Tabaktrafik
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Eine Tabaktrafik (kurz Trafik, Betonung auf der letzten Silbe) ist in Österreich eine Verkaufsstelle für Tabakwaren sowie in der Regel auch Zeitungen, Magazine, Schreibwaren, Fahrscheine und andere Kleinwaren – in Wien zum Beispiel die Parkscheine, sowie allgemein Postkarten und Ansichtskarten. Nur wenige Trafiken verkaufen noch Briefmarken, nachdem die Post die Provisionen deutlich reduziert hat. Auch die früher üblichen Stempelmarken wurden teilweise in Trafiken verkauft. Ähnliche Einrichtungen gibt es in den anderen Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns (z.B. in Tschechien).
Der Name Trafik kommt von dem italienischen Wort traffico = Handel. Den Betreiber einer Trafik bezeichnet man als Trafikanten. Den Begriff findet man bereits in einem Schreiben von Kaiser Joseph II, der 1784 das Tabakmonopol erließ.
Schon damals wurden Trafikantenstellen an Kriegsinvaliden oder Soldatenwitwen vergeben. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Kriegsinvalide bei der Vergabe bevorzugt, um ihnen die Rückkehr in das Erwerbsleben zu erleichtern.
Mit dem EU-Beitritt Österreichs fiel ein Großteil des Tabakmonopols und die staatliche Austria Tabak, die bis dahin das Monopol ausgeübt hatte wurde privatisiert. Lediglich für den Einzelhandel, die Trafiken, blieb das Monopol bestehen und mit dem Erlass des Tabakmonopolgesetzes 1996 wird die Verwaltung des Monopols durch die zu 100 % in Staatsbesitz befindlichen Monopolverwaltung GmbH ausgeübt.
Die Monopolverwaltung schreibt die Vergabe von Tabaktrafiken aus. Dabei werden Personen mit mindestens 50 % Behinderung bevorzugt. Die Monopolverwaltung überwacht außerdem die Einhaltung von den Wettbewerb einschränkenden Regeln, z. B einem Werbe- und Rabattverbot sowie einem Gebietsschutz für bestehende Trafiken.
Nur Trafiken dürfen Tabakwaren zu einem regulären Preis verkaufen. Sind in einem Gebiet nicht genügend Trafiken vorhanden, so bekommen auch normale Geschäfte die Verkaufsgenehmigung. Gastronomiebetriebe erhalten die Tabakwaren zum Wiederverkauf auch nur zum Trafikpreis. Deshalb sind diese Waren in Lokalen um 10-20 % teurer als in den Trafiken.
Da der Umsatz im Tabakbereich stetig zurückgeht, betreiben Trafiken meist noch zusätzlich Lotto- und Totoannahmestellen, für die ebenfalls eine Genehmigung der Monopolverwaltung notwendig ist.