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Harry Potter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Harry James Potter ist der Titelheld und Hauptfigur der sehr erfolgreichen Fantasy-Jugendroman-Serie der britischen Schriftstellerin Joanne K. Rowling. Harry Potter durchlebt in sieben geplanten Romanbänden, von denen bisher sechs erschienen sind, die sieben Jahre einer Internatsschule für Zaubererei und Hexenkunst, die er nach dem Muster einer britischen Sekundarstufenschule im Alter von elf Jahren beginnt. Jeder Band steht dabei für ein Schuljahr. Das Schulgeschehen ist ständig überschattet von einem schicksalshaften Konflikt zwischen Harry und dem Schwarzmagier Lord Voldemort und seinen Anhängern.

Die Romane kann man dem Genre der Internatsbücher zuordnen, das in Großbritannien weit verbreitet ist. Dem klassischen Kinderabenteuer wird hier ein magisches Element beigemischt.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Harry Potter ist der Sohn der Hexe Lily Potter (geb. Evans) und des Zauberers James Potter. Im Alter von 15 Monaten überlebt er einen Angriff des Schwarzmagiers Lord Voldemort, bei dem seine Eltern getötet werden, Voldemort aber seine Macht verliert. Als Vollwaise wächst Harry danach in der Familie seiner Tante Petunia Dursley auf. Die Dursleys besitzen keine Zauberkraft. In der Zauberersprache werden sie, wie alle Nichtmagier, daher als Muggel bezeichnet.

Die Dursleys hassen und fürchten alles Magische. Harry behandeln sie sehr schlecht, vor allem versuchen sie zu verhindern, dass sich bei ihm die von ihnen gefürchteten magischen Fähigkeiten entwickeln können. An Harrys elftem Geburtstag überbringt der Hüter der Schlüssel und Wildhüter der Zauberschule Hogwarts, Rubeus Hagrid, Harry die Einladung zur Aufnahme ins erste Schuljahr. Durch Hagrid erfährt Harry zum ersten Mal etwas über seine Herkunft und die magische Welt.

Hogwarts ist eine Schule für Hexerei und Zauberei im Norden der Britischen Insel, in der Kinder mit magischen Fähigkeiten während ihrer siebenjährigen Schulzeit in der Zauberkunst unterwiesen werden. Dieses Internat ist der wichtigste Schauplatz der Geschichte. In Hogwarts gibt es die vier konkurrierenden Schulhäuser Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Harry wird – wie seine beiden Freunde Hermine Granger (engl. Hermione) und Ron Weasley – dem Haus Gryffindor zugewiesen. Gegenpart des Hauses Gryffindor, als dessen Haupttugend der Mut gilt, ist traditionell das Haus Slytherin, das eine große Nähe zur schwarzen Magie besitzt und aufgrund des häufig bösartigen Verhaltens seiner Mitglieder auch bei den anderen Häusern unbeliebt ist. Ein Schüler aus dem Haus Slytherin ist Draco Malfoy, der sehr schnell zu Harrys Erzfeind in Hogwarts wird.

Jeder Band der Reihe umfasst ein Schuljahr in Hogwarts. Die Handlung jedes Romans spielt sich auf zwei Ebenen ab: Eine Ebene umfasst den Schulalltag und die Abenteuer, die Harry, Hermine und Ron während des Schuljahres erleben. Zumeist kommen die drei dabei einem Geheimnis auf die Spur, das jeweils im Finale des Bandes gelüftet wird. Neben diesen abgeschlossenen Episoden gewinnt im Verlauf der Bände jedoch zunehmend die zweite Ebene an Bedeutung, auf der die Feindschaft zwischen Harry und Voldemort im Mittelpunkt steht. Voldemort erstarkt im Laufe von Harrys Schulzeit wieder und wird zu dessen eigentlichem Gegenspieler. Dieser Handlungsstrang verbindet die einzelnen Bände miteinander, in denen jeweils immer etwas mehr von der Vorgeschichte bekannt wird, die zur Ermordung von Harrys Eltern geführt hat. Abgeschlossen sein wird diese Rahmenhandlung jedoch erst mit dem Ende des letzten Bandes.

Im zweiten Band wird anlässlich seiner 500. Todestagsfeier der Todestag des Geistes Fast Kopfloser Nick für das Jahr 1492 angegeben. Demnach sind die Romane in den Jahren 1991/92 bis 1997/98 angesiedelt. Andere Zeitangaben, wenn man sie für die jeweiligen Jahre und Wochentage in den Romanen nachrechnet, widersprechen jedoch dieser Annahme. Ebenso wird im ersten Band erwähnt, dass Harrys Cousin eine PlayStation besitzt – dieses Gerät kam aber erst ab 1995 auf den Markt.

Literarische Bedeutung

Das fiktive Gleis 9¾ im Bahnhof King’s Cross
Das fiktive Gleis 9¾ im Bahnhof King’s Cross

Der Reiz der Romane und deren Erfolg resultiert aus mehreren Faktoren. Sympathisch ist zunächst einmal die Hauptfigur Harry, der sich als Vollwaise fremd in seiner Adoptivfamilie fühlt, dann aber entdeckt, dass er eigentlich zur Welt der Zauberer gehört. Dieses Motiv der Fremdheit in der eigenen und Flucht in eine andere Welt ist in der Kinder- und Jugendliteratur weit verbreitet (z. B. in der Unendlichen Geschichte von Michael Ende). Anders als beim klassischen Fantasyroman ist diese Welt jedoch nicht durchgehend phantastisch, sondern vielmehr als – oftmals satirisch überhöhte – Parallelwelt zur Realität gezeichnet. Weiterhin ist es die Handlung der einzelnen Bände selbst, die im Stile einer Detektivgeschichte von Geheimnissen leben, die nach vielen irreführenden Andeutungen und Hinweisen schließlich von den Freunden Harry, Hermine und Ron gelüftet werden. Eingebettet ist dies in das allmähliche Erwachsenwerden Harrys, der im Laufe der Bände seine Pubertät durchläuft und zunehmend ein realistischeres Bild seiner Umwelt wie auch seiner selbst gewinnt. Und schließlich ist Harry Potter nicht nur ein Entwicklungsroman, sondern auch eine Rachegeschichte, in der es um die Vergeltung des Mordes an Harrys Eltern geht.

Lokomotive im Stil der Zugmaschine des „Hogwarts-Express“
Lokomotive im Stil der Zugmaschine des „Hogwarts-Express“

Obwohl die Harry-Potter-Reihe noch nicht vollendet ist (der 7. und letzte Band steht noch aus) und seit dem Erscheinen des 1. Bandes noch keine zehn Jahre zurückliegen, gilt der Romanzyklus bereits als moderner Klassiker. Dafür spricht nicht zuletzt die Beliebtheit der Bände über alle Altersgruppen hinweg, was im Begriff des so genannten All-age-Genres zum Ausdruck kommt.

Romane

Die sieben Bände des Zyklus entsprechen den sieben Schuljahren in Hogwarts. Bisher sind sechs Bände erschienen (in Klammern jeweils Originaltitel und Ersterscheinungsjahr):

  1. Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter and the Philosopher’s Stone, US-Titel: Harry Potter and the Sorcerer’s Stone, 1997)
  2. Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter and the Chamber of Secrets, 1998)
  3. Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Harry Potter and the Prisoner of Azkaban, 1999)
  4. Harry Potter und der Feuerkelch (Harry Potter and the Goblet of Fire, 2000)
  5. Harry Potter und der Orden des Phönix (Harry Potter and the Order of the Phoenix, 2003)
  6. Harry Potter und der Halbblutprinz (Harry Potter and the Half-Blood Prince, 2005)
  7. Harry Potter and the Deathly Hallows (erscheint am 21. Juli 2007 auf englisch; deutscher Titel noch nicht bekannt)

2001 erschienen von Joanne K. Rowling zugunsten der Hilfsorganisation Comic Relief zwei Minibücher:

Die Cover der deutschsprachigen Ausgaben der Harry-Potter-Reihe wurden von Sabine Wilharm gestaltet. Aufgrund der Beliebtheit der Reihe über den klassischen Kinder- und Jugendbuchmarkt hinaus wurden in Großbritannien und in Deutschland spezielle Ausgaben für Erwachsene aufgelegt. Diese sind textgleich mit der Kinderbuchausgabe, haben jedoch eine andere Umschlaggestaltung.

