Ptah (Ägyptische Mythologie)
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Ptah in Hierolgyphen | ||||||
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Ideogramme |
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Ptḥ |
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oder mit Determinativ |
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Transkription | Ptḥ | |||||
griechisch | Φθα (Phtha) |
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Sahidisches Koptisch | ⲡⲧⲁϩ |
Ptah ("der Bildner") ist einer der ältesten Götter der ägyptischen Mythologie.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Darstellung
Meist wird er als menschengestaltige Mumie in engsitzendem Gewand, mit kahlgeschorenem Haupt und enganliegender Haube dargestellt. In seinen Händen hält er einen Stab, der eine Kombination aus dem Anch-Zeichen (Leben), dem Was-Zepter (Macht) und dem Djed-Pfeiler (Dauer, Beständigkeit) ist - Symbol für Macht und Kraft. Manchmal steht er auch auf einem Sockel oder Podest (Thronsockel), das die Form der Hieroglyphe "maa" hat und deren Bedeutung auch als Symbol für Maat (Ordnung, Weltordnung) stand (siehe Abbildung). Ab dem Mittleren Reich trägt er einen steif abstehenden Kinnbart. In Hibis ist er vor einer Töpferscheibe sitzend und mit Königsbart abgebildet.[1]
[Bearbeiten] Bedeutung
Ptah war der Hauptschöpfergott. Er wurde aber auch als Gott des Schicksals, als Totengott, als Fruchtbarkeitsgott und als göttlicher Künstler verehrt und war zudem Schutzgott der Handwerker. Als Hauptgott von Memphis, das als Kultzentrum galt, bildete er mit der Löwengöttin Sachmet und seinem Sohn, dem Lotusgott Nefertem, die Dreiheit (Triade) von Memphis. Hier wurde der Apis, der Heilige Stier von Memphis, als die Inkarnation des Gottes verehrt. Ptah galt auch als der „Uralte“, in dem sich die Wesenheit von Nun und Naunet vereinigte. Imhotep, Architekt des Djoser und Erbauer der Stufenpyramide in Sakkara, wurde häufig als Sohn des Ptah angesehen. In der 18., 19. und 20. Dynastie bildete Ptah mit Amun und Re die „Reichstirade“.[2]
[Bearbeiten] Schöpfergott
Ptah galt als einer der mächtigsten Schöpfergötter. Er hat sich aus sich selbst erschaffen und trug den Beinamen „Vater der Götter, von dem alles Leben ausgeht“.[3] Die ihm zugeordneten Schöpferorgane sind Herz und Zunge. Dem "Schöpfungsmythos von Memphis" (Denkmal memphitischer Theologie) zufolge sprach er die mit dem Herzen gebildeten Gedanken laut aus und erschuf so das Universum, den Kosmos, die Welt.[4] Er führte in Memphis eine Neunheit an, die im übrigen aus der Neunheit von Heliopolis bestand: Schu, Tefnut, Geb, Nut, Osiris, Isis, Seth und Nephthys. Diese Neunheit wurde jedoch nicht durch Atum erschaffen, sondern wie das Universum, allein durch seine Gedanken und sein Wort, mit seinen schöpferischen Organen Herz und Zunge. Danach schuf er auf ebendiese Weise Orte, Götterbilder und Kultstätten sowie die Rechtsordnung. Unter allen anderen Schöpfergöttern trat er deshalb eher als "geistiger" Schöpfer hervor. Denn der Hauptaspekt des Schöpfungsmythos von Memphis war, dass Ptah allein durch die Macht der Worte, dadurch, dass er die Namen von Mensch und Tier laut aussprach, die Welt erschaffen hat.[5]
[Bearbeiten] Schutzgott der Handwerker
Als Schutzgott der Handwerker kam Ptah speziell in Karnak und Deir el-Medina, dem Handwerkerdorf im Tal der Könige, besondere Bedeutung zu, wodurch er im ganzen Land bekannt und verehrt wurde. In Memphis hatte der Hohepriester des Ptah den Titel „Oberster der Handwerksmeister“ inne.
[Bearbeiten] Religiöse Weiterentwicklung
Eine Verschmelzung während des Alten Reiches mit dem falkengestaltigen Sokar, einer weiteren Gottheit aus Memphis, wird als Ptah-Sokar bezeichnet. Die weitaus tiefgreifendere Verschmelzung mit dem Totengott Osiris entwickelte sich im Mittleren Reich zur Gottheit Ptah-Sokar-Osiris, die dann für Schöpfung, Tod und Auferstehung stand, und deren Abbild oft auf Grabbeigaben von Privatpersonen zu finden war. Im Neuen Reich, zur Zeit Ramses II., entstand eine weitere Verschmelzung mit dem Gott Tatenen zu Ptah-Tatenen.
In seiner Eigenschaft als Künstler bzw. „Bildner“ wurde Ptah im Hellenismus, unter der Herrschaft der griechisch-makedonischstämmigen Ptolemäer, mit dem griechischen Gott Hephaistos gleichgesetzt.[6]
[Bearbeiten] In der modernen Literatur
In der modernen Literatur spielt Ptah unter dem Namen Petach in dem phantastischen Roman Die Prophezeiung von Wolfgang und Heike Hohlbein eine zentrale Rolle: als Gott in menschlicher Gestalt.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten.S.47-48
- ↑ Rolf Felde:Ägyptische Gottheiten.S.47-48
- ↑ Lucia Gahlin: Ägypten - Götter, Mythen, Religionen.
- ↑ Helck/Otto: Kleines Lexikon der Ägyptologie.S.227-228
- ↑ Lucia Gahlin: Ägypten - Götter, Mythen, Religionen.
- ↑ Helck/Otto: Kleines Lexikon der Ägyptologie.S.228
[Bearbeiten] Literatur
- Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. Wiesbaden 1995
- Veronica Ions: Die großen Religionen der Welt – Götter, Mythen und Legenden. Verlag Buch und Welt 1988
- Manfred Lurker: Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter. Scherz Verlag 1998, ISBN 3-502-16430-4
- Mary Barnett: Götter und Mythen des alten Ägypten. Verlag Gondrom 1998, ISBN 3-8112-1646-5
- Lucia Gahlin: Ägypten - Götter, Mythen, Religionen. Edition XXL, ISBN 389736-312-7
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Ptah – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |