Sicherheit und Gefahrenabwehr
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Sicherheit und Gefahrenabwehr (kurz: SGA) ist ein konsekutiver Studiengang, welcher seit 2003 an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) und der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg angeboten wird. In seiner Form ist der Studiengang im Bundesgebiet einzigartig.
Der Studiengang soll den Studenten dazu qualifizieren, als Ingenieur und Spezialist in Fragen der Sicherheit von Gebäuden, Industrieanlagen oder Verfahrensweisen tätig zu werden. Ebenso legt das Studium den Grundstein für Ermittler- und Gutachtertätigkeiten bei Sachverständigenbüros oder Behörden.
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[Bearbeiten] Mögliche Abschlüsse
Das Studium wird zur Zeit (Februar 2006) in zwei möglichen Formen angeboten:
- Als Erststudium, abschließend mit dem Titel Bachelor of Science (B.Sc.)
- Als nicht-konsekutiver Aufbaustudiengang, abschließend mit dem Titel Master of Science (M.Sc.)
Weiterhin wird, zum Beginn des Sommersemesters 2007, der Studiengang als konsekutiver Aufbaustudiengang zum dann erstmalig abgeschlossenen Bachelorstudium eingerichtet.
[Bearbeiten] Studienablauf und -inhalte
[Bearbeiten] Bachelor of Science
Das Studium hat eine Regelstudienzeit von sieben Semestern, wobei das VI. Semester als Praktikumsemester ausgelegt ist. Durch die Zweiteilung des Studiums in die Zeit vor und nach dem Praktikum lassen sich die ersten drei Semester gut als Grund- und die letzten drei Semester als Hauptstudium bezeichnen - der gleichlautenden Einteilung bei Diplomstudiengängen entspricht diese allerdings nicht.
[Bearbeiten] Grundstudium
Vermittelt werden Inhalte, wie sie in jedem ingenieurwissenschaftlichen Studiengang zur Pflicht gehören. Dies sind:
- Mathematik (3 Sem.)
- Physik (2 Sem.)
- Chemie (2 Sem.)
Weiterhin hören die Studenten Veranstaltungen aus anderen, für den Studiengang relevanten Fächergruppen. Dazu gehören unter anderem:
- Tragwerkslehre (2 Sem.)
- Psychologie (2 Sem.)
- Technisches Englisch (2 Sem.)
- Bau- und Werkstoffkunde (1 Sem.)
- Elektrotechnik (1 Sem.)
- Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (1 Sem.)
- Strömungsmechanik (1 Sem.)
Außerdem besteht für gewöhnlich die Möglichkeit, erste eigenständige Fächer aus späteren Semestern vorzuziehen.
[Bearbeiten] Hauptstudium
Im V. und VI. Semester des Studiums sollen die Inhalte, welche im Grundstudium vermittelt wurden, sowie die Erfahrungen aus dem Praktikum weiter vertieft werden. Dazu gehören Fächer wie
- Thermodynamik (2 Sem.)
- Verbrennungstechnik (1 Sem.)
- Schadstoffausbreitung (1 Sem.)
- Brand- und Explosionsschutz (1 Sem.)
- Chemie der Brände und Löschmittel (1 Sem.)
- Baulicher Brandschutz (1 Sem.)
- sowie eine Zahl von Wahlpflichtfächern, welche ein weites, tätigkeitsbezogenes Spektrum abdecken.
Das VII. Semester ist dafür gedacht, eigenständig wissenschaftlich zu arbeiten, hier soll der Student seine Abschlussarbeit anfertigen.
[Bearbeiten] Master of Science
Das Aufbaustudium zum Master of Science hat eine Regelstudienzeit von drei Semestern und richtet sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt an Absolventen von ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen, also in erster Linie Diplomingenieure und Diplom-Wirtschaftsingenieure Während der ersten zwei Semester werden Grundlagen, wie z.B. die Thermodynamik und Strömungsmechanik, aufgefrischt und vertieft. Hinzu kommen Fächer, welche das Aufbaustudium ausmachen wie:
- Chemie der Brände und Löschmittel
- Baulicher Brandschutz
- Schadstoffausbreitung
Das III. Semester des Masterstudiums dient zum Anfertigen der Abschlussarbeit.
[Bearbeiten] Praktikum
Das im sechsten Semester angesiedelte Praktikum mit einem geforderten Umfang von 26 Wochen soll dem Studenten ermöglichen, die bisher im Studium erworbenen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden und seinen Horizont im Bezug auf das spätere Berufsfeld zu erweitern. Durch die Kooperation der Hochschulen mit der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule in Heyrothsberge war es im Jahr 2005 zehn Studenten möglich, im Rahmen des Praktikums die Grundausbildung für Berufsfeuerwehren zu absolvieren. Im Regelfall jedoch sehen die geforderten Inhalte folgendermaßen aus:
- Praktische Tätigkeit im Bereich Sicherheitsmanagement eines Unternehmens z.B. der Chemieindustrie
- Praktische Tätigkeit in einem Bauordnungsamt (untere Baubehörde)
- Praktische Tätigkeit in einer Umweltschutz- oder Zivil- und Katastrophenschutzdienststelle bzw. Rettungsdienst
- Praktische Tätigkeit in einem Architekturbüro oder Ingenieur-, Planungs- oder Sachverständigenbüro
- Praktische Tätigkeit im Bereich Desaster- und Krisenmanagement, Notfallvorsorge u. psychosoziale Notfallversorgung
- Praktische Tätigkeit bei einem Hersteller von sicherheitstechnischen Einrichtungen
- Tätigkeit im Bereich der Polizei, insbesondere Schadensforschung, Brandursachenermittlung
[Bearbeiten] Zulassung
[Bearbeiten] Bachelor of Science
Zulassungsvoraussetzung ist der Erwerb der Fachhochschulreife und das Bestehen des von den Hochschulen angesetzten Feststellungsverfahrens. Dieses wird regelmäßig im Juli des Jahres für Bewerber des kommenden Wintersemesters veranstaltet. Abgefragt werden in einer 180-minütigen Prüfung Wissensgebiete der
- Mathematik
- Chemie
- Physik
Weiterhin werden das Allgemeinwissen und die soziale Kompetenz des Bewerbers überprüft. Insofern vom Bewerber mindestens 50% der Punktzahl in allen Bereichen erreicht wurde, ist er für das Studium zugelassen.
[Bearbeiten] Master of Science
Zulassungsvoraussetzung ist der Abschluss eines ingenieur- oder naturwissenschaftlichen Studiums. Eine Eignungsfeststellung findet nicht statt. Für Studenten, welche mit dem Wintersemester 2006/2007 den Titel "Bachelor of Science" in Sicherheit und Gefahrenabwehr erwerben, besteht die Möglichkeit, sofort im Anschluss das Masterstudium zu beginnen, insofern ihre Abschlussnote besser als 2,5 ist.
[Bearbeiten] Tätigkeitsfeld
[Bearbeiten] Informationen
Sowohl die Otto-von-Guericke-Universität als auch die Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) unterhalten Informationsseiten zum Studiengang. Aufgrund der organisatorischen Trennung der Zuständigkeit für die Abschlüsse, zeichnet die Universität für die Master- und die Fachhochschule für die Bachelorstudenten verantwortlich.