Retired Husband Syndrome
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Das Retired Husband Syndrome (dt. „Pensionierter-Ehemann-Syndrom“) ist eine psychische Erkrankung, die Ehefrauen vielbeschäftigter Männer bei deren Renteneintritt betrifft.
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[Bearbeiten] Sozialer Hintergrund
In vielen industrialisierten Gesellschaften ist es heutzutage notwendig und üblich, dass ein Ehepartner einen erheblichen Anteil seiner Lebenszeit außer Hauses verbringt, um seiner Beschäftigung nachzugehen. Zu der reinen Arbeitszeit addiert sich noch die Fahrt zum Arbeitsplatz, sowie Nebentätigkeiten, wie Betriebssport, Dienstreisen, sowie außerdienstliche Aktivitäten.
Infolge dieser langen Abwesenheiten kommt es bei den betroffenen Familien zu einer zunehmenden Entfremdung. Die anderen Familienmitglieder passen ihr Leben an die Situation an.
[Bearbeiten] Symptome
Aufgrund der starken Einbindung des Ehemannes ins Berufsleben verliert dieser die notwendigen Sozialkompetenzen, um sich bei Renteneintritt wieder in die Familie zu integrieren. Als Folge der so auftretenden Belastung kann es bei der Ehefrau zu Rückenschmerzen, Asthma, Depressionen, seltener sogar zu Herzbeschwerden kommen.
[Bearbeiten] Folgen
Die Symptome des Mann-zu-Hause-Stress-Syndroms stellen eine erhebliche Belastung für die Ehe dar. Untersuchungen in Japan haben ergeben, dass die Scheidungsrate dort bei Rentnern in den letzten Jahren signifikant gestiegen sind. Man nimmt an, dass ein Grund dafür das retired husband syndrome ist, ein zweiter ist, dass geschiedene Ehefrauen in den letzten Jahren rechtlich besser gestellt wurden. Es gibt inzwischen Selbsthilfegruppen für betroffene Rentner(innen).
[Bearbeiten] (humorvolle) Rezeption
- Loriot: Pappa ante portas (Kinofilm, 1991)