Peter IV. von Rosenberg
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Peter IV. von Rosenberg (tschechisch Petr IV. z Rožmberka) (* 17. Januar 1462; † 9. Oktober 1523), war böhmischer Adeliger aus dem Geschlecht der Rosenberger.
[Bearbeiten] Leben
In der Zeit als sein Bruder Vok II. von Rosenberg auf dem bayrischen Hof weilte, studierte Peter von 1477 bis 1478 an der Universität in Bologna, ohne jedoch einen Titel zu erwerben. Nach der Übernahme der Regentschaft über das Vermögen der Rosenberger von seinem Bruder Vok am 4. Dezember 1493 ernannte ihn der böhmische König Vladislav II. kurze Zeit später zum Landeshauptmann. Die Rolle des Vizekönigs, die mit diesem Amt verbunden war, führte jedoch wegen der wiederholten Abwesenheit des Monarchen, der auch König von Ungarn war, zu derart starken finanziellen Verlusten und auch zur Schädigung des Rufes, dass er im November 1499 resignierte und das Amt niederlegte.
1495 berief er mit seinem Bruder Ulrich die Mönche des Paulanerordens nach Südböhmen. Diese erbauten unter seiner Unterstützung dort das Kloster Kuklov.
Er widmete nun seine Kraft dem Auf- und Ausbau seiner Herrschaft. In Krummau ließ er ein Stadttor errichten, das Schloss wurde unter Leitung des Burgverwalters von Burghausen Ulrich Pesnitzer um Wohngebäude erweitert.
Unter der Leitung von Štěpan Netolický († Mai 1538) und Fischmeister Václav Bernešek, der auch die ersten künstlichen Bewässerungskanäle errichten ließ, wurden weitere Fischteiche angelegt. Peter erhielt vom König am 5. Dezember 1513 Schürfrechte für den Abbau von Edelmetallen wie Gold und Silber, gleichzeitig wurde er von der Fördersteuer befreit und durfte mit den Metallen frei handeln[1].
Aber auch Peter war wie seine Brüder Vok oder Heinrich V. von Rosenberg nicht der Gesündeste, seit 1505 wurde immer wieder von einem sich verschlimmernden aber auch sich verbessernden nervlichen Gesundheitszustand berichtet. Da er selbst keine Kinder hatte und auch später keine bekommen sollte, wäre das Vermögen unter seinen Neffen, den Söhnen des Vok II. von Rosenberg aufgeteilt worden. Allerdings verschlimmerte sich bereits seit Beginn des 16. Jahrhunderts das Verhältnis zwischen den Verwandten. Peter wollte sie mit einem spürbaren finanziellen Nachteil strafen, konnte es jedoch zunächst nicht, da das Rosenberger Vermögen nach alten Verträgen unteilbar war. Er bat daher den König Ludwig um die Erlaubnis, freizügig mit dem Familienkapital umgehen zu dürfen. Diesem Antrag wurde am 13. Januar 1519 entsprochen.
Mit dieser Erlaubnis trat er in Verhandlungen mit seinen Nachfolgern, wobei er Johann III. von Rosenberg favorisierte. Dieser schlug jedoch den Weg eines Geistlichen ein und war demnach für dieses Amt wenig geeignet, außerdem traf seine Entscheidung auf den scharfen Widerspruch seiner Brüder, die den jüngsten unter ihnen, Heinrich VII. von Rosenberg als Nachfolger vorschlugen.
Als Peter starb, erbte Johann Krumau, Prachatitz, Husinec, Sablath, Gratzen, Helfenburg, Rosenberg, Burg Wittinghausen und Haslach. Johann bekam auch einige Höfe mit der Maßgabe, diese dem Kloster Vyšší Brod, seine Vogteien dem Kloster in Schlackenwerth und dem Kloster Strahov zu übereignen. In seinem Vermächtnis legte er auch fest, dass das von Johann geerbte Vermögen nach dessen Tod an die Herren von Schwamberg und von Helfenburg (z Helfenburka) fallen sollte. Seine Brüder erhielten Wittingau, Chaußnik, Sobieslau, Miličín und Burg Příběnice.
Dieses Testament wurde von der Familie angefochten. Heinrich, Jost und Peter stellten am 18. November 1523 den Antrag, das Vermächtnis nicht in die Landestafel aufzunehmen. Höchster Burggraf war seinerzeit Zdeniek Lev von Rosental (Zdeněk Lev z Rožmitálu), der als vermeintlicher Mitverfasser und Begünstigter hier Eigeninteressen verfolgte. 1525 wurde das Testament, wie von Peter verfasst, in die Landestafel eingetragen[2].
Nach seinem Tod wurde er im Familiengrab des Kloster Hohenfurth bestattet.
Peter war verheiratet mit Elisabeth von Krawarn (Alžběta z Kravař) († Mai 1500), Witwe des Pertolt z Lipé († 1482) und Tochter von Georg von Krawarn und Strassnitz (Jiří z Kravař a ze Strážnice)(† 1446), dem letzten männlichen Mitglied des Geschlechts. Der Heiratsvertrag stammt vom 30. Juli 1483, am 9. Juli 1483 erteilte Papst Sixtus IV. den Verlobten sein Dispens, da beide im vierten Grad miteinander verwandt waren. Bestandteil des Vertrages war auch ein Passus, in dem sich Peter verpflichtete, seine Frau vom utraquistischen Glauben abzubringen. Elisabeth brachte die Herrschaft Strážnice mit in die Ehe, die Peter nach ihrem Tod an die Herren von Zerotein verkaufte.
[Bearbeiten] Quelle
- Anna Kubíková: Rožmberské kroniky
- Ottův slovník naučný
Personendaten | |
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NAME | Peter IV. von Rosenberg |
ALTERNATIVNAMEN | Petr IV. z Rožmberka |
KURZBESCHREIBUNG | böhmischer Adeliger |
GEBURTSDATUM | 17. Januar 1462 |
STERBEDATUM | 9. Oktober 1523 |