Das Harry-Potter-Universum

Die Handlung der Harry-Potter-Romane spielt in der realen Welt in Großbritannien gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Joanne K. Rowling zeichnet darin eine von der Gesellschaft der normalen, nichtmagischen Menschen („Muggel“) weitgehend unabhängige, magische Parallelgesellschaft, die von Zauberern, Hexen und allerlei magischen Kreaturen bevölkert ist und eine eigene Regierung und ein eigenes Wirtschaftssystem besitzt. Die Mitglieder dieser Gesellschaft können sich frei in der normalen Welt bewegen, sind jedoch sehr auf Geheimhaltung ihrer Existenz bedacht. So wissen die normalen Menschen bis auf einige Ausnahmen nicht um die Existenz von Zauberern und Hexen.

Die Mitglieder der Zaubergesellschaft leben oftmals an Orten, die für normale Menschen unsichtbar oder nicht zugänglich sind, beispielsweise die Winkelgasse in London, eine verborgene Einkaufsmeile mit Geschäften für jegliche Art magischer Artikel, oder Hogwarts, die Internatszauberschule und Haupthandlungsschauplatz der Romane. Aus der Tatsache, dass Hogwarts mit einigen hundert Schülern in sieben Jahrgangsstufen die einzige Schule für Zauberei in ganz Großbritannien ist, lässt sich das sehr geringe Verhältnis der magiebegabten Bevölkerung zur normalen Bevölkerung abschätzen.

Im Vergleich zur Lebensweise normaler Menschen gegen Ende des 20. Jahrhunderts erscheint die Lebensweise von Zauberern und Hexen eher rückständig und altertümlich. Eine große Anzahl unter ihnen verwendet keine elektrischen Geräte und fährt auch keine Autos, viele wissen noch nicht einmal, wie man solche Dinge bedient. Auf den zweiten Blick erkennt man aber, dass derartige Gerätschaften in der magischen Welt weitestgehend überflüssig sind: So bewegen sich beispielsweise Bilder in der Tageszeitung und machen einen Fernseher überflüssig, statt mit dem Auto zu fahren, teleportieren sich erwachsene Zauberer durch Zauberkraft an andere Orte und anstelle eines Telefons spricht man durch das Feuer in den Kaminen miteinander, die zu einem großen Netzwerk zusammengeschlossen sind.

Folgende vier Artikel beschreiben wichtige Figuren, Handlungsorte, Begriffe sowie Tiere und Tierarten aus den Harry-Potter-Romanen und damit einen wesentlichen Teil des Harry-Potter-Universums:

Kritik

Kritisiert wurden die Harry-Potter-Bücher häufig von christlich-fundamentalistischen Gruppen, die darin eine Verharmlosung und Verbreitung von Okkultismus sehen; dieser Vorwurf wurde von Joanne K. Rowling jedoch als unsinnig zurückgewiesen.

Ursächlich dafür mögen wohl auch literarische Wortspiele mit christlich-lateinischer Anspielung sein, wie beispielsweise einer der drei unverzeihlichen Flüche, der Cruciatus-Fluch (lat. cruciatus, Folter, Qual, Marter, Kreuzigung). Dabei wird in den Augen der Kritiker auf die Kreuzigung angespielt (Der aufmerksame Leser der englischen Fassungen merkt schnell, dass die Autorin besonders bei Namensgebungen ein Faible für Wortspiele hat: Ein anderes Beispiel hierfür ist „Diagon Alley“, die englische Bezeichnung der Winkelgasse. Zusammengezogen und bereinigt erhält man das Wort „diagonally“, das im Deutschen mit „diagonal“ übersetzt wird).

Weiterhin stehen die Romane auch wegen ihrer für Kinder- und Jugendliteratur außergewöhnlich drastischen Gewaltdarstellungen in der Kritik. Unter anderem wird kritisiert, dass Harry Potter schon als Elfjähriger in kriegsähnliche Geschehnisse involviert ist und einzelne Kämpfe auf Leben und Tod in die ganz normale Schulunterrichts-Punktewertung eingehen. Auch bei vielen anderen Gelegenheiten gehören Lebensgefahr und Grausamkeiten zum ganz normalen Schulalltag der Kinder – ein aus Sicht der Kritiker nicht ganz unproblematisches Vorbild. Die Verfilmungen fallen durch nicht wenige, allein schon optisch höchst absonderliche und besonders bei kleineren Kindern Angst und Schrecken hervorrufende, Phantasiewesen auf. Dem entsprechend besitzen die ersten beiden Filme eine Freigabe ab 6 Jahren (Empfehlung der FSK gemäß §7 JÖSchG), während der dritte und vierte Film erst für Zwölfjährige freigegeben sind.

Einflüsse auf das Werk

Einfluss anderer Bücher

Joanne K. Rowling hat sich nach eigenen Angaben beim Schreiben ihrer Bücher von keinem anderen Werk beeinflussen lassen als von Das kleine weiße Pferd von Elizabeth Goudge. Nach ihrer Meinung fließt jedoch „alles, was man je gelesen hat“ in einen Roman ein. Häufig wird Rowling auch mit Roald Dahl verglichen, der jedoch laut eigener Aussage nicht zu ihren Lieblingsautoren zählt.

Parallelen lassen sich zu dem 1990 erschienenen vierteiligen Comic The Books of Magic von Neil Gaiman erkennen. Die Reihe behandelt einen Teenager, der erfährt, dass er der größte Magier aller Zeiten werden könne. Wie Harry Potter hat er eine Eule als Haustier.

Weitere Parallelen lassen sich zwischen „Das Geheimnis von Bahnsteig 13“ von Eva Ibbotson und Harry Potter erkennen: Der Bahnsteig 13 befindet sich ebenfalls am Bahnhof King's Cross und gibt Zugang zu einer anderen Welt.

Plagiatsvorwurf

Die amerikanische Kinderbuchautorin Nancy Stouffer vertritt die Ansicht, dass Joanne K. Rowling für ihre Werke Namen, Begriffe und grundlegende Handlungsstränge aus Stouffers Büchern The Legend of Rah and the Muggles und Larry Potter and His Best Friend Lily entnommen habe. Nach einem dementsprechenden Schreiben reichten Scholastic Inc. und Warner Bros. Klage gegen Nancy Stouffer ein, um feststellen zu lassen, dass keine Urheberrechtsverletzungen vorliegen. Die Beklagte erhob daraufhin Gegenklage, um ebendiese Verletzung feststellen zu lassen. Den Prozess im September 2002 gewann der Antragsteller der Hauptklage. Der Richter erkannte „klare Beweise“ für einen Betrug von Stouffer. Grund dafür war die Feststellung, dass die von Stouffer vorgelegten Beweisstücke teilweise gefälscht oder manipuliert waren. Tatsächlich konnte Stouffer nicht beweisen, dass auch nur ein Exemplar ihrer Bücher vor 2001 verkauft wurde. Stouffer wurde zu einer Entschädigung an die klagende Partei in Höhe von 50.000 US-Dollar verurteilt, ihre Gegenklage wurde abgewiesen. Sie kündigte daraufhin (bisher ohne Realisierung) an, aufgrund des aus ihrer Sicht unfairen Prozesses einen neuen anstreben zu wollen.

Parallelen zwischen Leben und Werk

Vielfach ist versucht worden, Parallelen zwischen Joanne K. Rowlings Leben und ihren Büchern herzustellen. Nicht alle davon sind zutreffend. So gab es in Rowlings Nachbarschaft in Winterbourne, wo sie in den 1970er-Jahren wohnte, einen Jungen namens Ian Potter, der später behauptete, er habe als Kind zu Joanne Rowlings engsten Freunden gehört und ihre Fantasie beflügelt, indem sie sich immer als Hexen und Zauberer verkleidet hätten. Dadurch sei Ian Potter das wirkliche Vorbild für Harry Potter. Rowling schreibt dazu auf ihrer Website, dass dies nicht stimme und sie nur noch wenige Erinnerungen an diesen Jungen habe.

