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Poison Idea

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Poison Idea
Logo
Gründung: 1980
Auflösung:  ?
Genre: Hardcore Punk
Gründungsmitglieder
Gesang: Jerry A.
Schlagzeug: Dean Johnson
Gitarre: Chris Tense
Bass: Glen Estes (bis 1982)
Weitere Mitglieder
Gitarre: Tom Roberts (ab 1981)
Gitarre: Eric Olsen
Schlagzeug: Steve Hanford
Gitarre: Kid Cocksman (~1988 - 1989)
Gitarre: Aldine Strychnine (~1989 - 1990)
Bass: Myrtle Tickner (ab etwa 1987)

Poison Idea sind eine Anfang der 80er Jahre gegründete HC-Punkband aus Portland, USA. Sie gelten als schwerste Band der Punkrockgeschichte. Die Gruppe war bekannt für aggressive Musik, fatalistische Texte und den extrem exzessiven Lebensstil ihrer Mitglieder. Als frühe Vorbilder nannte die Band Black Flag, die Germs und Discharge, eine weitere verwandte Band sind SOA [1]; später integrierte die Band auch Heavy-Metal-Elemente in ihren Sound, für die der Einfluss von Motörhead verantwortlich gemacht wird.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bandgeschichte

Poison Idea wurden 1980 von Frontmann und Hauptsongwriter Jerry Lang (der sich Jerry A. nannte), dem Gitarristen Chris Tense, Glen Estes am Bass und Dean Johnson (Schlagzeug) gegründet. 1981 stieß Tom Roberts (später bekannt geworden als Pig Champion) von der befreundeten Band The Imperialist Pigs als zweiter Gitarrist dazu. [2] Kurze Zeit später trennte man sich von Estes (der sich später der befreundeten Band Final Warning anschloß), Chris Tense wechselte an den Bass, womit man wieder zu viert war. 1982 wurde das nach dem Germs-Sänger benannte Demotape Darby Crash Rides Again eingespielt. Die erste offizielle Veröffentlichung der Band, Pick Your King, wurde 1983 in einer Auflage von 1000 Stück herausgebracht und enthielt bei einer Spielzeit von 16 Minuten 13 Songs. Das Cover zeigte ein Bild von Jesus, auf der Rückseite war Elvis Presley abgebildet, wodurch eine Art Wahlmöglichkeit dargestellt werden sollte. Im Jahr darauf folgte die Record Collectors Are Pretentious Assholes-EP, mit einem Bild von Elvis und dem Schriftzug The King auf der Rückseite, womit die Band ihre Wahl deutlichmachen wollte [1]. Die EP wurde 1000mal auf rotes Vinyl gepresst und mit dem Hinweis „Do not pay more than $25“ (Zahl nicht mehr als 25$) versehen. 1986 veröffentlichten Poison Idea die LP Kings of Punk, deren Titel ein heute noch häufig verwendetes Synonym für die Band ist. Die Gruppe zeigt sich hier nicht mehr ganz so aggressiv: Die meisten der Songs sind länger als zwei Minuten.

Nach einer Reihe weiterer Veröffentlichungen, darunter das nach der Charles-Bukowski-Novelle benannte Album War All The Time von 1987, gründete die Band 1989 ihr eigenes Label American Leather, auf dem sie ihr erstes Demo aus dem Jahr 1982 veröffentlichten sowie die folgenden EPs und das Album Feel the Darkness von 1990. Unter den Releases war auch die EP Fuck Ian MacKaye; mit dem Titel drückte die Band ihre Antipathien gegenüber der Symbolfigur der Straight-Edge-Bewegung aus. 1992 kam ein Coveralbum heraus, auf dem Poison Idea unter anderem Songs von The Damned, den MC5, Motörhead, Elvis Presley und Jerry Lee Lewis neu interpretierten. Auf der Europatour 1993 spielte die norwegische Band Turbonegro ihre ersten Konzerte mit ihrem neuen Sänger Hank van Helvete im Vorprogramm. Nach der Tournee entschied Tom Roberts, aus der Band auszusteigen und so wurden Poison Idea aufgelöst. 1996 fand die Gruppe allerdings wieder zusammen, es folgte eine lange Phase relativer Unsicherheit über den Zustand der Gruppe, in der nur vereinzelte Anzeichen für ihr Fortbestehen (wie einzelne Konzerte und die 1998 veröffentlichte EP Learning to Scream) sprachen. Schließlich wurde überraschend für 2006 ein neues Album angekündigt, das unter dem Namen Latest Will and Testament bei dem deutschen Label Farewell Records erschien. Die Veröffentlichung erlebte Roberts alias Pig Champion nicht mehr: Der Gitarrist, der seinen Spitznamen angenommen hatte als er die Grenze von 225 Kilogramm auf der Waage erreicht hatte, starb am 30. Januar 2006 im Alter von 47 Jahren in seinem Haus in Portland [3]. Neben seinem starken Übergewicht wurden auch sein Jahrzehnte anhaltender Alkohol- und Drogenkonsum als Faktoren für sein frühes Ableben genannt. Als Motto hatte Roberts in einem Interview aus dem Jahr 1990 angegeben Live fast, die young and leave a good-looking corpse. (Lebe schnell, sterbe jung und hinterlasse eine gutaussehende Leiche) [4].

