Red Flag Linux
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| Red Flag Linux | |
|---|---|
 Red Flag Linux 5.0 mit KDE-Desktop |
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| Basisdaten | |
| Entwickler: | Red Flag Software |
| Version: | 5.0 (11. November 2005) |
| Stammbaum: | - |
| Architekturen: | |
| Lizenz: | GPL |
| Sonstiges: | Preis: kostenlos Sprache: Chinesisch, Japanisch, Englisch |
| Website: | www.redflag-linux.com |
Red Flag Linux (红旗 Linux) ist eine auf chinesische Bedürfnisse abgestimmte Linux-Distribution, die vorerst im asiatischen Raum, später jedoch auch weltweit einen Ersatz für Microsoft Windows darstellen soll. Die Distribution wird unter anderem von der chinesischen Regierung gefördert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Zum ersten Mal erschien Red Flag Linux im August 1999. Entwickelt wurde die Linux-Distribution vom Institut für Software an der chinesischen Akademie für Wissenschaft. Finanzielle Unterstützung kam vom Shanghai NewMargin Venture Capital, welches wiederum Eigentum der chinesischen Regierung ist. Der chinesische Staat unterstützt die Entwicklung und Verbreitung von Red Flag Linux somit seit Beginn auf finanzielle Weise, aber auch politisch, wenn es z.B. um den Absatzmarkt China geht. Weitere Partner des Red-Flag-Projekts waren zu Beginn die Firmen Compaq (wurde später von Hewlett-Packard erworben) und Beijing Founder Electronics.
Im Jahr 2000 wurde dann die Firma Red Flag Software Co., Ltd. (oft einfach nur Red Flag genannt) gegründet, deren Firmensitz Peking ist. Das Unternehmen entwickelt seither Linuxsysteme und Programme für den Desktop- und Server-Einsatz.
Im März 2001 berichtete Bloomberg News, dass CCIDNET Investment, ein Teil des Ministry of Information Industry, zum zweitgrößten Gesellschafter von Red Flag wurde.
Laut Gartner.com vergab die Regierung von Beijing am 28. Dezember 2001 Aufträge für Büro- und Antiviren-Anwendungen sowie Betriebssoftware an sechs verschiedene lokale Software-Anbieter, darunter Red Flag, lehnte aber Microsoft, den siebten Bewerber ab.
Seit 2004 arbeiten China, Südkorea und Japan gemeinsam an Plänen um Red Flag Linux zu einer bedeutenden Windows-Alternative zu machen. Laut Medienberichten sollen sich unter anderem die Unternehmen NTT Data, Matsushita Electric, NEC, Hitachi und Fujitsu an den Plänen für die Entwicklung und Nutzung von Open-Source-Software beteiligen. Gründe für diese Suche nach einem Ersatz für Windows sollen die unerwünschte Abhängigkeit von US-amerikanischen Firma Microsoft, sowie das hohe Risiko mit Windows einem Virus-, Wurm-, Trojaner- oder einem sonstigen Angriff oder Fehler zu erliegen. Des Weiteren trägt auch die Stabilität von Linux dazu bei, dass Red Flag in den asiatischen Behörden eingesetzt werden soll. Ein Sprecher des japanischen Handelsministeriums ließ beispielsweise verlauten, dass man dieses Open-Source-Betriebssystem entwickeln wolle, da man verstanden habe, dass "eine Marktbeherrschung durch ein einziges Unternehmen nicht gut ist".
[Bearbeiten] Absicht und Ziele
Mit Red Flag Linux soll die momentan noch überragende Dominanz von Microsoft Windows auf dem chinesischen Computer-Markt verringert werden, was laut Matei Mihalca am besten durch "vollständige Transparenz beim zugrunde liegenden Code" erreicht werden kann. Auffällig ist hierbei das Wort Transparenz, das anstelle von "Offenheit" oder "Freiheit" verwendet wurde. Die chinesische Regierung scheint offensichtlich ein großes Interesse an einem vollständig durchsichtigen Betriebssystem zu haben. Da China auch auf diesem Gebiet auf Nummer sicher gehen möchte, ist zum einen die Antwort "das geht euch nichts an" auf Fragen, welche das proprietäre Betriebssystem Windows und die Anpassung dessen an chinesische Eigenheiten und Bedürfnisse betreffen, und zum Anderen die vorbeugende Wirkung von Red Flag gegenüber Urheberrechtsverletzungen und Softwarepiraterie im eigenen Land ein ausschlaggebender Punkt um ein eigenes Linux-Betriebssystem als Windows-Alternative zu entwickeln. Die Kosteneinsparung gegenüber preisintensiven Betriebssystemen ist mit Sicherheit ebenfalls ein Beweggrund um sich verstärkt auf Linux zu konzentrieren, denn die Desktop-Ausführung von Red Flag Linux ist z.B. kostenlos zu erhalten.
