Ruppiner Kanal
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Der Ruppiner Kanal schafft ein schiffbare Verbindung zwischen den Ruppiner Gewässern (Ruppiner See) und der Havel bei Oranienburg. Der Kanal hatte mehrere Vorläufer. Ein schon im 17. Jahrhundert bestehende Graben zwischen dem Hohen Bruch und der Havel wurde ausgebaut, um ihn zum Flößen und zur Entwässerung nutzen zu können. Im 18. Jahrhundert wurde er Schweitzergraben genannt, nach den Bewohnern der Schweitzerkolonie Hohenbruch, durch die das Land nördlich des Kanals urbar gemacht wurde.
Am 5. September 1787 genemigte König Friedrich Wilhelm II. das Projekt zum Bau des heutigen schiffbaren Kanals, der über Hohenbruch hinaus weiter bis zum Kremmener und schließlich Ruppiner See reichen sollte. Für den Bau wurden 130.000 Taler veranschlagt. Bis Juni 1790 stellten 600 Arbeiter die Strecke von der Havel bis Linum, ein Jahr später den ganzen Kanal fertig. Er zählt damit zu den ältesten Kanälen in Brandenburg. Für den Wiederaufbau des 1787 durch einen Brand zerstörte Neuruppin kam die Fertigstellung aber zu spät, er war jedoch nützlich für den Transport des Torfes vom Rhinluch nach Berlin. Um das Niveau der höhergelegenen Neuruppiner Seen an das der Havel anzupassen, wurden die Schleusen Altfriesack, Hohenbruch, Tiergarten und Friedenthal gebaut. Die Schleuse Friedenthal wurde um 1960 zugeschüttet, weil nach dem Bau des Oranienburger Kanals kein Bedarf mehr bestand, die Oranienburger Havel zu nutzen. Der Ruppiner Kanal endet daher jetzt einige hundert Meter vor der Schleuse am Kanalkreuz.
Namentlich richtig ist die Bezeichnung für den Ruppiner Kanal erst ab dem Kremmener See; oberhalb sind die Bezeichnungen Kremmener Rhin und Bützrhin für die Kanalstrecke gebräuchlich.