Stretch-Limousine
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Die Stretch-Limousine (umgangssprachlich verkürzt auch „Stretch-Limo“) ist ein verlängertes Auto. Es wird meistens in den USA als Umbau aus einer oft ohnehin schon zur Oberklasse zählenden Limousine hergestellt, zumeist aus amerikanischer Fertigung (Lincoln der Ford Motor Company, oder Cadillac von General Motors). Jedoch werden auch europäische Autos umgebaut, zumeist Fahrzeuge von Mercedes-Benz oder Rolls Royce.
Der „einfache“ Umbau schneidet an der B-Säule zwischen Vorder- und Hintertüren umlaufend auf und fügt eine ca. einen Meter lange Zwischensektion mit Seitenwänden, Scheiben, Dachanteil und Bodenanteil ein, zumeist kombiniert mit Verstärkungen in Boden- und Dachholmen. Die Kardanwelle erfordert ein weiteres Hardy-Gelenk und ein weiteres Lager, die Federung wird wegen des höheren Gewichts verstärkt, oftmals werden die stärksten Motorversionen verbaut oder gar noch ein leistungsgesteigerter Motor, um mit dem höheren Gewicht besser zu agieren.
Die komplexeren Umbauten von Stretch-Limos ergänzen statt eines festen Abschnitts einen Satz von zwei weiteren Türen zum besseren Zugang zu einer weiteren Sitzbank. Solche Stretch-Limos werden oft von Luxus-Hotels als Flughafen-Zubringer im Chauffeur-Dienst eingesetzt.
Ganz aufwändige Umbauten haben noch längere Verlängerungen zum Ziel und fügen weitere Achsen und Federungen ein. Das kann zu ziemlich ausgefallenen Umbauten führen, wie z. B. einer Limousine mit einem Swimmingpool im Heck, entweder innen oder in Art einer Badeterrasse mit Swimmingpool. Solche ultralangen Fahrzeuge sind dann meist langsam, schwer zu rangieren, verbrauchen viel Kraftstoff und sind so schwer wie ein LKW.
Die meistumgebaute Limousine ist derzeit das Lincoln Town Car, so dass der Hersteller des Basisfahrzeugs (Ford Motor Company) Zertifikate für geprüfte Karosserieumbauer vergibt. Diese nach von Ford vorgegeben Regeln umgebauten Fahrzeuge behalten ihre Werksgarantie. Dabei darf das Auto um maximal 120" (ca. 3 m) verlängert werden, also eine Gesamtlänge von über acht Metern erreichen.
Im Gegensatz dazu bieten manche europäischen Hersteller sogenannte Langlimousinen ab Werk an, z. B. bot Mercedes-Benz die S- und zeitweise sogar die E-Klasse als Pullman-Version ab Werk. Derzeit ist jedoch lediglich die Langversion der S-Klasse im Modellprogramm, sie ist zudem keine klassische Stretch-Limousine, sondern eine um nur wenige Zentimeter verlängerte Limousine, wie sie auch von Audi, BMW, Bentley und VW serienmäßig angeboten werden.
Stretch-Limousinen sind zumeist luxuriös eingerichtet. Bestandteile der Inneneinrichtung können weitere Sitzbänke, teure Elektronik-Einrichtungen wie Computer-, Fernseher- und Videoanlagen sowie Sofa- und Bettlandschaften sein. Einige Hersteller realisieren auch erhöhte Sicherheitsstandards für Sonderschutzfahrzeuge.
Die längste bis jetzt bekannte Limousine ist etwa 27 Meter lang. Sie beinhaltet neben Elektronik auch noch einen Swimmingpool und einen Hubschrauberlandeplatz. Sie wird vor allem in Hollywood für Dreharbeiten benutzt.
[Bearbeiten] Sonderfälle
Nicht nur zu Oberklasse zählende Autos werden zu Stretch-Limousinen umgebaut. Besonders in ärmeren Ländern werden auch ganz normale Kleinwagen entsprechend umgebaut, wie z.B. ein Lada auf Kuba.