Benutzer Diskussion:Sebmol/Sprachen in den Vereinigten Staaten
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Obwohl die Vereinigten Staaten keine offizielle Amtssprache haben, ist das Land doch weitflächig einsprachig mit Englisch als de facto Amtssprache. Englisch wird von ungefähr 82 % der Bevölkerung als Muttersprache und von fast jedem im Alltagsgebrauch gesprochen. Neben Englisch sind allerdings auch noch 336 weitere Sprachen vertreten, von denen 176 einheimisch sind. 52 früher im heutigen Staatsgebiet gesprochene Sprachen sind ausgestorben.
Spanisch wird insbesondere in Gebieten mit einem großen lateinamerikanischen Minderheitsanteil als Fremdsprache unterrichtet, so insbesondere in Texas, New Mexico, Kalifornien, Florida und Arizona, aber auch New York und Chicago. Aufgrund des großen Bevölkerungswachstums in der lateinamerikanischen Minderheit und der sich vergrößernden Popularität lateinamerikanischer Filme und Musik wird Spanisch vermehrt von jüngeren Generationen als Fremdsprache angenommen. Über 30 Millionen Amerikaner (ca. 12 % der Gesamtbevölkerung) sprechen Spanisch als Mutter- oder Fremdsprache, womit die Vereinigten Staaten inzwischen das fünftgrößte Land mit spanischsprechender Bevölkerung nach Mexiko, Kolumbien, Spanien und Argentinien geworden ist. Im Südwesten der Vereinigten Staaten sind zweisprachige Schilder ebenfalls sehr verbreitet.
Chinesisch, hautsächlich in der kantonesischen Variante, ist die am dritthäufigsten verwendete Sprache in den Vereinigten Staaten, wobei sie fast ausschließlich auf die sino-amerikanische Minderheit, insbesondere in Kalifornien, beschränkt ist. Ein erhöhtes Interesse Chinesisch zu lernen ist in letzter Zeit unter einer wachsenden Anzahl junger Amerikaner zu bemerken, die selbst nicht chinesischer Abstammung sind. Dies lässt sich auf die sich vergrößernden wirtschaftlichen Möglichkeiten in der Volksrepublik China zurückführen. Dabei wird allerdings hauptsächlich Hochchinesisch als offizielle Amtssprache Chinas und Taiwans gelehrt. Insgesamt sprechen über zwei Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten mindestens eine Variante der chinesischen Sprache.
Französisch wird als viertverbreiteste Sprache hauptsächlich von kleinen französischen, haitianischen oder französisch-kanadischen Bevölkerungsgruppen gesprochen. Es ist insbesondere in Louisiana als vorherige französische Kolonie weit verbreitet, wo es neben Englisch als de facto Amtssprache gilt. Deutsch, obwohl es nicht mehr sehr verbreitet ist, war im Bundesstaat Pennsylvania bis 1950 offizielle Amtssprache, wobei Deutsche die größte ethnische Minderheit in den Vereinigten Staaten ausmachen würden, wenn europäische Einwanderer nach geographischem Ursprungsgebiet aufgeschlüsselt würden. Italienisch, polnisch und griechisch werden von vielen Einwanderern der ersten Generation aus den entsprechenden Gebieten gesprochen, wobei die Benutzung dieser Sprachen aufgrund der Einwandererintegration in nachfolgenden Generationen ausstirbt. Mit Beginn der 1970er bis ungefähr Mitte der 1990er siedelten auch viele russischsprechende Bürger der Sowjetunion in die Vereinigten Staaten über, womit sich die Sprache relativ schnell ausbreitete. Aus ähnlichen Gründen wird heute Tagalog und vietnamesisch von über einer Million Menschen in den Vereinigten Staaten gesprochen.
Schließlich gibt es noch eine kleiner Anzahl Indianer, die weiterhin ihre Stammessprachen sprechen. Allerdings sind viele dieser Sprachen im Aussterben begriffen und sind außerhalb von Indianerreservationen so gut wie nie zu hören. Hawaiisch wird im Bundesstaat Hawaiʻi weiterhin neben Englisch eingesetzt, obwohl es nur noch eine geringe Anzahl von hawaiischen Muttersprachlern gibt.
