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Robert Burns - Wikipedia

Robert Burns

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Robert Burns
Robert Burns

Robert Burns (* 25. Januar 1759 in Alloway (Ayrshire); † 21. Juli 1796 Dumfries (Dumfriesshire)) war ein schottischer Schriftsteller und Poet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Burns stammte aus sehr einfachen Verhältnissen und war der älteste Sohn (von 7 Kindern) des Gärtners und Bauern William Burns und dessen Ehefrau Agnes Brown. Für den Sohn eines einfachen Landwirts bekam Burns eine sehr gute Schulbildung; sein Vater machte es sich von Anfang an zur Aufgabe, die Ausbildung seiner Kinder zu überwachen. Durch seine Mutter lernte Burns die Geschichte und die Geschichten seiner Heimat; was sie ihm durch Erzählungen, Märchen, Sagen, aber auch durch einen enormen Schatz an Volksliedern vermittelte.

Ab seinem siebten Lebensjahr besuchte Burns die Ayr Grammar School. Dabei waren die Schulbücher die Bibel und A collection of prose and verse from the best English authors (Arthur Masson); besonders beeindruckte Burns bei letzterem Joseph Addison. Aber auch die abenteuerlichen Biographien Hannibals und Sir William Wallace' gehörten zu seinen ersten Lesefreuden.

Im Herbst 1765 pachteten Burns' Eltern das Anwesen Mount Oliphant in der Nähe von Alloway. Da keine Schule in erreichbarer Nähe war, übernahm der Vater nun die Erziehung seiner Kinder. Er legte dabei großen Wert auf Naturwissenschaften und brachte seinen Söhnen auch Grundlegendes über den Calvinismus bei. Später wurde Burns ein spärlicher Besuch der Parish School of Dalrymple ermöglicht, wo ihn nach eigener Aussage besonders die Lektüre von Samuel Richardson und Tobias Smollett begeisterten.

Ab 1773 konnte Burns die Lateinschule in Ayr besuchen, wo er sich seine Sprachkenntnisse des Französischen und Lateinischen aneignete. In diesen Jahren entdeckte er auch das literarische Werk von Alexander Pope und William Shakespeare für sich . Als er sich im darauffolgendem Jahr verliebte, begann Burns mit ersten lyrischen Versuchen. Nach eigener Aussage schuf er sein erstes Gedicht "...for a bewitched girl at harvest time".

Mit 19 Jahren wechselte Burns 1778 auf die Schule von Kirkoswald. Neben seinem Schulbesuch arbeitete er auf dem väterlichen Anwesen und schuf dort für allerlei Anlässe (Geburtstage, Hochzeiten, etc.) Auftragsgedichte. Als er sich leidenschaftlich in Peggy Thompson verliebte, wurde sie Thema mehrerer Gedichte.
Dadurch bekannt geworden, vernachlässigte er seine Arbeiten auf dem Hof. Am 11. November 1780 gründete Burns zusammen mit Freunden den Tarbolton Bachelor's Club. Gründungslokal dieses wohl ältesten schottischen Debattierclubs war das Wirtshaus von John Richard. Neben politischen Themen wie Theory of moral sentiments (Adam Smith) wurden auch Bibelauslegungen und literarische Neuerscheinungen diskutiert.

Nach einem Streit mit seinem Vater verließ Burns 1781 den väterlichen Betrieb und versuchte seinen Lebensunterhalt in der Flachsverarbeitung zu verdienen. Er arbeitete in Irvine mit einem Weber zusammen. Als durch einen Unfall Haus und Werkstatt abbrannten, ging Burns in Konkurs, da er dadurch der Wirtschaftskrise Ende 1781 nichts mehr entgegen setzen konnte.
Während dieser Zeit las Burns meistenteils Werke von John Locke und Pierre Bayle, denen er aber weniger als erhofft abgewinnen konnte. Durch Freunde empfohlen, wurde Burns 1781 Freimaurer der Loge St. Andrews.

Als Burns' Vater am 22. Mai 1784 starb, übernahm er zusammen mit seinem Bruder Gilbert einen kleinen Hof in Mossgiel bei Mauchline. Trotz allen Fleißes zeigte sich bald, daß die beiden Brüder nicht das wirtschaftliche Geschick ihres Vaters geerbt hatte. Mehrere Missernten taten ihr übriges, um Burns in seinem Entschluß auszuwandern zu bestärken. Er war gerade dabei, eine Anstellung als Verwalter einer Plantage auf Jamaica anzunehmen, als sein Debüt als Lyriker vom Publikum wie von der Literaturkritik begeistert aufgenommen wurde.
Die kleine Anthologie mit eigenen Gedichten, welche er in Edinburgh auf Subskription hatte drucken lassen, brachte ihm einen Reingewinn von 20 Pfund Sterling. In diesen Gedichten besang er immer wieder Mary Campbell, ein Milchmädchen des nahen Schlosses Mongomery.
Ihr bewahrte Burns Zeit seines Lebens ein treues Angedenken und widmete ihr einige seiner schönsten Lieder. Bald nach ihrem frühen Tod hatte Burns ein Verhältnis mit Jean Armour, welche er auch heiraten wollte. Als strenger Anhänger des Calvinismus verbot deren Vater, Jack Armour, diese Verbindung.

Mitte 1784 ging Burns nach Edinburgh und blieb dort über ein Jahr. Bewundert und verehrt wurde Burns in den Salons und Gesellschaften herumgereicht und konnte so auch Kontakte knüpfen, welche weitere Veröffentlichungen erleichtern würden. Eines seiner wichtigsten Gedichtbände war sein Poems chiefly in the Scottish dialect; dieses brachte ihm 500 Pfund Sterling ein und erschien 1786 . Es gilt als sein wohl wichtigstes Werk.

Am 22. Mai 1785 brachte die Magd Elizabeth Paton Burns Tochter Elizabeth zur Welt. Burns weigerte sich, Paton zu ehelichen; drei Jahre später heiratete diese den Knecht John Andrew. Burns berichtete über diese Geschichte in seinem Gedicht The Fornicator, das aber zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlicht wurde.

Endlich kehrte er in die Einsamkeit seinem Hochlandes zurück, im Herzen noch treu an Jean hängend, die ihm inzwischen Zwillinge geboren, und die der strenge Vater dem gefeierten Dichter nun nicht länger versagte. Burns pachtete 1789 ein Gut bei Dumfries, das sich jedoch in etwas verwahrlostem Zustand befand; dazu nahmen ihn häufige Besuche und damit verbundene Zerstreuungen stark in Anspruch, und so kam es, dass er schon nach 3 1/2 Jahren die Pachtung mit großem Verlust aufgeben und sich nach einer anderen Stellung umsehen musste.

Durch Vermittlung von James, Earl von Glencairn erhielt Burns das Amt eines Steueraufsehers, das ihm jährlich 70 Pfund Sterling eintrug, aber begreiflicherweise seiner Neigung wenig zusagte; dazu kamen andere Widerwärtigkeiten. Trotzdem schuf Burns in diesen Jahren viele schöne Lieder und schrieb politische Aufsätze in den Tageszeitungen.

Die Ereignisse der französischen Revolution begeisterten Burns so sehr, dass man in ihm schon einen Jakobiner sah. Diese Einstellung kostete Burns viele seiner Freunde und alle seine Gönner, da er auch als Anhänger des Hauses Stuart galt.

Sein unstetes Leben verbunden mit der Armut seiner Kindheit untergruben seine Gesundheit. Der wahscheinlich zu häufige Genuss von Alkohol hinderten ihn immer öfter an seinem literarischen Werk. Ein kleiner Kuraufenthalt in einem benachbarten Seebad nach einer schweren Krankheit brachte nicht mehr die gewünschte Genesung. Im Alter von 37 Jahren starb Robert Burns am 21. Juli 1796 in Dumfries (Dumfriesshire) an einer Infektion; Streptokokken-Bakterien vergifteten ihn wahrscheinlich anlässlich einer Zahnextraktion. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof von St. Michaels in Dumfries.

Geburtshaus von Robert Burns in Ayr (Schottland)
Geburtshaus von Robert Burns in Ayr (Schottland)

[Bearbeiten] Rezeption

In seinem gesamten literarischen Werk folgt Burns der Natur, kennt keine andere Begeisterung, als die er aus der Tiefe seines Herzens und aus dem wirklichen Leben schöpfte. Er dichtete nur Selbstempfundenes und Selbsterlebtes; seine Gedichte spiegeln wechselweise seine Freuden und seine Schmerzen, seine Hoffnungen als Kind, seine Liebesneigungen als Jüngling, seine treue Anhänglichkeit an sein Hochland und an die Freiheit, seine Träumereien und sein Murren gegen die zivilen Bande. Sie werden schon als Zeugnisse volkstümlicher Anschauung und Denkungsart einer Nation, die mehr und mehr erstirbt, bleibenden Wert behalten, und in allen seinen Liedern klingt es und singt es wie von selbst, auch hierin sind sie echten Volksliedern gleich.

Nicht nur auf die englische, auch auf die europäische Literatur übte er großen Einfluss aus:George Gordon Byron, Thomas Moore, Walter Scott, Percy Bysshe Shelley und auch die Seeschule sahen in Burns ein Vorbild.
Ferdinand Freiligrath verfasste 1848 sein Gedicht Trotz alledem als Adaption des Gedichts A Man’s A Man for A' That von Burns. Freiligrath wurde wiederum 1976 von Hannes Wader bearbeitet. Viele Folk- und Folkrockbands der 1960er und 1970er Jahre interpretierten Dichtungen und Lieder von Burns, so beispielsweise Steeleye Span (Rogues in a Nation, John Barleycorn) und Tri Yann (Ye Jacobites).

