U 6 (Kriegsmarine)
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U 6 (vorheriges/nächstes - alle U-Boote) |
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Typ: | Typ II A |
Feldpostnummer: | M-00 130 |
Werft: | Deutsche Werke, Kiel |
Bauauftrag: | 2. Februar 1935 |
Baunummer: | 241 |
Kiellegung: | 11. Februar 1935 |
Stapellauf: | 11. August 1935 |
Indienststellung: | 7. September 1935 |
Kommandanten: |
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Einsätze: |
2 Feindfahrten |
Versenkungen: |
keine |
Verbleib: | am 29. März 1945 selbstversenkt |
U 6 war ein deutsches U-Boot vom Typ II A, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der Bauauftrag für das Boot wurde am 2. Februar 1935 an die Deutsche Werke in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 11. Februar 1935, der Stapellauf am 21. August 1935, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Ludwig Mathes fand schließlich am 7. September 1935 statt.
Nach der Indienststellung am 7. September 1935 gehörte das Boot bis September 1939 als Schulboot zum Schulverband der U-Schule bzw. der U-Bootschul-Flottille. Beim Angriff auf Polen gehörte es im September 1939 als Frontboot zur U-Bootschul-Flottille bevor es vom Oktober 1939 bis Februar 1940 wieder als Schulboot dieser Flottille zugeordnet wurde. Beim Unternehmen Weserübung, der Besetzung Norwegens, wurde es von März 1940 bis April 1940 als Frontboot der U-Bootschul-Flottille eingesetzt um abermals, nach der gelungenen Besetzung Norwegens, als Schulboot eingesetzt zu werden. Nach der Zeit als Schulboot in Neustadt bzw. Kiel wurde es vom 1. Juli 1940 bis zum 7. August 1944 als Schulboot der 21. U-Flottille in Pillau eingesetzt.
U 6 war ein langlebiges, aber nur wenig aktives U-Boot der deutschen Kriegsmarine. Es war eines der ersten Boote der Marine des dritten Reichs überhaupt und nur in der Lage, relativ küstennah zu patrouillieren und zu operieren und wurde infolgedessen nach dem Einsatz vor Norwegen im Jahr 1940 nur noch als Ausbildungsboot eingesetzt.
U 6 war eine prestigeträchtige Position für einen U-Boot-Kommandanten der Kriegsmarine in den Jahren vor dem Krieg. Die Kommandeure der U-Boot-Schule und ihrer Flottille waren allesamt Veteranen des ersten Weltkriegs. Nach Ausbruchs des Krieges wurde schnell deutlich, dass U 6 nicht in der Lage war, mit den stärkeren und schnelleren U-Booten der anderen Nationen mitzuhalten, und so wurde es nach einer ersten Patrouille in der Ostsee bis März 1940 nicht mehr ausgesandt und erst zu Beginn der Invasion Norwegen und Dänemarks zur Unterstützung des Unternehmens wieder eingesetzt.
Während des Unternehmens Weserübung erlitten Schwesterboote von U 6 zahlreiche Verluste, was dazu führte, dass die verbliebenen Boote in einer Ausbildungsflottille in der Ostsee zusammengelegt wurden.
Bei den folgenden Einsätzen in der Ostsee wurden auf U 6 Offiziersanwärter ausgebildet. Einige Patrouillen brachten es im Rahmen des Unternehmen Barbarossa, dem Angriff auf die Sowjetunion, bis in sowjetische Hoheitsgewässer. Es wurde allerdings im Gegensatz zu mehreren seiner Schwesterboote nie in Kampfhandlungen verwickelt. Im Sommer 1944, als die Treibstoff- und Versorgungsvorräte zur Neige gingen und die Reputation der Typ-II-Boote aufgrund einiger tödlicher Unfälle immer mehr nachließ, wurde U 6 ausser Dienst gestellt und in Gotenhafen mit einer Minimalbesatzung stationiert. Dort blieb es, bis es im Mai 1945 von einem Sprengkommando an seinem Liegeplatz versenkt wurde, um eine Übergabe an die sowjetischen Truppen zu verhindern.
U 6 unternahm während seiner Dienstzeit zwei Feindfahrten, auf denen es keine Schiffe versenken konnte.
[Bearbeiten] Einsatzstatistik
[Bearbeiten] Erste Feindfahrt
Das Boot lief am 24. August 1939 um 4.30 Uhr von Neustadt aus, und lief am 13. September 1939 in Kiel ein. Auf dieser fünfzehn Tage dauernden Unternehmung während des Polenfeldzugs in die Ostsee und das Kattegat wurden keine Schiffe versenkt.
[Bearbeiten] Zweite Feindfahrt
Das Boot lief am 4. April 1940 um 12.00 Uhr von Wilhelmshaven zum Unternehmen Weserübung aus, und lief am 19. April 1940 um 18.15 Uhr wieder dort ein. Auf dieser sechzehn Tage dauernden und cirka 1.500 sm langen Unternehmung vor Tindesnes wurden keine Schiffe versenkt.
[Bearbeiten] Verbleib
U 6 wurde am 7. August 1944 in Gotenhafen außer Dienst gestellt und ausgeschlachtet. Es wurde am 29. März 1945 von den Sowjets erbeutet und wahrscheinlich von ihnen verschrottet. Letzte bekannte Position war 54° 32' Nord, 18° 33' Ost
[Bearbeiten] Literatur/Quelle
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 1 : Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn 1996, ISBN 3-8132-0490-1
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 2 : Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn 1997, ISBN 3-8132-0512-6
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 3 : Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn, ISBN 3-8132-0513-4
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn, ISBN 3-8132-0514-2
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Bootwaffe von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn, ISBN 3-8132-0515-0
- Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Band 1: Die Jäger 1939-1942 Wilhelm Heyne Verlag München 1998, ISBN 3-453-12345-X
- Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Band 2: Die Gejagten 1942-1945 Wilhelm Heyne Verlag München 1996, ISBN 3-453-16059-2
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- U 6 bei uboat.net (engl.)
- ubootwaffe.net, eine ausführliche Seite über deutsche U-Boote (engl.)
- u-bootarchiv.de, eine ausführliche Seite über deutsche U-Boote (deutsch)