Pfaffsche Determinante
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In der Mathematik kann die Determinante einer schiefsymmetrischen Matrix immer als das Quadrat eines Polynoms der Matrizeneinträge geschrieben werden. Dieses Polynom wird die Pfaffsche Determinante der Matrix genannt. Die Pfaffsche Determinante ist nur für schiefsymmetrische -Matrizen nichtverschwindend. In diesem Fall ist sie ein Polynom des Grades n.
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[Bearbeiten] Beispiele
[Bearbeiten] Formale Definition
Sei Π die Menge aller Partitionen von {1, 2, …, 2n} in Paare ohne Beachtung der Reihenfolge. Es gibt (2n − 1)!! solcher Partitionen. Ein Element α ∈ Π, kann geschrieben werden als
mitik < jk und . Sei
eine korrespondierende Permutation und sei sgn(α) die Signatur von π. Diese hängt nur von der Partition α ab und nicht von der Wahl einer Permutation π.
Sei A = {aij} eine schiefsymmetrische 2n×2n-Matrix. Mit einer gegebenen Permutation α wie oben definiert erhält man
Wir können die Pfaffsche Determinante A definieren als
Die Pfaffsche Determinante eine schiefsymmetrischen n×n-Matrix ist für ungerade n als Null definiert.
[Bearbeiten] Alternative Definition
Man kann zu jeder schiefsymmetrischen 2n×2n-Matrix A ={aij} einen Bivektor assoziieren:
wobei {e1, e2, …, e2n} die Standardbasis für R2n ist. Die Pfaffsche Determinante ist definiert durch
hierbei bezeichnet ωn das Keilprodukt von n Kopien von ω mit sich selbst.
[Bearbeiten] Eigenschaften
Für eine schiefsymmetrische 2n×2n-Matrix A und eine beliebige 2n×2n-Matrix B gilt
- Pf(A)2 = det(A)
- Pf(BABT) = det(B)Pf(A)
- Pf(λA) = λnPf(A)
- Pf(AT) = ( − 1)nPf(A)
- Für eine blockdiagonale Matrix
- gilt Pf(A1⊕A2) = Pf(A1)Pf(A2).
- Für eine beliebige n×n-Matrix M gilt:
[Bearbeiten] Anwendungen
Die Pfaffsche Determinante ist ein invariantes Polynom einer schiefsymmetrischen Matrix (Hinweis: Sie ist nicht invariant bei einem allgemeinen Wechsel der Basis, sondern nur bei einer orthogonalen Transformation). Als solche ist sie wichtig für die Theorie der Charakteristische Klasseen. Sie kann insbesondere benutzt werden um die Eulerklasse einer Riemannschen Mannigfaltigkeit zu definieren. Diese wird in dem Satz von Gauß-Bonnet benutzt.
Die Anzahl der perfekten Paarungen in einem planaren Graphen entspricht dem Absolutwert einer pfaffschen Determinante, welche in polynomialer Zeit berechenbar ist. Dies ist insbesondere deshalb überraschend weil das Problem für allgemeine Graphen sehr schwer ist (Sharp-P-Vollständig). Das Ergebnis wird in der Physik benutzt um die Partitionsfunktion des Isingmodells von Spingläsern zu berechnen. Dabei ist der zugrundeliegende Graph planar. Vor kurzem wurde sie auch benutzt um effiziente Algorithmen für sonst anscheinend unlösbare Probleme zu entwickeln. Dazu zählt die effiziente Simulation von bestimmten Typen Quanten-Berechnungen.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Begriff Pfaffsche Determinante wurde von Arthur Cayley geprägt, der ihn 1852 benutzte: "The permutants of this class (from their connection with the researches of Pfaff on differential equations) I shall term Pfaffians." (zu Ehren des deutschen Mathematikers Johann Friedrich Pfaff).
[Bearbeiten] Weblinks
- Pfaffian at PlanetMath.org (englisch)