Český Krumlov
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Český Krumlov | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Tschechien | ||
Region: | Jihočeský kraj | ||
Bezirk: | Český Krumlov | ||
Fläche: | 2216 ha | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 48° 48' N, 14° 18' O48° 48' N, 14° 18' O | ||
Höhe: | 492 m n.m. | ||
Einwohner: | 13942 (2005) | ||
Postleitzahl: | 381 01 | ||
Struktur | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Ortsteile: | 10 | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Luboš Jedlička | ||
Adresse: | nám. Svornosti 1 381 01 Český Krumlov |
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Website: | obcan.ckrumlov.info |
Český Krumlov [ˈtʃɛskiː ˈkrʊmlɔf] ( anhören ?/i), deutsch Krumau an der Moldau (bisweilen auch: Krummau beziehungsweise Böhmisch Krumau), ist eine Kreisstadt in Tschechien. Sie hat 13 942 (2005) Einwohner und liegt im Südböhmischen Bezirk.
Český Krumlov wird auf Platz zwei der UNESCO-Liste schützenswerter Denkmäler in Europa geführt. Die Stadt liegt eingebettet in einer omegaförmigen Schleife (daher wohl der Name) der Moldau.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Das Schloss Český Krumlov wurde vor 1250 in gotischem Stil von den Herren von Krumau errichtet. Nach deren Aussterben 1302 fielen Schloss und Herrschaft Krumau an die Familie Rosenberg. Kaiser Rudolf II. kaufte Krumau 1602 und überließ es seinem illegitimen Sohn Julius d’Austria als Wohnsitz. Nach der Schlacht am Weißen Berg installierten die Habsburger in weiten Teilen Böhmens neue, habsburgtreue Grundherren; wahrscheinlich im Zuge dieser Entwicklung schenkte Ferdinand II. Krumau den Fürsten Eggenberg. Nach deren Aussterben 1719 fiel Krumau an die Fürsten Schwarzenberg; 1910 hatte die Stadt 8662 Einwohner, davon 7367 deutsch- und 1295 tschechischsprachig. 1918 nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie gehörte Krumau vom Oktober 1918 bis zum September 1919 zum Bundesland Oberösterreich der neu gegründeten Republik Deutschösterreich. Im November 1918 wurde es von tschechischen Truppen besetzt. Nach dem Münchner Abkommen von 1938 gehörte die Stadt bis 1945 zum in Oberdonau umbenannten Gau Oberösterreich. 1945 wurde die deutsche Bevölkerung aufgrund der Beneš-Dekrete aus ihrer Heimat vertrieben und fand in Österreich und Westdeutschland Aufnahme. Tschechische Neusiedler übernahmen Wohnungen, Geschäfte und Betriebe. 1947 wurden das Schloss und der Grundbesitz verstaatlicht.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Statuen auf dem Friedhof von Josef Malinský
- Mantelbrücke
[Bearbeiten] Tourismus
Česky Krumlov, von den Deutschen schon vor dem Zweiten Weltkrieg als Perle des Böhmerwaldes bezeichnet, hat heute den Zusatz Venedig an der Moldau. Die historische Altstadt ist durch die Lage am Eisernen Vorhang von Bausünden der letzten 60 Jahre verschont geblieben. So bildet sich ein einzigartiges Ensemble von historischen Bauten und landschaftlicher Schönheit. In der Stadt besteht ein Wachsfigurenmuseum und ein Foltermuseum, ebenso das historische Schloss. Eine Besichtigung der Eggenberger Brauerei ist möglich.
Graffitos im Schloss |
[Bearbeiten] Egon Schiele in Krumau
1911 zog der Maler Egon Schiele nach Krumau, dem Geburtsort seiner Mutter, und richtete sich hier ein Atelier ein. Mit seiner wilden Ehe und Aktdarstellungen junger Mädchen stieß er bei der Bevölkerung auf Ablehnung. Bereits im selben Jahr sah er sich gezwungen, nach Neulengbach bei Wien umzuziehen. Als Folge seiner Zeit in Krumau wurde Schiele im April 1912 wegen des Verdachts auf Verführung einer Minderjährigen verhaftet. Trotz unbewiesener Schuld blieb er 3 Tage in Arrest und zuvor 14 Tage in Untersuchungshaft.
Český Krumlov beherbergt ein Egon-Schiele-Museum in einem alten Brauereigebäude. Neben der ständigen Ausstellung sind dort auch Wechselausstellungen moderner Kunst (zum Beispiel Edvard Munch und Salvador Dalí) zu sehen.
[Bearbeiten] Ortsteile
- Český Krumlov (Krumau a. d. Moldau, auch Böhmisch Krumau) - Stadt
- Domoradice (Dumrowitz)
- Horní Brána (Obertor)
- Latrán
- Nádražní Předměstí (Bahnhofsvorstadt)
- Nové Dobrkovice (Neuturkowitz)
- Nové Spolí (Neupohlen)
- Plešivec
- Slupenec (Lupenz)
- Vnitřní Město
- Vyšný (Weichseln)
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- 1326 Peter II. von Rosenberg, böhmischer Adeliger
- 1539, Peter Vok von Rosenberg, böhmischer Adeliger und Politiker, letzter der Rosenberger
- 1759, Joseph Karl Ambrosch, Komponist
- 1907, Ernst Waldbrunn, Schauspieler
[Bearbeiten] Im Ort lebten und wirkten
- Šimon Lomnický z Budče, Schriftsteller ging in Krummau zur Schule
- Ulrich II. von Rosenberg, Herr von Rosenberg, und Statthalter in Böhmen
- Wenzel Albin von Helfenburg, Archivar und Kanzler der Herren von Rosenberg
[Bearbeiten] Sonstiges
- Große Teile des Films Hostel wurden in Český Krumlov gedreht
[Bearbeiten] Literatur
- Harald Salfellner (Hrsg.), LeseReise Krummau, Vitalis Verlag, Prag 2005, ISBN 3-89919-038-6
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Český_Krumlov – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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