisch-deutsches Wörterbuch (Isny 1542).
1543 ordnete er in Konstanz das Kirchenwesen und trat 1544 die Professur für Alte Testament und den damit verbundenen Pfarrposten an der Universität Straßburg an. Kurfürst Friedrich II. von der Pfalz beauftragte ihn 1546 mit der Reform der Universität Heidelberg. Jedoch stieß dort Fagius auf so starken Widerstand, dass sein Versuch scheiterte und nach Straßburg zurückkehrte.
Mit dem Beginn der Gegenreformation wuchs der Druck auf Paul Fagius. Als entschiedenen Gegner des Augsburger Interims wurde er daher aus der Universität ausgeschlossen und verließ im April 1549 Straßburg um sich einer Professur für Hebräisch an der Universität Cambridge zu widmen.
Nach kurzer Wirksamkeit in hebräische Philologie und der Auslegung des Alten Testaments verstarb er Fieber Während der katholischen Gegenreformation in England wurden seine Gebeine 1556 exhumiert und in einem Schauprozess wurde Fagius zum Feuertod verurteilt. Seine Gebeine wurden öffentlich verbrannt. 1560 wurde er rehabilitiert.
[Bearbeiten] Werke
- Sententiae vere elegantes piae (Ausg. der Sprüche der Väter), Isny 1541;
- Perousch (exeget. Werk aber Gen 1-4), Isny 1542 (veränd. Ausg. Konstanz 1543);
- Sepher Aemana i. e. liber fidei seu veritatis, Isny 1542;
- Sententiae morales (Ausg. der Bücher Jesus Sirach u. Tobias mit lat. Komm.), Isny 1542;
- Precationes hebraicae (jüd. Tischgebete), Isny 1542;
- Compendaria Isagoge in linguam Hebraeam, Konstanz 1543;
- Paraphrasis Onkeli Chaldaica (lat. Übers. u. Erkl. des Thargum des Onkelos), Straßburg 1546.
Herausgeber
- Elias Levita: Tischbi, Isny 1541;
- Elias Levita: Methourgeman (chaldäisches Lex.), Isny 1541;
- Elias Levita: Hebräische Grammatik, Isny 1542;
- David Kimchi: Komm. zu den 10 ersten Pss., Isny 1541, Konstanz 1544.
[Bearbeiten] Literatur
- Raubenheimer, Richard: Paul Fagius aus Bergzabern: sein Leben und Wirken als Reformator und Gelehrter. Grünstadt, Verein für pfälzische Kirchengeschichte, 1957
- Neue Deutsche Biographie Band 4, Seite 744;
- Allgemeine Deutsche Biographie 6 Seite 533-534
- Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Band 1 Spalten 1592-1593
Personendaten | |
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NAME | Fagius, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Büchlein, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Reformator und Hebraist |
GEBURTSDATUM | 1504 |
GEBURTSORT | Rheinzabern |
STERBEDATUM | 13. November1549 |
STERBEORT | Cambridge |