Auch in der Prosa zeichnete sich Burns aus. Seine Briefe und kleinen politischen Schriften zeigen eine Reinheit und Leichtigkeit des Ausdrucks, eine Eleganz, Mannigfaltigkeit und Kraft, welche den Mann von Genie bekunden.

Nachhaltig berühmt ist das von ihm getextete Lied Auld Lang Syne, das deshalb nachfolgend vollständig wiedergegeben wird. Es wird das traditionsgemäß zum Jahreswechsel gesungen, um der im abgelaufenen Jahr Verstorbenen zu gedenken:

Should auld acquaintance be forgot
And never brought to mind?
Should auld acquaintance be forgot
And days of auld lang syne?
Ref: For auld lang syne, my dear
For auld lang syne
We'll tak a cup o'kindness yet
For auld lang syne
We twa hae run about the braes
And pu'd the gowans fine
But we've wander'd mony a weary foot
Sin' auld lang syne.
We twa hae paidled i' the burn
From morning sun till dine
But seas between us braid hae roar'd
Sin' auld lang syne.
And there's a hand, my trusty feire
And gie's a hand o' thine
And we'll tak a right gude-willie waught
For auld lang syne.
And surely ye'll be your pint-stowp
And surely I'll be mine
And we'll tak a cup o'kindness yet
For auld lang syne.

Dr. James Currie gab 1800 eine Werkausgabe von Burns heraus, um dessen Witwe nebst Kindern zu unterstützen. Da diese Sammlung vielen als lückenhaft erschien, veröffentlichte 1808 Robert H. Cromek seine Reliques of Robert Burns. Auch in Deutschland fand Burns schon bald seine Leserschaft. Karl Bartsch, Heinrich Julius Heintze, Philipp Kaufmann, Adolf Laun und Georg Pertz waren die ersten, welche Burns Werke ins Deutsche übertrugen.

[Bearbeiten] Ehrungen

  • Sein Gedenktag ist 25. Januar, Burns Night genannt, und zu diesem Termin werden in Burns Suppers seine Gedichten feierlich vorgelesen. Burns Werke haben selbst über 200 Jahre nach seinem Tod noch immer einen großen Stellenwert in Schottland, was unter anderem auch daran gesehen werden kann, dass zur Eröffnung des Parlaments 1999 das Lied A Man’s A Man for A' That (auch "For A' That and A' That") gesungen wurde (Video).

Der Text des Gedichtes Address to the Haggis ist im Artikel Burns Supper nachzulesen.

  • 1859 - Denkmal in Dumfries

[Bearbeiten] Werke

[Bearbeiten] Literatur

  • Thomas Carlyle: Critical and miscellaneous essays. Dent, London 1974
  • Gerard Carruthers: Robert Burns. Northcote House, Tavistock 2005, ISBN 0-7463-1172-9.
  • Hugh Douglas: Robert Burns. The tinder heart. Sutton Books, Stroud 2002, ISBN 0-7509-3076-4.
  • James Gibson: The bibliography of Robert Burns. Kraus, New York 1969 (Repr. d. Ausg. Kilmarnock 1881)
  • John Lockhart: The life of Robert Burns. AMS Press, New York 1974, ISBN 0-404-08517-2 (Repr. d. Ausg. Edinburgh 1828)
  • Liam MacIlvanney: Burns the radical. Poetry and politics in late eighteenth century. Tuckwell Books, East Linton 2002, ISBN 1-86232-177-9
  • James MacKay: A Biography of Robert Burns. Alloway Publishing, Ayrshire, Scotland. 2004 ISBN 0-907526-85-3.
  • Heiko Postma: Mit Whisky trotzen wir dem Satan! Leben und Lieder des schottischen Barden Robert Burns. Revonnah, Hannover 2006, ISBN 3-934818-65-X.
  • J. B. Reid: A complete word and phrase concordance to the poems and songs of Robert Burns. Kerr, Glasgow 1889
  • John C. Shairp: Robert Burns. AMS Press, New York 1968 (Repr. d. Ausg. London 1879)
  • Dietrich Strauß: Die erotische Dichtung von Robert Burns. Lang, Frankfurt/M. 1981, ISBN 3-8204-5914-6
  • George S. Wilkie: Understanding Robert Burns. Verse, explanation and glossary. Wilson, Glasgow 2002, ISBN 1-903238-48-X.
  • Dietrich Hohmann: Ich, Robert Burns, Biografischer Roman, Verlag Neues Leben, Berlin 1990

[Bearbeiten] Medien

  • The complete songs of Robert Burns Linn Records, Glasgow 2003 ff. (12 CDs, Interpreten: Brian Easdale,Paul Freeman u.a.)

[Bearbeiten] Weblinks

s:
Wikisource
Wikisource: Robert Burns (englische Originaltexte) – Quellentexte

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