Septembermorde
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„Septembermorde“ (oder auch: "Erster Schrecken") ist eine Bezeichnung für den während der Französischen Revolution geschehenen Volksaufstand vom 2. bis 6. September 1792.
Am 2. September 1792 erreichte Paris die Meldung, dass Preußische Truppen in Frankreich eingefallen wären und Verdun rasch eingenommen hätten. Verdun sei wahrscheinlich so schnell gefallen, weil aristokratische Offiziere die Stadt zu schnell aufgegeben hätten.
Außerdem gab es Gerüchte in Paris, dass politisch Gefangene einen Gefängnisausbruch planten, um die Preußischen Truppen zu unterstützen und das alte System wiederherzustellen.
Dadurch, dass sich die Meldungen rasch in Paris verbreiteten, gerieten die Anhänger der Revolution in Panik und stürmten am 3. September 1792 die Pariser Gefängnisse. Dabei sollen innerhalb von drei Tagen über 1200 Gefangene getötet worden sein, darunter zahlreiche kath. Priester, die den Eid auf die republikanische Verfassung verweigert hatten. Ungefähr zwei Drittel der Getöteten sollen jedoch keine politischen Gefangenen, sondern wegen anderer Taten einsitzende Sträflinge, z. B. Verbrecher und Prostituierte, gewesen sein. Der amtierende Justizminister Georges Danton, der Publizist Jean-Paul Marat und der Dichter Fabre d'Églantine hatten mit ihren Aufrufen und Stellungnahmen die Stimmung zusätzlich angeheizt. Marat rechtfertigte die Massaker offen in seiner Zeitung.