Stickware
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Stickware oder PortableApps (englisch, etwa „tragbare Programme“) bezeichnet man Software für Microsoft Windows, welche ohne vorherige Installation lauffähig und typischerweise klein genug ist, um auf ein Wechselmedium zu passen. Der Name Stickware rührt daher, dass das häufigste dafür eingesetzte Wechselmedium der USB-Stick ist. Man darf sich aber von dem Namen nicht beirren lassen. Diese Programme lassen sich im Normalfall genau so gut von einer Festplatte oder von einem CD/DVD-Laufwerk oder notfalls einer Floppy-Diskette aus starten.
Eine Sonderform ist U3-Software, welche nur von einem proprietären U3-USB-Stick ausgeführt werden kann.
Oft sind PortableApps angepasste und „abgespeckte“ Versionen von konventionellen, „installationsbedürftigen“ Programmen, denen dann das Prädikat „Portable“ vorangestellt wird, etwa „Portable Firefox“.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Notwendigkeit
Die Notwendigkeit für eigens konzipierte Stickware ergibt sich daraus, dass herkömmliche Software unter Microsoft Windows meist architekturbedingt nicht sonderlich portabel ist. Fast alle Programme speichern ihre Konfigurationsdaten in der Windows-eigenen, extra für diesen Zweck vorgesehenen zentralen Registry. Diese kann allerdings nicht ohne weiteres zwischen verschiedenen Rechnern kopiert werden und oft ist auch nicht dokumentiert, in welchem Teil dieser Datenbank ein Programm seine Einstellungen überhaupt ablegt. Erschwerend hinzu kommt die verstreute Speicherung von weiteren Programmdaten in mehreren Systemverzeichnissen (Profil, Persönliche Einstellungen, Persönliche Lesezeichen). Um also Portabilität zu erreichen, müssen Programme so aufgebaut sein, dass sie alle benötigten Daten als Dateien im eigenen Ordner speichern. Dieser kann dann bequem kopiert werden, ohne dass für den Betrieb notwendige Daten zurückbleiben.
[Bearbeiten] Datenmigration
Um Konfigurationsdaten einer herkömmlichen Windows-Software in deren Portable-Version weiterverwenden zu können, ist eine Datenmigration notwendig. Im Idealfall existieren für die Migration eigene Hilfsprogramme oder Batch-Dateien. Im schlechtesten Fall muss diese von Hand durch Zusammensuchen und Kopieren der entsprechenden Dateien durchgeführt werden.
[Bearbeiten] Bekannte Stickware
(Auswahl)
- Bookmark Base – Lesezeichen-Manager
- Challenger – Verschlüsselung
- LingoPad – Wörterbuch
- Mozilla Portable Firefox – Webbrowser
- Mozilla Portable Sunbird – Kalender
- Mozilla Portable Thunderbird – E-Mail-Programm und Newsreader
- Portable Abiword – Textverarbeitung
- Portable Gaim – Instant Messenger
- Portable Gimp – Bildbearbeitungsprogramm
- Portable Nvu – WYSIWYG HTML-Editor
- Portable OpenOffice.org – Office-Paket
- Portable Opera – Browser
- Portable Photo Filtre – Bildbearbeitungsprogramm
- Portable SeaMonkey – E-Mail-Programm, Newsreader, Webbrowser und mehr
- Portable Skype – IP-Telefonie (erfordert geringe Modifikation)
- Miranda IM – Flexibler Instant Messenger
- QuickDic – Übersetzungstool Deutsch↔Englisch
- Trillian Anywhere – Instant Messenger
[Bearbeiten] Alternativen
Alternativen unter Windows sind Programme, die versuchen, eine Installation zu emulieren, wodurch beliebige Programme von einem USB-Stick laufen, wie z.B. die Freeware PEC (Program Environment Creator) von Green Elk Soft.
[Bearbeiten] Verwandte Software
Ein in den Grundzügen verwandtes, allerdings anders motiviertes und realisiertes Konzept zur installationsfreien Nutzung zahlreicher Programme auf Linux-Desktop-Systemen ist klik. Eine ebenfalls verwandte Konstellation ist unter Windows das installationsfreie Ausführen einer Linux-Distribution, die von USB-Stick aus startbar ist, wie z.B. Damn Small Linux.