Schorle
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Schorle (die; das in Süddeutschland, laut Duden selten), Spritzer, Gespritzter ist eine Mischung aus:
- Wein mit Mineralwasser, Weinschorle oder saure Weinschorle
- Wein mit Zitronenlimonade, süße Weinschorle ("Arbeitersekt")
- Fruchtsaft mit Mineralwasser, Saftschorle, Fruchtschorle oder Fruchtsaftschorle
Sie ist vor allem im Sommer als Erfrischungsgetränk beliebt. Das Mischungsverhältnis liegt bei etwa eins zu eins, bei Fruchtschorlen ist der Wasseranteil mitunter erheblich höher.
Wein mit Sodawasser zu vermischen war eine Vorliebe der im 19. Jahrhundert in Süddeutschland stationierten französischen Soldaten. Der Name beruht wahrscheinlich auf dem Trinkspruch "Toujours l'amour", der in abgeschliffener Form zu Schorle-Morle oder kurz Schorle wurde.
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[Bearbeiten] Saftschorle
Saftschorlen, auch Fruchtschorlen oder Fruchtsaftschorlen sind Mischungen aus Mineralwasser und Fruchtsaft. Wegen ihrer großen Beliebtheit werden sie heute auch von Getränkeherstellern fertig abgefüllt angeboten.
Im Normalfall wird kohlensäurehaltiges Mineralwasser, ausnahmsweise auch Trinkwasser benutzt. Der Wasseranteil kann stark variieren, liegt jedoch typischerweise unter 50% - üblich: 40 zu 60. Besonders beliebt ist die Apfelsaftschorle, gut eignen sich auch besonders saure Fruchtsorten wie z.B. die der Grapefruit, deren Saft unverdünnt oft weniger gut bekömmlich ist. Es werden aber auch besonders süße Fruchtsorten als Schorle verdünnt, etwa zur Kirschsaftschorle.
Fruchtsaftschorlen werden oft getrunken, weil sie weniger Kalorien als reine Fruchtsäfte enthalten und durch die verminderte Süße den Durst besser löschen.
In Österreich ist der Begriff Schorle völlig ungebräuchlich, stattdessen wird hier der Begriff Gespritzte Fruchtsäfte verwendet.
[Bearbeiten] Apfelsaftschorle
Die Apfelsaftschorle, auch gespritzter Apfelsaft (in Hessen, Bayern und Österreich; hier auch "Obi gespritzt", wobei Obi dort ein Begriffsmonopol ist) wird besonders gerne als Sportgetränk getrunken, da sie zum einen Mineralien, zum anderen Kohlenhydrate enthält. Empfehlenswert ist während des Sports eine Mischung aus einem Teil Apfelsaft und drei Teilen Wasser, die annähernd isotonisch ist. Nach beendeter sportlicher Belastung ist eine Apfelschorle im Mischungsverhältnis 1:1 zur Regeneration sinnvoll.
Die im Handel erhältlichen fertig gemixten Apfelschorlen enthalten meist einen Fruchtanteil um die 40% und enthalten regelmäßig einen sehr hohen Zuckeranteil. Dementsprechend sind sie nicht isotonisch, sondern hypertonisch und somit zum Konsum während der sportlichen Belastung nicht geeignet, es sei denn, es soll bewusst einer Unterzuckerung entgegengewirkt werden. Außerdem wird sehr oft künstliches Apfelaroma zugesetzt, das geschmacklich deutlich von natürlichem Apfelsaft unterscheidbar ist. Um die Zuckerbeimischung, die für viele Verbraucher ein Ausschlusskriterium ist, zu vermeiden, werden mehr und mehr fertige Apfelschorlen mit 60% Fruchtsaftanteil verkauft, die mit dieser Mischung süß genug sind, aber vielfach Aromastoffe enthalten, weil der Grundstoff extrem aromaarm ist. Eine gute Apfelschorle aus gutem Grundstoff sollte ohne Aromastoffe auskommen.