Die nachfolgend aufgezählten Parallelen stammen hauptsächlich aus Rowlings eigenen Aussagen:

  • Das Kapitel Der Spiegel Nerhegeb (ein Ananym des Wortes „Begehren“, im englischen Original The Mirror of Erised) aus Band 1 schrieb Rowling während ihrer ersten Zeit in Portugal (1991). Harry sieht in diesem Spiegel seinen tiefsten Herzenswunsch – er sieht sich zusammen mit seinen Eltern, die er nie kennen gelernt hat. Rowling verarbeitet darin den frühen Tod ihrer Mutter wenige Monate zuvor. Auf die Frage, was sie selbst in diesem Spiegel sehen würde, antwortete sie daher auch einmal, sie würde sich selbst sehen, wie sie noch einmal fünf Minuten mit ihrer Mutter sprechen dürfte.
  • Die Dementoren aus Band 3 erfand Rowling während ihrer ersten Zeit in Edinburgh. Häufig werden diese Wesen, die den Menschen alle guten Erinnerungen aussaugen und sie zwingen, die schlimmsten Momente ihres Lebens noch einmal zu durchleben, als ein Symbol für Depressionen interpretiert. Tatsächlich sagte Rowling einmal, dass sie während dieser Zeit, als sie gezwungen war, von Sozialhilfe zu leben, unter Depressionen gelitten hat. Sie nannte diese Zeit ihren „düsteren Lebensabschnitt“ (grim period).
  • Eine wichtige Rolle in den Büchern spielt der Londoner Bahnhof King's Cross – hier fährt der Zug ab, der Harry und seine Freunde zur Schule bringt. Rowlings Eltern hatten sich in einem Zug kennen gelernt, der von King's Cross abgefahren war, und auch die Zugfahrt, bei der Rowling die Idee zu Harry Potter hatte, endete dort. Allerdings liegen die Gleise 9 und 10 in der Realität in einem Nebengebäude und es gibt keine Wand zwischen ihnen, auch wenn später ein Schild mit der Beschriftung „9¾“ dort angebracht wurde. 2001 gab Rowling in einem Interview zu, dass sie King's Cross mit dem Bahnhof Euston verwechselt hatte.
  • In Band 3 gibt es folgende Textstelle (S. 110): „Ach übrigens, dieses Ereignis, vor dem du dich fürchtest – es wird am Freitag, dem sechzehnten Oktober geschehen“. Am Freitag, dem 16. Oktober 1992, heirateten Joanne Rowling und Jorge Arantes, eine Ehe, die wenig länger als ein Jahr hielt.
  • Joanne K. Rowling hat am selben Tag wie ihre Schöpfung Harry Potter Geburtstag (31. Juli).
  • Unter den zahlreichen Orts- und Personennamen, die in den Harry-Potter-Büchern auftauchen, finden sich auch solche von Personen und Orten, die Joanne K. Rowling kennt – so zum Beispiel die Mitglieder der irischen Quidditch-Nationalmannschaft aus Band 4. In Band 5 wird außerdem das Quidditchteam der Tutshill Tornados erwähnt – in Tutshill verbrachte Rowling einen Großteil ihrer Jugend.
  • Wie Joanne K. Rowling auf ihrer Webseite schreibt, sei Gilderoy Lockhart, der selbstverliebte Professor aus Band 2, die einzige Figur, die sie je komplett einer Person, die sie im wahren Leben kennt, nachempfunden hat. Gleichzeitig machte sie klar, dass sie natürlich nicht verraten wird, um welche Person genau es sich handle. Fest stehe aber, dass jene Person im wahren Leben auch tatsächlich genauso unsäglich arrogant und überzeugt von sich selbst sei. Dies sei auch der Grund, weshalb sie sich dazu entschloss, ihn in ihre Bücher einzubauen und ihn auf diese Weise lächerlich zu machen.

Hörbücher

Die Harry-Potter-Romane wurden in einigen Sprachen ungekürzt als Hörbuch veröffentlicht. Die englischen Hörbücher wurden von dem britischen Schauspieler Stephen Fry gesprochen. Die speziell für den US-amerikanischen Markt produzierte Fassung wird von Jim Dale gesprochen. Die deutschen Hörbücher werden von Rufus Beck gesprochen und sind beim Hörverlag erschienen. Die Bände eins bis vier wurden jeweils mit der Platin-Schallplatte für 300.000 verkaufte Exemplare ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erreichte bislang noch kein anderes deutsches Hörbuch.

