Stella Deetjen
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Stella Deetjen (* 1970 in Friedrichsdorf (Taunus)) ist eine deutsche Entwicklungshelferin und betreut ein Lepra-Projekt in Benares.
Stella Deetjen unternahm als 22-Jährige einen Selbstfindungstrip nach Indien. Nach eigenen Aussagen schaute sie weg, wenn ihr das Leiden der Lepra-Kranken zu Gesicht kam. Eines Tages wurde sie von der für Touristen typischen Magen-Darm-Verstimmung heimgesucht. Ein weißhaariger Lepra-Kranker nahm sich ihrer an. Sie war beeindruckt von der Sanftmut des Mannes und fragte ihn nach seinem Namen. Überrascht von dieser Frage entgegenete selbiger, dass er über Jahre nicht mehr nach seinem Namen gefragt wurde. Sie entschloss sich, ihr Fotografiestudium in Rom nicht fortzusetzen und gründete mit 100 Dollar Eigenkapital, die sie von der Schweizer Ärztin als Startkapital erhielt, ein Lepra-Projekt in Benares. Ihr Vorhaben stieß auf starke Widerstände, so entgegnete z. B. ihr Vater: „Dazu habe ich keine Tochter groß gezogen“. In dem vom Kastensytem geprägten Indien wurde sie von der Bevölkerung zunächst angefeindet. Mittlerweile gilt sie als der „Stern von Varanasi“ und als Nachfolgerin von Mutter Teresa. Ihre Organisation firmiert unter dem Namen Back to Life e. V.. Der Erfolg ihrer Arbeit ist insbesondere auch auf ihre charismatische und lebensbejahende Art, fern jeder Betroffenheitsrhetorik oder Esoterik, zurückzuführen.
Auszug aus der Rede von Stella Deetjen anlässlich der Verleihung des Women's Wold Award:
- „Ich danke sehr für diese Auszeichnung, die ich im Namen der Leprabetroffenen und der Kinder entgegennehme, denn sie sind die Blüten der Hoffnung.
Ich hoffe sehr, dass dieser Preis Türen öffnet für ein vergessenes Thema: Lepra. Leprakranke werden völlig von der Gesellschaft ausgeschlossen, sie erhalten keinerlei medizinische oder soziale Hilfen noch Informationen, viele wissen gar nicht, dass ihre Krankheit heilbar ist. Doch Lepra ist heilbar in jedem Stadium! Nach der ersten Medikamenteneinnahme sind die Patienten nicht mehr ansteckend, sie müssen also nicht isoliert werden, sie benötigen lediglich die Medikamente. Die Medizin ist günstig, es fehlt lediglich am Willen und Einsatz.
- Die Kranken leben als Unberührbare obdachlos am Rand der Straße wie Straßenhunde, sie haben keine Lobby oder eine Berühmtheit, die sich schützend vor sie stellt und ihnen ihre Stimme leiht. Sie sind die, die ganz unten sind, tiefer als unberührbar und namenlos zu sein geht nicht mehr.
- Bitte helfen Sie mit, damit wir durch diese Tür, die sich hier öffnet, durchgehen können. Ich habe viele Pläne, wie wir effektiv die Situation für Leprabetroffene ändern und vor allem kulturorientierte Aufklärung betreiben können, damit wir das Stigma, das auf dieser Krankheit haftet, auflösen werden. Bitte lesen Sie nach unter ‚One Drop of Hope Projekt’.
- Gemeinsam wird selbst eine unmögliche Aufgabe lösbar, ich bin bereit, meinen ganzen Einsatz, meine Energie, Erfahrung, Arbeit und meine Herzenskraft zu geben, um eine sichtbare Veränderung herbeizuarbeiten.
- Bitte fügen Sie einen Tropfen hinzu,
Alles Liebe und Gute, Ihre Stella Deetjen“
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Women's World Award – verliehen in New York durch Michail Gorbatschow
- Elisabeth-Norgall-Preis
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Deetjen, Stella |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Entwicklungshelferin |
GEBURTSDATUM | 1970 |
GEBURTSORT | Friedrichsdorf (Taunus) |