Radiosonde
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Eine Radiosonde dient der Meteorologie zur Messung von Parametern der Atmosphäre in großen Höhen bis zu 35 km über NN (Stratosphäre). Sie wird von einem Wetterballon getragen.
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[Bearbeiten] Technik
Messfühler an der Radiosonde messen Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit während der Ballon in die Höhe steigt. Periodisch werden die gesammelten Daten per Funk (in Deutschland bei ca. 400 MHz) an die Bodenstation gesendet.
Die Sonden sind in einem Polystyrol-Gehäuse untergebracht, von außen erkennt man einzig die Drahtantenne deutlich. Heute kommen Einmalradiosonden zum Einsatz, ein Finderlohn wird nicht ausgezahlt. Ein Radiosondenaufstieg kostet mit Wasserstoffüllung und Radiosonde ca. 300€.
Per Radar kann die Position einer Radiosonde bestimmt werden, dies ist hilfreich um die Windrichtung der Höhenwinde zu bestimmen, die wiederum bei der Wettervorhersage immens wichtig ist. Die Sonde trägt dafür einen mit reflektierender Folie beschichteten Reflektor aus Pappe (wegen des geringen Gewichts), der die ausgesendeten Funkwellen wieder zurückwirft und damit Rückschlüsse auf die Position zulässt. Sehr moderne Radiosonden nutzen zur Positionsbestimmung allerdings einen GPS-Empfänger, dessen errechnete Position dann per Funk weitergegeben wird.
Spezielle Ozonsonden können zusätzlich auch die Ozonkonzentration messen. Diese Messdaten sind für die Beobachtung des Ozonloches nötig.
[Bearbeiten] Zyklus
In Deutschland wird in der Regel alle 12 Stunden an jedem Sondenstartpunkt (ca. 10 in Deutschland, 2 davon von der Bundeswehr) eine neue Sonde in den Himmel geschickt, die vorhergehende Sonde ist zu diesem Zeitpunkt zumeist nicht mehr aktiv, also bereits am Boden.
Damit die Sonde überhaupt fliegen kann, wird ein schlaff gefüllter großer Helium-oder Wasserstoffballon daran befestigt. Mit zunehmender Höhe wird der Ballon durch den abnehmenden Luftdruck immer praller und platzt schließlich, da sich das Gas im Innern auf ein Vielfaches des Volumens am Boden ausgedehnt hat.
Nun beginnt die Sonde wieder zur Erde zurück zu fallen. Damit sie nicht einfach auf den Boden prallt, ist sie mit einem kleinen Fallschirm ausgerüstet.
[Bearbeiten] "Sondenjäger"
Manche Menschen machen sich den Spaß und die Mühe die in der Luft befindlichen Sonden zu verfolgen und möglichst nach Herunterfallen aufzusammeln. Teilweise kommt es zu regelrechten Kopf-an-Kopf-Rennen der "Sondenjäger".
Für die Sondenjagd ist ein gutes Wissen rund um Funk und Richtfunk hilfreich, denn hier gibt es viele Schwierigkeiten (Reflexionen der Funkwellen an Flugzeugen, Bergen etc.).
[Bearbeiten] Sonstiges
Die sowjetische Raumsonde Vega setzte 1984 zwei Radiosonden in der Venusatmosphäre auf, die über zwei Tage hinweg verfolgt werden konnten.
Nicht wenige Wetterballons sorgen für angebliche UFO-Alarme.
Die MeteoSchweiz resp. die Schweizer Armee verwendet keine GPS-Peilung für ihre Wettersonde SRS400. Die Gründe hierfür sind, dass die Radar-Peilung genauer ist als die GPS-Peilung und man nicht von den GPS-Betreibern abhängig ist. Ob sich aber doch irgendwann GPS durchsetzen wird, ist noch ungewiss.
Die Sonde gleitet an einem Fallschirm zu Boden. Mathematische Berechnungen haben aber ergeben, dass dieser kleine Fallschirm im Normalfall nicht wirklich viel nützt und sich oft auch mit den Schnüren verknotet und sich nicht entfalltet. Man munkelt aber, dass er aus Versicherungsgründen trotzdem verwendet werden muss.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Radiosonde – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |