Pawn Hearts

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Van der Graaf Generator – Pawn Hearts
Veröffentlichung:	1971
Label:	Charisma
Formate:	LP, MC, CD
Genre:	Progressive Rock
Anzahl der Titel:	3
Besetzung:	Hugh Banton: Hammond-Orgel, Farfisa-Orgel, Klavier, Mellotron, Synthesizer, Bassgitarre Guy Evans: Schlagzeug, Pauke, Percussion, Klavier Peter Hammill: Gesang, Gitarre, Klavier David Jackson: Tenor-, Alt- und SopranSaxophon, Flöte, Gesang Robert Fripp: E-Gitarre (auf Man-Erg & Presence of the Night)
Produktion:	John Anthony
Studio(s):	Trident Studios, London
Chronik von Van der Graaf Generator
H to He Who Am The Only One (1970)	Pawn Hearts	Godbluff (1975)

Pawn Hearts (1971) ist das vierte Album der Progressive Rock-Band Van der Graaf Generator und nach Godbluff das erfolgreichste. Das Album beinhaltet drei Stücke: Lemmings und Man-Erg mit jeweils knapp über 10 Minuten Lauflänge auf der A-Seite und das 23minütige Monument A Plague of Lighthouse Keepers auf der B-Seite.

Auch auf diesem Album entführen Peter Hammill und seine Band den Zuhörer wieder in die Urinstinkte des menschlichen Wesens. Lemmings erinnert mit seiner instrumentalen Zusammensetzung aus Saxophon, Schlagzeug und Keyboard und eher kleineren Gitarrenpassagen an die Musik von Gentle Giant, besitzt aber die typisch obskuren Motive der Musik von Van der Graaf Generator. Inhaltlich geht es um das Leben am Rand der Klippe und die Versuchung, einfach zu springen.

Man-Erg behandelt thematisch das schlafende Tier im Menschen, das urplötzlich seine Killerinstinkte entfacht. Hierbei geht die anfangs sehr ruhig und idyllisch erscheinende Klavier- und Orgelmusik sehr abrupt in eine Trommel- und Gitarrenorgie mit sehr beunruhigendem Gesang über, die sich durch Verlangsamung des Beats wieder beruhigt und ins anfängliche Tempo zurück findet. Selbst für gewohnte Prog-Ohren klingt das Stück anfangs ziemlich wirr.

A Plague of Lighthouse Keepers schließlich ist Epos, das ähnlich wie Supper's Ready von Genesis verschiedene Motive verbindet. Inhaltlich handelt das Stück von den Gefühlen einer verlassenen Seele, die ein Einsiedlerleben, ähnlich einem Leuchtturmwärter, fristet. Hierbei tauchen auch Motive wie Tod und Geistererscheinungen auf.

Insgesamt ist Pawn Hearts ein Werk, das, wie viele andere Alben von Van der Graaf Generator, mit sehr vielen negativen Emotionen und wenig Hoffnung gespickt ist. Auffällig ist der selbst für Van der Graaf Generator sehr hohe Anteil an obskuren Passagen und der typisch hohe Anteil von David Jacksons Saxophonpassagen. Selbst für gewohnte Hörer wirkt das Album zunächst sehr befremdlich. Musikalisch lagen Van der Graaf Generator meist irgendwo zwischen King Crimson und Genesis; Pawn Hearts tendiert aber eindeutig eher in Richtung der ersteren, auch wenn das Gitarrenspiel von Robert Fripp so sehr in den Hintergrund gemischt wurde, daß es – anders als auf dem vorherigen Album – kaum auffällt.