[Bearbeiten] Einfluss

Poison Idea beeinflußten eine Vielzahl von Gruppen, nicht nur musikalisch sondern auch durch ihr Auftreten und ihre Einstellung. Neben Turbonegro [5] bezeichnen sich unter anderem Zeke als Nachfolger der Band [6]. Ihre Bekanntheit in Metalkreisen steigerte sich 1994 sprunghaft, als die Band Pantera den Poison-Idea-Song The Badge für den Soundtrack des Films The Crow coverte. Auch Machine Head versuchten sich mit Alan´s On Fire an einem Poison-Idea-Lied. Zudem wurden mehrere Tribute-Alben für die Band eingespielt: 1998 erschien mit Bigger than God eine Huldigung durch skandinavische Metalbands, die von Dan Swanö gemixt wurde[7]; 2003 wurde Hangover Heartattack (Farewell Records/Cargo Records) veröffentlicht, auf dem Bands wie Kill Your Idols und Wolfbrigade insgesamt 20 Songs von Poison Idea coverten. Kill Your Idols schrieben auch die im etwa 100 Seiten starken Booklet erschienene Bandgeschichte.[8]

[Bearbeiten] Diskographie

[Bearbeiten] Alben

  • 1986 Kings of Punk LP (Pusmort)
  • 1987 War All the Time LP (Alchemy)
  • 1990 Feel the Darkness LP (American Leather)
  • 1992 Pajama Party LP (Tim Kerr) Coveralbum
  • 1992 Blank Blackout Vacant LP (Taang!)
  • 1993 We Must Burn LP (Tim Kerr)
  • 1994 Religion and Politics Part I & II 10” (Tim Kerr) In denselben Sessions entstanden wie We Must Burn
  • 2006 Latest Will and Testament CD/LP (Farewell Records)

[Bearbeiten] EPs, 7"s, Demos

  • 1982 Darby Crash Rides Again Demo (Eigenverlag)
  • 1983 Pick Your King 7” EP (Fatal Erection)
  • 1984 Record Collectors Are Pretentious Assholes 12” EP (Fatal Erection)
  • 1988 Filthkick EP (Shitfool)
  • 1988 Getting the Fear 12” EP (Rockport)
  • 1989 Darby Crash Rides Again EP (American Leather)
  • 1989 Fuck Ian MacKaye 12” (American Leather, 1989) Neuauflage, beinhaltet Filthkick und Getting the Fear
  • 1989 Picture disc 7” (American Leather)
  • 1990 Discontent 7” (American Leather)
  • 1991 Punish Me 7” (American Leather)
  • 1992 Jeff Dahl and Poison Idea (Triple X) (mit Jeff Dahl von den Angry Samoans)
  • 1998 Learning to Scream 7” EP (Taang!)

[Bearbeiten] Best Ofs und Liveplatten

  • 1991 Dutch Courage live LP (Bitzcore)
  • 1991 Live in Vienna 7” (American Leather)
  • 1991 Official Bootleg 2x7” (American Leather)
  • 1994 The Early Years CD (Bitzcore)
  • 2000 The Best of Poison Idea CD (Taang!) Neuauflage, beinhaltet Pick Your King, Record Collectors und Kings of Punk

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b Interview mit Tom Roberts: [1]
  2. Tom Roberts: „it started out it was Chris, the bass player, played guitar and a guy who played with Final Warning, [...], was the bass player. Dean was the drummer from the beginning and Jerry and Chris pretty much formed the band.[2]
  3. http://www.ox-fanzine.de/p12802/pig_champion_ist_tot.html
  4. http://homepages.nyu.edu/~cch223/usa/info/poisonidea_longshotinter.html
  5. Happy-Tom: Amulet are the most important thing to happen since the Scandinavian Rock Explosion. Or since Poison Idea’s "Feel The Darkness" album. Broken-Violence-Interview
  6. Interview im Switch: [3]
  7. Tracklist und Künstler im All Music Guide: http://www.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=10:bq65mpcg9fco
  8. Rezension von in-your-face.de: [4]
Andere Sprachen
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