Römische Kunst
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Die römische Kunst hatte ihren Höhepunkt um 200-500 nach Christus.
Sie entstand auf der Grundlage der bodenständigen Kultur der Bewohner des westlichen Mittelmeerraumes, der eher kunstarm und nüchternen Kultur der (indogermanischen) Italiker, die im 2. Jahrtausend v. Chr. eingewandert waren und schließlich der Etrusker, deren Kultur von den Römern weitgehend übernommen wurde.
Als Vorbilder für alle Bereiche der römischen Kunst dienten die griechische Architektur, Malerei und Bildhauerei.
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[Bearbeiten] Architektur
Hauptartikel: Römische Architektur
Die römische Architektur erschien lange Zeit als Kopie der griechischen Architektur. Erst am Ende der Republik entwickelte sie sich eigenständig.
Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurde der Beton entwickelt (opus caementitium: opus = Werk, Bauwerk, caementitium = Zuschlagstoff, Bruchstein), der z.B. beim Bau von Aquädukten und des Pantheons die Steinbauweise ergänzte. Die Verwendung von Marmor ging im Lauf der Zeit zugunsten der Betonbauweise zurück. Dies ermöglichte eine größere architektonische Freiheit.
Die Charakteristika der Römischen Baukunst sind u. a. der Rundbogen, das (etruskische) Tonnen- bzw. Kreuzgratgewölbe und auch die Kuppel (bis zu 45m Durchmesser!) als Gipfel der Wölbungskunst.
Bediente man sich bei der Konstruktion vorzugsweise etruskischer Elemente (Gewölbe…), war die „Verkleidung“ sehr von der griechischen Architektur beeinflusst.
Säulen dienten oft nur als Fassadengestaltung oder als Verblendung. Die toskanische Säule war eine kürzere Form der dorischen, das Kompositkapitel vereinte korinthische und ionische Elemente. Bei der Außenwandgliederung verwendete man im unteren Geschoss dorische, im mittleren ionische und im obersten korinthische Säulenformen.
Sulla machte nach seinen Feldzügen in Griechenland schließlich das Mosaik in Rom bekannt, das ab dem 1. und 2. Jahrhundert zur Dekoration an Boden, Wänden und Decken eingesetzt wurde.
Weitere typische Kennzeichen der römischen Baukunst waren die Halbsäulen und Wandpfeiler (Pilaster), Säulenbogen und Pfeilerarkaden.
Bedeutende Werke römischer Baukunst:
- Die Thermen waren Badehäuser mit riesiger Kuppel über dem Wasserbecken.
- Die Tempel waren normalerweise eine Abart griechischer Tempel, jedoch nicht frei stehend, daher vorne mit Stufen und Säulenvorhalle, an den Flanken und der Rückseite gab es meist nur Halbsäulen. Eine Ausnahme war das Pantheon, das in der Gewölbebauweise errichtet wurde.
- Die Theater waren als „Amphitheater“ mit Kreuzgewölben angelegt (griech. amphi = zwei).
- Die Triumphbögen bestanden aus einem kurzen Tonnengewölbe mit (konstruktiv unnötigen) Säulen und Architraven verkleidet.
- Die römische Basilika diente als Gerichts- bzw. Markthalle mit erhöhtem Mittelschiff und 2 oder 4 Seitenschiffen, die durch Säulenreihen voneinander getrennt waren, sowie einer habkreisförmigen Apsis. Das basilikale System wurde später auch für Kirchenbauten verwendet.
- Weiters Brücken, Aquädukte (Wasserleitungen), Viadukte, Befestigungen, Straßen
[Bearbeiten] Malerei
siehe auch: Römische Wandmalerei
Die Malerei wurde insbesondere in Form von Fresken (Farbauftrag in den frischen, noch feuchten Putz) als dekorative Kunst angewandt. Römische Fresken sind, durch die Konservierung unter einer Ascheschicht, vor allem aus Pompeji und Herculaneum bekannt.
Die Wandmalerei diente oft der optischen Erweiterung von Räumen und sollte die Illusion von Ausblicken in Landschaften erwecken. Ein Vorbild hierfür waren wiederum die Griechen. Diese Bilder besaßen meist einen architektonischen Rahmen.
Zwischen 200-600 nach Christus begann die frühchristliche Kunst im weströmischen Stil (illusionistisch).
Die Römische Kunst hatte in Hinsicht auf Proportionen, Plastizität (Licht und Schatten), Perspektive (Fluchtpunkt) und Verbläuungsprinzip (räumliche Tiefe) bereits eine hohe Qualität.
[Bearbeiten] Römische Bildhauerei
War illusionistische Wandmalerei in der Frühzeit des Römischen Reiches charakteristisch, so waren es in der mittleren Epoche Sarkophage und Reliefs.
Ein bekanntes Beispiel für die Reliefkunst ist die Trajanssäule am Forum Romanum, auf der Szenen aus Kriegen, Opferszenen und Triumphzüge dargestellt wurden. Auf Sarkophagen sind meist mythische Szenen dargestellt.