Weitere Auszeichnungen, die die Hörbücher erhielten:

  • 2000: Hörbücher zu den Bänden 1–3 – Hörbuch des Jahres (hr2-Bestenliste)
  • 2001: Harry Potter und der Stein der Weisen – Gewinner des Hörkules

Verfilmungen

Warner Brothers sicherte sich schon früh die Filmrechte an der Buchreihe und produziert seit 2001 fast jedes Jahr einen neuen Film. Bisher sind die ersten vier Bände verfilmt worden:

  1. Harry Potter und der Stein der Weisen (2001)
  2. Harry Potter und die Kammer des Schreckens (2002)
  3. Harry Potter und der Gefangene von Askaban (2004)
  4. Harry Potter und der Feuerkelch (2005)
  5. Harry Potter und der Orden des Phönix (der Kinostart ist für den 11. Juli 2007 angekündigt[1])
  6. Harry Potter und der Halbblutprinz (mit dem Erscheinen wird im November 2008 gerechnet)

In der Liste der erfolgreichsten Filme rangieren alle vier bisher verfilmten Teile unter den ersten 17 Plätzen. Sie spielten zusammen über 3,5 Milliarden US-Dollar ein.

Es ist vorgesehen, alle Bände mit denselben Darstellern zu verfilmen, allerdings musste der 2002 verstorbene Darsteller von Albus Dumbledore, Richard Harris, ab dem dritten Film durch Michael Gambon ersetzt werden. Zu Harry Potter und der Halbblutprinz ist nur die Teilnahme der vier Hauptdarsteller Rupert Grint, Daniel Radcliffe und Emma Watson und von Tom Felton bestätigt worden.[2]

Spiele

Videospiele

An die Harry-Potter-Geschichten angelehnte Videospiele von Electronic Arts gibt es für zahlreiche Plattformen, darunter Windows, Mac OS X (portiert von Aspyr Media) und alle gängigen Spielkonsolen. Das erste Spiel mit dem Titel Harry Potter und der Stein der Weisen erschien 2001 für PC, Mac und PSX. Es handelte sich hierbei um ein handelsübliches Action-Adventure mit magischen Kämpfen sowie einigen Besenflugeinlagen. Das zweite Spiel behandelt die Geschichte des zweiten Buchs Harry Potter und die Kammer des Schreckens und baut auf dem System des ersten Teils auf, ist jedoch wesentlich schwieriger und besitzt bessere Soundeffekte. Erstmals ist das Spiel für die PlayStation 2 und den Gamecube erhältlich. 2003 erschienen die Spiele Quidditch Worldcup sowie ein Remake des ersten Teils für die Xbox und andere Next-Generation-Konsolen (z. B. Playstation 2). Der dritte Teil erschien 2004 und brachte einige Neuerungen auf. Der vierte Teil erschien am 10. November 2005 für PC und alle aktuellen Spielkonsolen und ist der erste Teil, den man mit anderen Mitspielern zusammen spielen kann. Des Weiteren wurde dem Spieler die Möglichkeit genommen, durch das Schloss und die Ländereien zu laufen.

LEGO

Pünktlich zum Kinostart des ersten Harry-Potter-Films Harry Potter und der Stein der Weisen (2001) brachte die dänische Spielzeugfirma LEGO eine Harry-Potter-Produktserie auf den Markt. Diese umfasst hauptsächlich viele mit LEGO-Steinen modellierte, den Filmen nachempfundene Handlungsschauplätze, beispielsweise Hagrids Hütte, den Hogwarts-Express, das Schiff der Durmstrangs, einzelne Räume aus Hogwarts und sogar das ganze Schloss im Kleinformat, inklusive der Hauptcharaktere als kleine Figuren. Daneben wurden in den Jahren 2001 und 2002 auch spezielle Harry-Potter-Versionen des PC-Programms LEGO Creator herausgebracht, mit dem man virtuelle LEGO-Welten im Computer bauen kann.

Verwandte Werke

Weitere Fantasyreihen

Der überraschende Erfolg von Harry Potter führte zu Beginn der 2000er-Jahre zu einem Boom von Fantasy-Romanreihen für Kinder und Jugendliche, die häufig mit Harry Potter verglichen und daran gemessen werden. Zu nennen sind dabei etwa Artemis Fowl von Eoin Colfer oder Molly Moon von Georgia Byng, im deutschen Sprachraum zum Beispiel Peter Freund (Laura und das Geheimnis von Aventerra und Fortsetzungen) oder Kai Meyer (Merle und die fließende Königin). Inhaltlich haben allerdings die meisten dieser Bücher nicht mehr mit Harry Potter gemein, als dass sie die Entwicklung von Jugendlichen in einer fantastischen Welt zeigen. Derartige Bücher gab es auch schon vor den Harry-Potter-Büchern, wie die Trilogie His Dark Materials von Philip Pullman, die zur selben Zeit ebenfalls relativ erfolgreich war und deren erster Band Der goldene Kompass 1996 erschien, also ein Jahr vor Harry Potter. Gleiches gilt für die Bücher von Cornelia Funke.

Parodien

Eine Parodie auf die Harry-Potter-Romane wurde von Michael Gerber unter dem Titel Barry Trotter und die schamlose Parodie (Barry Trotter and the Unauthorized Parody) veröffentlicht. Sie erschien im Herbst 2003 auch in Deutschland. 2004 erschien der zweite Band Barry Trotter und die überflüssige Fortsetzung (Barry Trotter and the Unnecessary Sequel). 2006 ist auch der dritte Band Barry Trotter und der unmögliche Anfang (Barry Trotter and the Dead Horse), ein Prequel zu den vorherigen Parodien, erschienen.

Im Juni 2005 ist mit Terry Rotter und der Stein des Anstoßes [3] der erste Teil einer kostenlosen Parodiereihe von Andreas Müller als E-Book erschienen. Mittlerweile wurde der zweite Roman der Reihe Terry Rotter und die fragwürdige Kammer der schieren Schrecklichkeit veröffentlicht. Ein dritter Teil mit dem Titel Terry Rotter und der politische Gefangene ist in Arbeit.

Seit 2004 wird im Blog „BatzLOG“ von Oliver Lysiak die schwule Variante von Harry Potter erzählt. Garry Poppers [4] schildert als Mischung aus Parodie und ernsthafter Geschichte die Erlebnisse des Jungen Garry im homosexuellen Internat St. Constantine alias „Cockwarts“.

Von Arnd Böhm erschien die Comicparodie Harald und das Zauberportal.

Eine filmische Harry-Potter-Parodie ist das TV-Special Berndi Broter und der Kasten der Katastrophen mit Bernd dem Brot, das der KI.KA Ende 2003 zunächst als Fünfteiler in der Kindersendung Chili TV und im Mai 2004 noch einmal komplett am Stück zeigte. Außerdem parodiert eine Folge der Animationsserie Die Simpsons Harry Potter.

Daneben gibt es weitere, nichtkommerzielle filmische Parodien, bei denen Szenen der Original-Filme von Warner Brothers neu vertont und zusammengeschnitten wurden. Beispiele hierfür sind der 15-minütige Film Parry Hotter und der Wodka muss fließen und die Fortsetzung Parry Hotter und die Seele des Wodka [5] und Harry Poga und der Stein der Greisen, die alle den ersten Teil der Harry-Potter-Saga parodieren. Diese Parodien sind im Allgemeinen ausschließlich über das Internet zugänglich.

Außerdem findet man im Internet kurze, animierte Flash-Filme mit dem Namen Harry Pothead (umgangssprachlich für einen Cannabiskonsumenten), die Harry als Kiffer darstellen. Ebenfalls gibt es zu diesem Thema T-Shirts mit dem Aufdruck „Harry is a pothead and the Sorcerer’s stoned“, was ein Wortspiel auf der Grundlage des US-amerikanischen Originaltitels des ersten Bandes „Harry Potter and the Sorcerer's Stone“ ist.

Im November 2002 ist unter dem Pseudonym Joanne R. Rohling die deutschsprachige Parodie Larry Otter und der Knüppel aus dem Sack bei Books on Demand erschienen. Es fand keinen nennenswerten Absatz und wurde von der Fangemeinde kaum beachtet.

Plagiate

In chinesischer Sprache erschien das unautorisierte Buch Harry Potter and Leopard-Walk-Up-to-Dragon, in Indien das Werk Harry Potter in Calcutta. Joanne K. Rowling erreichte gegen beide Werke gerichtliche Verbote.

Tanja Grotter ist ein zauberndes Mädchen, das in Russland aktiv ist. Auch gegen dieses Werk leiteten Joanne K. Rowling und Warner Brothers rechtliche Schritte ein.

Neben diesen kommerziell ausgerichteten und mittlerweile verbotenen Plagiaten gibt es eine Vielzahl nichtkommerzieller Geschichten, die von Fans verfasst wurden, so genannte Fan-Fictions. Siehe dazu den Artikel Harry-Potter-Fanfiction.

Fanseiten

In die Schlagzeilen geriet Warner Brothers Ende 2000 durch Briefe an Fanseiten-Betreiber, denen man eine Verletzung von Markenrechten vorwarf. Für Verbraucher seien Domainnamen wie harrypotterguide.co.uk verwirrend, weswegen man die Inhaber aufforderte, ihre Domains an Warner Brothers zu übertragen. Diese Schreiben, die sich teilweise auch an Kinder und Jugendliche richteten, sorgten für Empörung und waren Auslöser für die Potterwar-Kampagne. Nach Angaben von Warner Brothers handelte es sich bei den Adressaten der Briefe jedoch hauptsächlich um Domaininhaber, die versucht hätten, Harry Potter gewerblich auszunutzen. Die Fälle endeten teilweise damit, dass Warner Brothers von den Forderungen Abstand nahm und nicht weiter gegen die Betreiber vorging. Fälle, in denen es zu einem Gerichtsverfahren kam, sind nicht bekannt.

Mittlerweile vergibt Joanne K. Rowling auf ihrer Site in unregelmäßigen Abständen einen „Fan-Site Award“, also die Fanseiten-Auszeichnung.

Kommerzieller Erfolg

Die Bücher sind in 64 Sprachen übersetzt worden, weltweit wurden mehr als 325 Millionen Exemplare verkauft.[6]

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Joanne K. Rowling hat bisher mehr als 570 Mio. brit. Pfund als Autorenhonorar verdient. Sie gilt seit 2004 laut Forbes Magazine als Dollar-Milliardärin und hat Königin Elisabeth II. als die reichste Frau in Großbritannien abgelöst.

Literatur

  • Richard Abanes: Harry Potter and the Bible. The Menaces behind the Magic. Camp Hill 2001
  • Paul Bürvenich: Der Zauber des Harry Potter. Analyse eines literarischen Welterfolgs. Frankfurt a. M. u.a. 2001.
  • Markwart Herzog: Tod in Hogwarts? Thanatologische Bemerkungen zum Harry-Potter-Universum. In: Rheinisches Jahrbuch für Volkskunde. 34/2001/2002. S. 213–245
  • Jörg Knobloch (Hrsg.): „Harry Potter“ in der Schule. Didaktische Annäherungen an ein Phänomen. Mülheim an der Ruhr 2001
  • Michael Maar: Warum Nabokov Harry Potter gemocht hätte 2002 (Rezension)
  • Friedhelm Schneidewind: Das ABC rund um Harry Potter. Alles Wissenswerte zu den ersten vier Büchern von Joanne K. Rowling. 3. Aufl. Berlin 2000

Weblinks

Quellen

  1. Releaseinfo für „Harry Potter und der Orden des Phönix“ in der Internet Movie Database
  2. Harry Potter und der Halbblutprinz in der Internet Movie Database
  3. http://www.terryrotter.de.vu
  4. http://www.reaper-x.de/archives/cat_garrypoppers.html
  5. http://www.parryhotter.de.ms
  6. Bloomsbury Publishing, 1. Februar 2007
  7. http://www.carlsen.de/web/presse/newsitems/news_01_02_07 HP Verkaufszahlen von Carlsen

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