U-571 (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | U-571 |
Originaltitel: | U-571 |
Produktionsland: | USA, Frankreich |
Erscheinungsjahr: | 2000 |
Länge (PAL-DVD): | 116 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: | Jonathan Mostow |
Drehbuch: | Jonathan Mostow, Sam Montgomery, David Ayer |
Produktion: | Dino De Laurentiis |
Musik: | Richard Marvin |
Kamera: | Oliver Wood |
Schnitt: | Wayne Wahrman |
Besetzung | |
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U-571 ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 2000, der eine fiktive Geschichte eines deutschen U-Bootes mit amerikanischer Besatzung im zweiten Weltkrieg erzählt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Das deutsche U-Boot U-571 treibt um 1942 nach einem Wasserbombenangriff eines alliierten Zerstörers manövrierunfähig im Atlantik und funkt verschlüsselt um Hilfe. Nachdem die amerikanischen Streitkräfte das Signal (allerdings Verschlüsselt) abgehört haben und sie aufgrund der Einpeilung und der zuletzt gemeldeten Position des Zerstörers vermuten, dass es manövrierunfähig ist und ein Versorgungs-U-Boot dorthin unterwegs ist, wird ein amerikanisches U-Boot als deutsches getarnt, um sich als deutscher Rettungstrupp auszugeben und dabei die sich an Bord befindliche Enigma-Dechiffriermaschine zu erbeuten.
Doch bereits beim Entern misslingt das Vorhaben dahingehend, dass 1. der amerikanische Entertrupp kurz vor dem Entern enttarnt wird, das Boot allerdings noch geentert werden kann und 2. die Deutschen, deren wirklicher Rettungstrupp kurz danach eintrifft, das amerikanische U-Boot während des Entervorgangs versenken können. Nur eine Handvoll amerikanischer Soldaten überlebt und versucht nun völlig unterbesetzt auf einem deutschen U-Boot ihre Mission zu erfüllen. Dabei müssen sie auch Angriffe der Deutschen überstehen, die sie versenken wollen.
Zudem kann einer der Überlebenden deutschen Seemänner Kontakt mit einem deutschen Zerstörer aufnehmen, der nun auch versucht, das U-Boot zu zerstören und es dabei schwer beschädigt. Mit dem letzten Torpedo an Bord gelingt es, den Zerstörer zu versenken. Die U-Boot-Besatzung kann danach auftauchen und sich mit der Enigma-Maschine in Rettungsbooten in Sicherheit bringen. Sie werden daraufhin von einem amerikanischen Flugzeug gerettet.
[Bearbeiten] Kritiken
N.F. Mendoza von Amazon.de schreibt: "... Drehbuchautor und Regisseur Jonathan Mostow (Breakdown) erzählt hier eine intensive, sich auf das Wesentliche beschränkende Geschichte, die die besten Momente des klassischen Kriegsfilms wachruft, während er gleichzeitig moderne Empfindungen einfließen lässt ...
McConaugheys ernsthafte Darstellung des Leutnant Tyler ist glaubhaft, während er die Realität, die Tragödie und die Konsequenzen in den Griff bekommt, die seine Rolle als Kommandant mit sich bringen. Obwohl dieser explosionsgeschüttelte Film durchweg sein straffes Tempo beibehält (wie schon der unterbewertete Breakdown), beschreibt er dennoch mit überraschender Zurückhaltung eine wahrlich menschliche Geschichte -- wie auch den bemerkenswerten Weg eines unerwarteten Helden."
Sehr oft wird der Film mit dem Klassiker der U-Boot-Filme Das Boot verglichen. Dabei schneidet U-571 fast durchweg deutlich schlechter ab als der ältere deutsche Film. Besonders oft wird kritisiert, dass hier versucht wird den Erfolgsfilm in verschiedener Weise zu kopieren - mit dem Unterschied, dass die Helden Amerikaner sind - um eine patriotische Neigung einiger US-Bürger zu bedienen. Die historische Darstellung wird im Allgemeinen als völlig unrealistisch beschrieben, auch wenn der Film von Seiten der Dramaturgie durchaus seine Stärken hat.
"An Wolfgang Petersens Klassiker "Das Boot" kommt "U-571" allerdings nicht heran. Dazu ist die Geschichte einer tollkühnen Crew der Alliierten, die im Kriegsjahr 1942 gezwungenermaßen in einem deutschen U-Boot eine gefährliche Mission erfüllen muss, wohl zu heroisch angelegt. (...) Neu ist allerdings, dass diese militärische Heldentat nicht von Briten, sondern Amerikanern verrichtet wurde. Diese dreiste Fälschung des historischen Vorgangs hat in England ebenso wütende wie verständliche Proteste zur Folge gehabt." - Kritik der Rhein-Zeitung
"Nur wer keinen psychologischen Tiefgang erwartet, sich einfach zwei Stunden an solider Pyrotechnik erfreuen will und das Hirn auf Standby schaltet, wird an „U-571“ einen Anflug von Freude haben. Dem Film ist seine Ausrichtung auf die amerikanischen Zielgruppe hin leider sehr genau anzumerken – und die Amerikaner wollen halt so wenig wie möglich nachdenken. Die bessere Wahl ist es eh, sich Wolfgang Petersens Klassiker „Das Boot“ auch zum 20. Mal anzusehen anstatt seine Zeit mit „U-571“ zu verschwenden." - Kritik von Filmstarts.de
"...Vorher lavieren sich die durchweg unglaubwürdig, hölzern und gelangweilt spielenden Stars (besonders nervig: Bill Paxton als Kapitän ohne autoritäre Ausstrahlung, Matthew McConaughey als schwitzender erster Offizier, Harvey Keitel als Pseudo-Scotty und vor allem Jon "Auf jedes U-Boot ein Sänger" Bon Jovi als idiotischer Leutnant mit ständig offenem Mund und Schafsblick) durch eine zwar leidlich spannende und mit technisch meist akkuraten U-Booten, ordentlichen Schiffs-, Wasserbomben- und Explosionseffekten gespickte, aber hochgradig klischeehafte und vorhersehbare Story." www.moviebazar.de
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 2001: Oscar für den besten Tonschnitt. Außerdem nominiert in der Kategorie Bester Ton
[Bearbeiten] Realität
Bei dem Film handelt es sich um einen Kinofilm, der keinen Anspruch auf historische Korrektheit und Logik erhebt.
Den Alliierten gelang es am 10. Mai 1941, das deutsche U-Boot U 110 zu übernehmen und eine Enigma M3 sowie zahlreiche Codetabellen zu erbeuten. Im Juni 1944 konnten eine weitere Enigma-Maschine sowie die Verschlüsselungsdokumente erbeutet werden, als das U-Boot U 505 erfolgreich erobert wurde.
Im Abspann des Films wird auf diese wahren Ereignisse hingewiesen.
Ein deutsches Boot mit der Nummer U 571 gab es tatsächlich. Das Boot vom Typ VII C wurde am 22. Mai 1941 in Dienst gestellt und am 28. Januar 1944 westlich von Irland nach zehn Kriegspatrouillien von einem Sunderland-Flugzeug angegriffen und mit allen 52 Besatzungsmitgliedern versenkt.
[Bearbeiten] Weblinks
- U-571 in der Internet Movie Database