Sparen
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Das Verb sparen bedeutet, im Moment freie Mittel zurückzulegen, damit sie später verwendet werden können. Häufig wird durch wiederholte Rücklage über längere Zeit ein Betrag aufsummiert, der dann für eine größere Anschaffung verwendet werden kann.
- Zwecksparen: Sparen, um später größere Anschaffungen zu ermöglichen. (Fahrzeug, Urlaub)
- Vorsorgesparen: Sparen, um sich vor Notsituationen zu schützen. (Krankheit, Arbeitslosigkeit)
Eine genaue Abgrenzung ist nicht immer möglich. So kann zum Beispiel das Sparen zum Erwerb von Immobilien als Zwecksparen oder als Vorsorgesparen angesehen werden.
Unter das Motiv 'Vorsorgesparen' lässt sich die Absicherung gegen Unsicherheiten, das Halten eines einmal erreichten Konsumniveaus sowie die Flexibilität des intertemporalen Konsums (also die Liquidität) einordnen.
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[Bearbeiten] Das Magische Dreieck des Sparens
Das Sparkapital kann in Sparkonten, Aktien, Obligationen usw. angelegt werden. Welche Anlage dem Sparenden entspricht, hängt von 3 Faktoren ab:
- Liquidität (Wie schnell ist das Geld verfügbar?)
- Rentabilität (Wie hoch ist der Ertrag?)
- Risiko (Sicherheit)(Wie hoch ist das Risiko?)
Ohne Risiko ist es auch beim Sparen nicht möglich, hohe Erträge zu erwirtschaften.
[Bearbeiten] Staatliche Sparförderung in Deutschland
Der Staat kann mittels Sparzulagen, Prämien und Steuervergünstigungen das Sparen fördern. Vor allem sollen Sparer der niedrigen und mittleren Einkommensschicht von der staatlichen Förderung profitieren. Beispielsweise fördert der Staat Arbeitnehmer durch Vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers. Der Arbeitgeber legt dabei einen Teil des Lohns des Arbeitnehmers die so genannte Arbeitnehmersparzulage z. B. in Bausparverträgen (Wohnungsbau-Prämiengesetzes) oder auch über andere Sparverträge (z. B. Investmentfonds) an. Unter Umständen zahlt ein Teil dieses Sparbetrags der Arbeitnehmer.
In Deutschland kann eine Förderung durch einen Sonderausgabenabzug bei der Einkommenssteuer erfolgen.
[Bearbeiten] Sparformen
- Hauptartikel: Geldanlage
Es gibt verschiedene Arten von Geldanlagen. Einige Beispiele sind: Sparkonto, Sparbrief, Termineinlagen, Bundesschatzbrief, Bausparen, Tagesgeld
[Bearbeiten] Volkswirtschaftliche Ersparnis
[Bearbeiten] Gesamtwirtschaftliche Ersparnis
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Unter der nationalen bzw. gesamtwirtschaftlichen Ersparnis, abgekürzt meist mit S, versteht man in der Makroökonomik das Gesamteinkommen Y einer Volkswirtschaft, dem die Ausgaben für Konsum C und Staatsverbrauch G abgezogen wurden, kurz S = Y − C − G.
Die gesamtwirtschaftliche Ersparnis lässt sich in die private und öffentliche Ersparnis zerlegen: S = Y − C − G = (Y − T − C) + (T − G) wobei T = Steuern - Transferleistungen (z.B. Sozialhilfe)
- Unter privater Ersparnis (Y − T − C) versteht man das Gesamteinkommen einer Volkswirtschaft, dem die Steuern T und der Konsum C abgezogen wurden. Private Ersparnis hat mit Zuversicht und Vertrauen eine stark sozio-psychologische Komponente, die sich durchaus wirtschaftsrelevant in Konsumverzicht und Angstsparen äußern kann.
- Unter öffentlicher Ersparnis (T − G) versteht man die Steuereinnahmen T einer Volkswirtschaft, denen der Staatsverbrauch G abgezogen wurden.
[Bearbeiten] Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Die gesamtwirtschaftliche Ersparnis ist (in der offenen Volkswirtschaft) gleich den inländischen Investitionen I zuzüglich der Nettoauslandsinvestitionen NFI,
- S = I + NFI (NFI entspricht immer den Nettoexporten).
In der theoretischen geschlossenen Volkswirtschaft gilt folglich: S = I
In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) ist "Sparen" im Einkommensverwendungskonto (Ausgabenkonzept) definiert als
- Verfügbares Einkommen (Ausgabenkonzept)
- zuzüglich Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche - diese Größe erscheint im Sektor Private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck
- abzüglich Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche - diese Größe erscheint im Sektor Kapitalgesellschaften - gesamtwirtschaftlich saldiert sich diese Größe auf null.
- abzüglich Konsum (Ausgabenkonzept) - einschließlich der Finanzdienstleistungen (FISIM)
[Bearbeiten] Makroökonomische Bedeutung des Sparens
Sparen hat mehrere Auswirkungen auf die Volkswirtschaft. So wird kurzfristig die Konjunktur gedämpft, da Sparen einen Rückgang der Nachfrage an Konsumgütern bedeutet. Sparen setzt andererseits finanzielle Mittel frei, die den Unternehmen über die Banken als Kredite zufließen. Mittels dieser Kredite können Unternehmen Investitionen tätigen und so ihre Produktionsbedingungen verbessern. Sparen ist somit auch ein Faktor der das Wirtschaftswachstum beeinflusst. Die Beeinflussung des Sparverhaltens ist somit ein wichtiger Teil der Konjunkturpolitik.
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: sparen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |