U 559 (Kriegsmarine)

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U 559 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

U 559 wurde am 1. Februar 1940 bei Blohm + Voss in Hamburg auf Kiel gelegt und begann am 27. Februar unter Oblt. Hans Heidtmann seinen aktiven Dienst in der Kriegsmarine. Das Boot wurde vor allem dadurch bekannt, dass nach der Kaperung durch britische Kräfte kryptographisches Material ohne das Wissen der Mannschaft erbeutet werden konnte, was für die Alliierten der entscheidende Faktor bei der Entschlüsselung der Enigma-M4-Chiffriermaschine war und von verschiedenen Historikern als von nicht zu unterschätzender Bedeutung für den weiteren Kriegsverlauf angesehen wird.

Inhaltsverzeichnis 1 Operationen 2 Der Untergang von U 559 3 Einsatzstatistik 3.1 Erfolge während dreizehn Feindfahrten: 4 Siehe auch 5 Weblinks

[Bearbeiten] Operationen

U 559 wurde zunächst im Atlantik eingesetzt, wo es auf der zweiten Feindfahrt am 19. August 1941 ein britisches Schiff versenken konnte. Danach verlegte U 559 als Teil der Goeben-Gruppe als eines der ersten Boote überhaupt ins Mittelmeer. Dort operierte es von Salamis im besetzten Griechenland aus gegen alliierte Schiffe vor den Küsten von Ägypten und Libyen, um so den 1941/ 1942 ins Stocken geratenen Feldzug in Afrika zu unterstützen.

Während dieser Patrouillen torpedierte U 559 fünf alliierte Frachter und die australische Sloop HMAS Parramatta ohne je selbst angegriffen worden zu sein.

[Bearbeiten] Der Untergang von U 559

Es war der eigene Untergang, der U 559 berühmt machte. In der Nacht des 30. Oktober 1942 zwang der britische Zerstörer HMS Petard das deutsche Boot vor der Küste Ägyptens zum Auftauchen, nachdem man es beim Anschleichmanöver an einen Konvoi entdeckt hatte. Wasserbomben von HMS Pakenham, HMS Hurworth und HMS Dulverton unterstützen die HMS Petard in ihren Bemühungen. Die Besatzung von U 559 wurde zur Aufgabe gezwungen, vier Besatzungsmitglieder starben bei den Angriffen durch die Explosionen und die Flutung des Bootes.

Überzeugt davon, dass ihr Schiff sinken würde, sprang die Besatzung von U 559 über Bord und versäumte es, ihre Codebücher (Kurzsignalheft und Wetterkurzschlüssel) und die an Bord befindliche Enigma-Maschine zu zerstören. Die Matrosen wurden von britischen Truppen aufgegriffen und schnell unter Deck gebracht. Die britischen Seeleute Colin Grazier, Antony Fasson und Tommy Brown schwammen zu dem langsam sinkenden Boot hinüber und konnten die wertvollen Codebücher und die Enigma retten und auf ihr Schiff bringen (sie sollten später nach Bletchley Park gebracht werden und stellten einen unschätzbaren Erfolg für die Alliierten dar). Die erbeutete Enigma-Maschine war die erste des 1942 eingeführten verbesserten Typs mit vier Walzen; mittels dieser Maschine konnte der Marine-Schlüssel nach einer längeren Pause (sog. "black-out") wieder entziffert werden.

Grazier und Fasson kehrten nochmals auf das U-Boot zurück und ertranken, als es endgültig sank. Den beiden wurde posthum das George Cross, dem überlebenden Brown die George Medal verliehen. Ursprünglich waren die drei für das Victoria Cross vorgeschlagen worden, dies wurde aber abgelehnt, da die Leistung nicht "im Angesicht des Feindes" erbracht wurde. Eine andere Einschätzung besagt, dass die Verleihung des Victoria Cross beim deutschen Geheimdienst zuviel Aufmerksamkeit erregen würde und somit die Erbeutung der Enigma hätte bekannt werden können.

Die Bergung der Maschine war eines von vielen Ereignissen, das die Macher des Films U-571 inspirierte.

[Bearbeiten] Einsatzstatistik

[Bearbeiten] Erfolge während dreizehn Feindfahrten:

• 19. August 1941: Versenkung der britischen Alva (1.584 BRT, in Konvoi OG-71 fahrend)
• 27. November 1941: Versenkung der australischen Sloop HMAS Parramatta (1.060 ts)
• 23. Dezember 1941: Versenkung der britischen Shuntien (3.059 BRT)
• 26. Dezember 1941: Versenkung der polnischen Warszawa (2.487 BRT)
• 10. Juni 1942: Versenkung der norwegischen Athene (4.681 BRT, Konvoi AT-49)

[Bearbeiten] Siehe auch

• Liste deutscher U-Boote
• Liste deutscher U-Boot-Klassen

[Bearbeiten] Weblinks

• U 559 bei uboat.net (engl.)
• ubootwaffe.net, eine ausführliche Seite über deutsche U-Boote (engl.)