R. L. Stine
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R. L. Stine, eigentlich Robert Lawrence Stine, früherer Autorenname auch Jovial Bob Stine, (* 8. Oktober 1943 in Columbus/Ohio) ist ein US-amerikanischer Kinder- und Jugendbuchautor.
Stine begann im Alter von 9 Jahren kleine Geschichten zu schreiben. Zehn Jahre lang gab er das Humor-Magazin Bananas heraus. 1969 heiratete er seine Kollegin Jane Waldhorn, mit der er gemeinsam mehrere Kinderbücher verfasste.
1986 begann Stine Horror-Bücher für Jugendliche zu schreiben, und 3 Jahre später gelang ihm mit Fear Street der Durchbruch in den USA. Von dieser Serie über die Abenteuer einer Gruppe Jugendlicher in einer verfluchten Straße einer US-amerikanischen Kleinstadt sind bislang 100 Bände erschienen. Auch Übersetzungen ins Deutsche liegen vor.
Der weltweite Durchbruch gelang ihm mit der Gruselbuchreihe Gänsehaut. Die Reihe wurde in rund 30 Sprachen übersetzt und in den USA erfolgreich verfilmt. Auch in Deutschland ist das Buch Gänsehaut bis heute sehr erfolgreich.
Bis heute hat R.L. Stine rund 300 Millionen Bücher verkauft und gilt somit als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde 2003 als am meisten verkaufter Autor von Kinderbuch-Reihen in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.
Für seine Arbeit bekam er nicht viel Geld, aber es war ihm wichtig, dass die Kinder Spaß am Lesen hatten.
[Bearbeiten] Arbeitstechnik
Der als Vielschreiber und Workaholic bekannte Autor schafft es mittels einer ausgeklügelten Arbeitstechnik, pro Monat zwei Romane vorzulegen. Dabei lässt er sich nach eigener Aussage meist von einer Zeitungsmeldung über eine kuriose Geschichte, etwa eine "Urban Legend", inspirieren. Erst, wenn er den Titel im Kopf hat, fängt er an zu schreiben und beginnt dabei prinzipiell mit dem - verblüffenden - Schluss, von dem ausgehend er die Charaktere entwickelt und die Geschichte gleichsam "von hinten nach vorne aufrollt". Auf seiner Homepage gewährt der Autor, der sein Arbeitszimmer mit einem Skelett und anderen "gruseligen" Objekten teilen soll, Einblick in seine "Schreibwerkstatt" und gibt angehenden Nachwuchsautoren Tipps für eigene Schreibversuche.
Mittlerweile wurde das Phänomen der "Erfolgsmaschine" R.L. Stine Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. 2001 hat Beate Busse an der Hochschule der Medien Stuttgart eine Diplomarbeit über ihn vorgelegt.
[Bearbeiten] Kritische Würdigung
R.L. Stine mixt in seinen Büchern nachvollziehbare Szenarien aus der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen mit Horror und Gruseleffekten sowie einer Prise Ulk und Witz, was bei den jugendlichen Lesern, wie Umfragen belegen, äußerst gut ankommt. Sein meist parataktischer Sprachstil - vornehmlich in Hauptsätzen der Umgangssprache formulierend - ist sehr schlicht und geschickt an den Jugendjargon (auch in der deutschen Übersetzung) angepasst, ohne dabei auf ein niedriges Niveau herabzusinken. Viele Jugendliche, die sonst nie ein Buch in die Hand nehmen würden und selbst die Harry-Potter-Bände als zu anspruchsvoll empfinden, finden durch R.L. Stine zum Lesen und können teilweise dadurch sogar ihre Lese- und Schreibkompetenz in der Schule verbessern. Das wissen selbst Pädagogen und Bibliothekare, die dem Werk R.L. Stines eher kritisch gegenüber stehen, durchaus zu schätzen (vgl. dazu die aufschlussreiche Untersuchung von Beate Busse).
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über R. L. Stine im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Goosebumps-Site
- Website von R. L. Stine
- ZEIT-Artikel über R. L. Stine
- Diplomarbeit von Beate Busse über R. L. Stine als pdf-Datei
Personendaten | |
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NAME | Stine, R. L. |
ALTERNATIVNAMEN | Stine, Robert Lawrence (Geburtsname); Jovial Bob Stine (Pseud.) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Kinderbuchautor |
GEBURTSDATUM | 8. Oktober 1943 |
GEBURTSORT | Columbus/Ohio |