Paul Simon
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Paul Frederic Simon (* 13. Oktober 1941 in Newark, New Jersey[1]) ist ein US-amerikanischer Musiker.
Zusammen mit seinem Schulfreund Arthur Garfunkel trat er zunächst als „Tom and Jerry“ auf. Paul Simon veröffentlichte auch unter den Namen "Jerry Landis" und "Tico & The Triumphs" Titel wie "Lonesome teen ranger (als Jerry Landis, 1963) und "Motor cycle" (als Tico & The Triumphs, 1962), das in Deutschland als "Motorbiene" in der Fassung mit Benny Quick zum Hit wurde. Später nannte sich das Duo einfach Simon and Garfunkel, wobei Paul Simon praktisch alle Songs komponierte. Der kommerzielle Durchbruch gelang 1965 mit dem Lied „The Sounds of Silence“.
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[Bearbeiten] Solokarriere
[Bearbeiten] Vor 1965
Mit 12 Jahren bekam Paul Simon von seinen Eltern eine Gitarre geschenkt, mit 13 Jahren schrieb er sein erstes Lied („The Girl For Me“). Nach dem ersten mittleren Hit 1957 („Hey Schoolgirl“) mit Art Garfunkel, bei dem immerhin ein Auftritt in einer berühmten „Rock ’n’ Roll“-Fernseh-Show und 2.500 Dollar Tantieme heraussprangen, widmete Paul Simon sein weiteres Leben ganz der Musik. Zunächst in dem erfolglosen Bemühen, im Rock ’n’ Roll weitere Hits zu haben, folgte er ab 1963 dem Folk-Boom und schrieb anspruchsvolle Songs. Seine Texte waren weniger politisch (als z. B. die von Bob Dylan), sondern mehr die Probleme des einzelnen Menschen betrachtend.
1964 hatte er mit Art Garfunkel als Duo das Album "Wednesday Morning 3am" für Columbia Records aufgenommen, das sich aber nur bescheiden verkaufte. Simon trennte sich von seinem Partner und zog um nach London, wo er immer mehr zu einer beachteten Größe in der Folk-Szene wurde, zuletzt mit Gagen von 20 Pfund pro Abend, damals einer Menge Geld, von dem er gut leben konnte. Es folgten Radiosendungen, ein Auftritt im Fernsehen, sowie ein erstes Soloalbum („Songbook“), das allerdings auch kein Hit war. Die Elektro-Folk-Rock-Bearbeitung des Titels „The Sound of Silence“ wurde urplötzlich ein Hit (vgl. Simon and Garfunkel).
[Bearbeiten] Nach 1970
Nachdem sich Simon und Garfunkel 1970 trennten, ging Simon eigene Wege. 1972 veröffentlichte er das Album „Paul Simon“. Aus dem Album wurden drei Singles ausgekoppelt. „Mother And Child Reunion“, die erfolgreichste, wurde sowohl in den USA als auch in Großbritannien ein Top-10-Hit. Das Album lässt sich am besten im Folkrock-Genre einordnen, allerdings deuten Lieder wie „Mother And Child Reunion“ und „Me And Julio Down By The Schoolyard“ bereits auf seine Faszination für Weltmusik hin, die er später vor allem auf den Alben „Graceland“ und „Rhythm Of The Saints“ stärker ausleben wird. Während der 1970er veröffentlichte er weitere zwei Alben und hatte bis 1977 fünf Singles in den US-Top-10, davon drei Millionen-Seller („Loves Me Like a Rock“, „Fifty Ways to Leave Your Lover“ und „Slip Slidin' Away“).
Nachdem er bereits 1977 in Woody Allens „Der Stadtneurotiker” mitgespielt hatte kam 1980 der Film „One Trick Pony“ in die Kinos. Für diesen Film hatte Paul das Drehbuch und den Soundtrack geschrieben und spielte außerdem die Hauptrolle. Der Film floppte allerdings. Auch das dazugehörige Album erreichte trotz des Top-Ten-Hits „Late in the Evening“ nur Goldstatus und nicht die früheren Verkaufszahlen mit Platin (je mehr als 1 Million Verkäufe allein in USA). Auch die Kritiker mochten das Album nicht sonderlich, es gilt als sein bisher schwächstes. Der kommerzielle Tiefpunkt seiner Karriere kam 1983 mit dem Album „Hearts And Bones“. Die Platte kam trotz recht guter Kritiken beim Publikum nicht gut an und enthielt keinen Hit. Als sich ein Jahr später auch noch seine Frau, die Schauspielerin Carrie Fisher, nach kaum einem Jahr Ehe von ihm scheiden ließ, litt Paul über ein Jahr unter Depressionen.
Doch 1986 war Paul Simon wieder zurück. Für die südafrikanisch beeinflusste LP „Graceland“, an der neben Ladysmith Black Mambazo, Los Lobos und Stimela auch Youssou N’Dour (an den Percussions bei "Diamonds On The Soles Of Her Shoes") mitwirkten, bekam Simon einen Grammy. Die Platte war ein kommerzieller Erfolg und erreichte Platz 3 in den US-Album-Charts. Paul Simon wurde allerdings auch beschuldigt, den kulturellen Boykott gegen das Apartheidsregime Südafrikas missachtet zu haben. Das Anti-Apartheid-Komitee der Vereinten Nationen teilte diese Meinung aber nicht, da das Album das Talent schwarzer Künstler präsentierte. Außerdem warfen ihm einige Schwarze vor, ihre Kultur zu missbrauchen um damit Geld zu machen. Bei einem Konzert in Südafrika gab es sogar Morddrohungen, falls er auftreten sollte. Das Konzert fand trotzdem statt.
Graceland war mit weltweit ca. 15 Millionen verkaufter Platten und ausverkauften Konzerten das erste künstlerisch UND kommerziell erfolgreiche "Weltmusik"-Projekt und deshalb eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Rockmusik.
Im Jahr 1990 kam dann das Nachfolgealbum „The Rhythm Of The Saints“, für das er sich in Brasilien aufgehalten hatte. Das Album spiegelt dies wider. Am 15. August 1991 gab er das freie Konzert im New Yorker Central Park, zu dem die bisher meisten Zuschauer aller Zeiten erschienen – die Schätzungen bewegen sich zwischen 600.000 und 750.000 Menschen. Zehn Jahre zuvor war er dort mit Art Garfunkel aufgetreten, allerdings vor „nur“ 400–500.000 Zuschauern.
Bis zu seinem nächsten Projekt mussten die Fans lange warten. Doch das 1997/98 erschienene Musical „Songs From The Capeman“ mit zugehörigem Album floppte. 2000 kam dann das sparsam instrumentierte, eher akustische Album „You're The One“ heraus. Das Pariser Konzert der zugehörigen Tournee wurde gefilmt und ist auf DVD erhältlich.
Im Herbst 2003 vereinigten sich Paul Simon und Art Garfunkel erneut und starteten eine erfolgreiche Tournee durch Nordamerika. Im Sommer 2004 wurde die „Old Friends“-Tournee auch nach Europa ausgedehnt, wo im Juli 2004 vor 600.000 Zuschauern ein großes Gratis-Schlusskonzert in Rom veranstaltet wurde.
Am 9. (bzw. 26. in Europa) Mai 2006 erschien Paul Simons neuestes Album 'Surprise' bei Warner Music. Es enthält 11 neue Lieder, u.a. den Titel 'Father And Daughter'. Die Songs wurden zwischen 2002 und 2005 geschrieben und zusammen mit Brian Eno produziert.
[Bearbeiten] Ehrungen und Einfluss
2001 wurde er auch solo in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen, obwohl das Duo Simon and Garfunkel schon vertreten war. Im Jahr 2003 wurde Paul Simon sowohl für den Oscar als auch den Golden Globe nominiert mit dem Song „Father and Daughter“ für den Kinderfilm „Die Abenteuer der Familie Stachelbeere“.
Insgesamt bekam er 12 Grammys, davon dreimal den wichtigsten Grammy für das Album des Jahres (1970 für „Bridge Over Troubled Water“ mit Art Garfunkel, 1975 für „Still Crazy After All These Years“ und 1986 für „Graceland“) sowie ebenfalls dreimal den nächstwichtigen für die Single des Jahres (1968 für „Mrs. Robinson“ mit Garfunkel, 1970 für den Song „Bridge Over Troubled Water“ mit Garfunkel sowie 1987 für den Song „Graceland“). Damit zählt er zu den absoluten Lieblingen nicht nur des Publikums, sondern auch der Kritiker. Er ist einer der wenigen Rockstars, die aus einer bereits sehr erfolgreichen Formation als ebenso erfolgreicher Solokünstler hervorgingen. Paul Simon ist Linkshänder, spielt seine Gitarre aber genau wie Mark Knopfler mit rechts.
Markenzeichen dieses nur 1,57 Meter großen Mannes ist außerdem sein Perfektionismus und die daraus resultierende geringe Zahl von Veröffentlichungen. Über 3–4 Songs pro Jahr kommt er nicht hinaus, was in über 40 Jahren allerdings zu einem stattlichen Gesamtwerk reicht. Künstlerische Kompromisse geht er nicht ein. Fehlt zu einem Album noch ein Lied, wird mit der Veröffentlichung noch gewartet.
Im Mai 2006 wurde Paul Simon vom amerikanischen Time Magazine zu den diesjährigen 100 wichtigsten lebenden Persönlichkeiten der Welt gewählt.
[Bearbeiten] Familie
Paul Simon war von 1969 bis 1975 mit Peggy Harper verheiratet. Mit ihr hat er den Sohn Harper Simon (* 1972) der in drei Filmen auftrat und jetzt in der Band Menlo Park Gitarre spielt. Von 1983 bis 1984 war er dann mit Carrie Fisher verheiratet. Seit 1992 ist er mit der Sängerin Edie Brickell verheiratet, mit ihr hat er drei Kinder.
[Bearbeiten] Chartplatzierungen (Solo)
[Bearbeiten] Singles
Jahr | Single | D | A | CH | UK | US |
---|---|---|---|---|---|---|
1972 | Mother And Child Reunion | 23 | - | - | 5 | 4 |
1972 | Me And Julio Down By The Schoolyard | - | - | - | 15 | 22 |
1973 | Take Me To The Mardi Gras | - | - | - | 7 | - |
1973 | Love Me Like A Rock | - | - | - | 39 | 2 |
1977 | Slip Slidin' Away | - | - | - | 36 | 5 |
1976 | 50 Ways To Leave Your Lover | 42 | - | - | 23 | 1 |
1983 | Allergies | - | - | - | - | 44 |
1987 | You Can Call Me Al | - | - | - | 4 | 23 |
1987 | The Boy In The Bubble | - | - | - | 26 | 86 |
1987 | Graceland | - | - | - | - | 81 |
1990 | The Obvious Child | - | - | - | 15 | 92 |
2006 | Father And Daughter | - | - | - | 31 | - |
[Bearbeiten] Alben
Jahr | Alben | D | A | CH | UK | US |
---|---|---|---|---|---|---|
1972 | Paul Simon | 37 | - | - | 1 | 4 |
1973 | There Goes Rhymin' Simon | - | - | - | 4 | 2 |
1975 | Still Crazy After All These Years | - | - | - | 6 | 1 |
1977 | Greatest Hits, Etc. | - | - | - | 6 | 18 |
1980 | One-Trick Pony (Soundtrack) | - | - | - | 17 | 11 |
1983 | Hearts And Bones | 5 | - | 25 | 34 | 35 |
1986 | Graceland | 2 | 3 | 1 | 1 | 3 |
1988 | Negotiations And Love Songs 1971-1986 | 27 | - | - | 17 | 110 |
1990 | The Rhythm Of The Saints | 11 | 4 | 3 | 1 | 4 |
1992 | Paul Simon's Concert In The Park | - | - | - | - | 74 |
1993 | 1964/1993 | - | - | - | - | 173 |
1997 | Songs From The Capeman | 26 | - | 49 | - | 42 |
2000 | Greatest Hits - Shining Like A National Guitar | 59 | 13 | 23 | 6 | - |
2000 | Tales From New York - The Very Best Of | - | - | - | 8 | - |
2000 | You're The One | 17 | 30 | 40 | 20 | 19 |
2003 | The Collection | 71 | - | - | - | - |
2006 | Surprise | 37 | 72 | 55 | 4 | 14 |
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Paul Simon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.paul-simon.info/
- http://www.paulsimon.com/ (nur mit Flash Player ansehbar)
- http://freespace.virgin.net/r.kent/
- http://www.simonandgarfunkel.com/
Personendaten | |
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NAME | Simon, Paul Frederic |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Musiker |
GEBURTSDATUM | 13. Oktober 1941 |
GEBURTSORT | Newark, New Jersey |
Kategorien: Mann | US-Amerikaner | Gitarrist | Rocksänger | Songwriter | Geboren 1941