Schofar
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Der Schofar (von Hebräisch שׁוֹפָר [šōfār]), auch Schaufor (aschk.), sophar (sef.) und shofar (Engl.) geschrieben, ist ein aus Widder- oder Kuduhorn gefertigtes rituelles Musikinstrument, das seinen Ursprung in der jüdischen Religion hat. Der Schofar wird wie ein Blechblasinstrument nach dem Prinzip der Polsterpfeife angeblasen und gehört somit zu den Aerophonen.
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[Bearbeiten] Anwendung
Der Schofar erinnert an die geplante Opferung des Isaak durch Abraham für Gott. An Isaaks Stelle wurde dann aber ein Widder geopfert, dessen Hörner Gott an das stellvertretende Sühneleiden Israels erinnern sollen (1. Buch Mose, Kapitel 22).
Auch aus dem Brauch, zur Krönung eines Königs den Schofar zu blasen, wurde das symbolische Ritual des Schofarblasens zur feierliche Anerkennung Gottes als König, Beschützer und Richter und soll allgemein aus einer gedankenlosen Lebensweise aufrütteln. Der Schofar wird nach in Tora und Talmud festgelegten Mitzwot geblasen. Unter anderem zum Morgengottesdienst beim jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schanah ebenso am Ende des Versöhnungstages Jom Kippur sind genaue Anweiungen bezüglich der Tonfolge und Blasweise festgelgt.
Fällt ein Fest auf einen Schabbat, wird der Schofar nicht geblasen, da das Verwenden von Musikinstrumenten in dieser Zeit verboten ist.
Kleiner Schofar im aschkenasischen Stil. |
[Bearbeiten] Grundtöne
Es gibt insgesamt vier grundlegende Signaltöne:
- Teki‘a, ein langer Ton
Symbol: der König kommt
- Schewarim, drei kurze Töne
Symbol: Gott erbarme Dich (Gnade)
- Teru‘a, neun bis zwölf sehr kurze Töne (klingt wie weinen)
Symbol: gebrochenes Herz
- Teki‘a gedola, ganz langer Ton (bis einem die Luft ausgeht)
Symbol: Der HERR kommt wieder
Der Schofar im Tempel von Jerusalem wurde bei vielen Anlässen zusammen mit der trompetenähnlichen Chazozra geblasen. In nachbiblischer Zeit gewann der Schofar an Bedeutung, da Musikinstrumente aus Trauer über die Zerstörung des Tempels aus der Liturgie verbannt wurden. Der weltliche Gebrauch des Schofars ging aber zurück, auch wenn die Wiedervereinigung Jerusalems im Jahr 1967 verkündet wurde.
[Bearbeiten] Herstellung
Der Schofar wird aus einem Horn angefertigt, die mundstückähnliche Öffnung zum anblasen mit den Lippen entsteht meist durch das Absägen der Hornspitze und anschließender etwas kesselförmiger Ausformung. Die Anblasweise entspricht der eines Blechblasinstruments.
Das einfach gebogene Widderhorn der aschkenasischen Juden hat kein Mundstück, bei den sephardischen Juden jedoch kann es mit einem einfachen Mundstück ausgestattet sein. Das Horn des Kudus ist länger und spiralförmig gewunden.
Kudu (eine Antilope) und Widder waren ursprünglich auch in Kanaan beheimatet, kommen heute aber nur noch in Südafrika in größerer Anzahl vor.
Der Schofar kann aus dem Horn eines jeden koscheren Tiers angefertigt werden, auch wenn dieses nicht rituell geschlachtet wurde. Eine Ausnahme wird bei den Hörnern von Rindern gemacht: Da diese zu sehr an das Goldene Kalb erinnern, wird das Horn einer Kuh oder eines Ochsen nicht verwendet.