Die Firma Red Flag Software konzentriert sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Linux-basierten Betriebssystemen und der dazugehörigen Anwendungssoftware für verschiedenste Rechner-Plattformen, um der wachsenden Nachfrage chinesischer Technologie-Anwender gerecht zu werden. Das Ziel der Firma ist das "Schaffen von Anreizen für das Leben mit der Vernetzung" ("Creating Incentives for Networking Life"). Das Unternehmen will mit der Entwicklung einer modernen Unternehmensvorgehensweise, dem "Red Flag Way", fortfahren. Dies ist eine kundenorientierte Zugänglichmachung von Red Flag Linux, welcher das Unternehmensmodell freie Software miteinbeziehen zu Grunde liegt.
Beim Red-Flag-Projekt setzt man auf eine integrierte Desktop-Office-Suite namens Chinese 2000, und nimmt am GNOME-Projekt teil, um GNOME auch an chinesische Gegebenheiten anzupassen. Dadurch ist es z.B. auch möglich sämtliche GNOME-Applikationen in chinesischer Sprache zu verwenden.
Das Red-Flag-Projekt schloss mit Trolltech ein Abkommen, um eine Plattform für Embedded Linux-Systeme zu schaffen, welche in China hergestellt werden soll. Die Vorgehensweise, die hinter Red Flag Linux steht, führt dazu, dass in den Läden neben anderen Linux-Distributionen vor allem auch Red Flag Linux angeboten wird. So werden in China zu einem großen Teil auch PCs mit bereits vorinstalliertem GNU/Linux verkauft, während in Europa bei einem PC-Kauf noch meist Windows XP mit dem entsprechenden Aufpreis mitgekauft wird.
Red Flag arbeitet auf dem chinesischen Markt mit Firmen wie Hewlett-Packard, Oracle, IBM, Dell, Intel sowie BEA Systems, Inc., SGI, Sybase, Haier, Great Wall und TCL zusammen, die sich durch eine Zusammenarbeit mit Red Flag Software erhoffen in China vermehrt Fuß fassen zu können. Mit Hilfe von Hewlett-Packard will Red Flag Software in naher Zukunft auch den Weltmarkt erschließen. Da Red Hat nach China expandieren will, kam es 2004 auch zwischen Red Flag und Red Hat zu einer Partnerschaft.
[Bearbeiten] Chinesische Ideologie
Ursprünglich gab es unter westlichen Linux-Befürwortern einige Bedenken darüber, dass die chinesische Regierung beabsichtigen könnte die Ideale von freier Software für ihre kommunistische Ideologie zu missbrauchen. Diese Bedenken scheinen größtenteils unbegründet gewesen zu sein. Es ist jedoch eine interessante Feststellung, dass auf dem Logo von Red Flag Linux ein Linux-Pinguin mit einer bekannten roten Flagge aufmarschiert. Des Weiteren kann auch der Name Red Flag Linux als Wortspiel in Verbindung mit dem US-amerikanischen Red Hat Linux, und einer gewissen Referenz zum Kommunismus angesehen werden.
[Bearbeiten] Einsatzgebiete
Für die verschiedenen Einsatzgebiete gibt es unterschiedliche Varianten von Red Flag Linux:
- Red Flag Linux Desktop
- Red Flag Linux Server
- Red Flag Linux Server for high performance enterprise applications
- Red Flag Linux für IBM S/390/Alpha/Intel/PA RISC/Sun Sparc Host
- Embedded Linux OS für Set-Top-Boxen, PDAs und Thin Clients
[Bearbeiten] Enthaltene Software (Auszug)
- KDE, GNOME - Desktopumgebung
- Chinese 2000 - Office-Paket
- Opera - Webbrowser
- RealPlayer - Medienplayer
[Bearbeiten] Versionen
| Version | Datum |
|---|---|
| 1.0 | 20. September 1999 |
| 2.0 | 18. Oktober 2000 |
| 2.4 | 28. April 2001 |
| 3.0 | 2. April 2002 |
| 3.2 | 12. August 2002 |
| 4.0 | 14. Juli 2003 |
| 4.1 | 5. November 2004 |
| 5.0 | 11. November 2005 |
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website zu Red Flag Linux (chinesisch)
- Offizielle Website zu Red Flag Linux (englisch)
- DistroWatch.com zu Red Flag Linux