[Bearbeiten] Weinschorle
Auch Wein bietet sich als Grundlage für sogenannte Weinschorlen. Bevorzugte Reb- bzw. Weinsorten sind vor allem Riesling (Rieslingschorle), Blauer Portugieser, Weißherbst (Weißherbstschorle), Müller-Thurgau, Silvaner oder Rotwein. Je nach Vorliebe können diese unter der Bezeichnung Schorle süß mit Zitronensprudel oder sauer mit kohlesäurehaltigem Mineralwasser getrunken werden. Zwar keine Schorle, aber ebenso ein weinhaltiges Mixgetränk, so gibt es auch Cola rot und Cola weiß, d.h. Mischungen von Cola mit Rotwein bzw. Weißwein. Reiner Traubensaft ist, vereinzelter Meinungen nach, für eine Traubensaftschorle zu süß. Daher werden heutzutage auch saure Traubensaftschorlen als Durstlöscher angeboten.
[Bearbeiten] Gespritzter
In einigen Gegenden wird Schorle Gespritzter genannt, womit nicht immer das gleiche gemeint ist:
In Hessen bezeichnet Gespritzter eine 2:1 bis 3:1 Mischung aus Apfelwein und Mineralwasser. In traditionellen Apfelweinwirtschaften wird er nur in dieser Form in gerippten Apfelweingläsern serviert. Heute wird er oft als Sauergespritzter bezeichnet, um ihn vom Süßgespritzten, der mit Limonade gemischt wird, zu unterscheiden.
In Rheinhessen ist ein Gespritzter oder „sauer Gespritzter“ eine Mischung aus Weißwein oder Rotwein mit Mineralwasser. Zudem gibt es dort auch noch Mischungen mit Cola oder Zitronenlimonade. Eine Rotwein-Cola-Mischung wird dort „roter Colaschobbe“, „Cola-Rot“, „Korea“ oder manchmal auch „Ochsenblut“ genannt. Eine Weißwein-Cola Mischung ist ein „Colaschobbe“ und eine Weißwein-Zitronenlimonade wird „Sinalcoschobbe“, eine Rosé-Zitronenlimonade „Persching“, genannt.
In der Pfalz versteht man unter Gespritzter einen Hinweis auf das Mischungsverhältnis beim Bestellen. Während ein Weinschorle üblicherweise in etwa bereits im Verhältnis von 2:1 eingeschenkt wird, erhöht sich der Weinanteil auf in etwa 3:1 oder sogar 4:1.
In Rheinhessen werden Schoppen normalerweise in 0,4-l-Gläsern serviert, in der Pfalz hingegen kennt man nur den 0,5-l-Schoppen.
In Österreich ist Gespritzter oder Spritzer ein mit Sodawasser im Verhältnis eins zu eins gemischter Wein. Mit Mineralwasser wird er eigentlich nur als Mischung bezeichnet, wobei diese Bezeichnung aber nicht immer so korrekt verwendet wird. Es gibt sowohl rote als auch weiße Gespritzte. Umgangssprachlich verwendet man noch die Ausdrücke Sommergespritzter für eine Mischung mit weniger Wein und Wintergespritzter für eine mit einem größeren Anteil Wein. Laut österreichischem Weingesetz ist ein Gespritzter ein Getränk, das aus mindestens 50 % Wein und höchstens 50 % Soda- oder Mineralwasser besteht. Das Getränk selbst muss mindestens 4,5 % Alkohol enthalten. Bei einem Süßen Gespritzen in Österreich wird statt des Wassers Kräuterlimonade (z.B. Almdudler) verwendet, andere Bezeichnungen sind Liftler oder Tiroler. Als Kaiserspritzer oder Kaisergespritzter wird ein Gespritzter mit einem Schuss Holunderblütensirup bezeichnet.
In der Schweiz ist Gespritzter ein mit Mineralwasser („Sauergespritzter“) oder Limonade („Süssgespritzter“) gemischter Weißwein.
Eine Sommerschorle ist ein besonders dünnes Mischgetränk aus Weißwein und viel Mineralwasser, das vor allem in den warmen Sommermonaten sehr beliebt ist. Der Alkoholgehalt ist geringer als in gewöhnlichen Weinschorle und somit steigt Verträglichkeit bei hohen Temperaturen. Ein beliebtes Getränk, vor allem in Süddeutschland welches häufig als Alternative zu Bier in Biergärten getrunken wird.
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Schorle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |