Pfefferminzbahn
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Saal-Unstrut-Bahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die in Thüringen gelegene Bahnstrecke Straußfurt–Großheringen über Sömmerda wird auch als Pfefferminzbahn oder Saal-Unstrut-Eisenbahn bezeichnet. Ihren Namen hat die Bahnlinie aus ihren Anfangsjahren. Damals verlief die Strecke entlang großer Pfefferminzfelder. Die amtliche Streckennummer lautet 6721; im Kursbuch der Deutschen Bahn ist sie unter der Nummer 594 verzeichnet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Mit dem Abschluss eines Staatsvertrages vom 31. Juli 1870 schufen Preußen und das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach die Voraussetzungen zum Bau der Saal-Unstrut-Eisenbahn. Die im gleichen Jahr in Kölleda gegründete Saal-Unstrut-Eisenbahn-Gesellschaft erhielt die preußische Konzession für den Bahnbau am 9. März 1872, die Konzession des Großherzogtums folgte am 11. April 1872. Die 53 km lange eingleisige Normalspurstrecke konnte jedoch erst am 14. August 1874 eröffnet werden.
Die enge finanzielle Ausstattung der Gesellschaft erlaubte nicht die Anschaffung des erforderlichen rollenden Materials, sodass man am 1. Juli 1874 die benachbarte Nordhausen-Erfurter Eisenbahn-Gesellschaft vertraglich beauftragte, den Betrieb auf der Strecke zu führen und die Verwaltung der Saal-Unstrut-Eisenbahn-Gesellschaft zu übernehmen. Durch die überhöhten Baukosten, die der Generalunternehmer der Gesellschaft abgerechnet hatte, und die durch den Zusammenbruch des „Eisenbahnkönigs“ Strousberg 1873 mit eingeleitete und rund 20 Jahre währende Wirtschaftdepression war 1877 ein Zusammenbruch der SUE nicht zu vermeiden. Nach Abschluss des Konkurses ging die Bahn am 1. Januar 1882 auf die Nordhausen-Erfurter Eisenbahn-Gesellschaft über und wurde 1887 mit dieser verstaatlicht.
Seit 2005 ist die Streckeninfrastruktur von der DB Netz AG an die Thüringer Eisenbahn GmbH verpachtet. Die Züge betreibt nach wie vor die DB Regio AG.
[Bearbeiten] Verlauf
Die 52 km lange Strecke führt von Straußfurt an der Bahnstrecke Nordhausen–Erfurt über Sömmerda und Kölleda am Südrand der Höhenzüge Schmücke und Finne entlang zum Knotenpunkt Großheringen. Hier trifft sie auf die 1864 von der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete Strecke von Leipzig und Halle (Saale) nach Weimar und sowie auf die Saalbahn nach Saalfeld.
In Sömmerda kreuzt die am 1. Oktober 1879 von der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete Bahnstrecke Sangerhausen–Erfurt. Ab 1891 bestand in Buttstädt eine Verbindung mit der schmalspurigen Weimar-Rastenberger Eisenbahn, die in Guthmannshausen die Pfefferminzbahn kreuzte; sie gehörte später zum Konzern der Bachstein-Sekundärbahnen. 1914 eröffnete die Preußische Staatseisenbahn in drei Abschnitten die Bahnstrecke Kölleda–Laucha.
[Bearbeiten] Personenverkehr der Strecke
- 1880: täglich 3 Zugpaare,Fahrzeit 2:54.
- 1913: täglich 7 Zugpaare, Fahrzeit 2:14.
- 1936: täglich 6 Zugpaare, Fahrzeit 1:50.
- 2006: täglich 8 Zugpaare im zweistündlichem Rhythmus, Fahrzeit 1:29.
[Bearbeiten] Literatur
- Deutsche Reichsbahn, Die Deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835-1935, Berlin 1935.