Varvažov (Telnice)
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Varvažov (deutsch: Arbesau) ist ein Ortsteil von Tellnitz, Okres Ústí nad Labem, Ústecký kraj, Tschechien.
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[Bearbeiten] Lage
Arbesau liegt am Fuße des östlichen Erzgebirges unweit der tschechischen Fernverkehrsstraße 13. Im Ort befindet sich der Arbesauer Teich, der vom Tellnitz- oder Grundbach gespeist wird.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ort ist aus Nieder- und Oberarbesau hervorgegangen und wurde 1521 erstmals urkundlich erwähnt. Er gehörte bis 1580 zur Herrschaft Graupen, danach zu Kulm. An der Kreuzung der beiden Chausseen wurde ein Posthaus mit Ausspanne errichtet, das später als Gasthaus den Namen "Zur Post" trug. Durch den Bau der Poststraße Teplitz-Peterswald ab 1803, von der hier eine Verbindungsstraße nach Aussig abzweigte, erlangte Arbesau zunehmende Bedeutung. Durch die Lage unmittelbar an einer bedeutenden Straßenkreuzung fanden in der Nähe von Arbesau in den Befreiungskriegen 1813 bedeutende Gefechte statt, die in die Geschichte als Schlacht bei Kulm eingegangen sind. Dabei wurde der Ort fast vollständig zerstört. Der nach der Schlacht wieder aufgebaute Ort zählte vor dem Zweiten Weltkrieg 143 Häuser mit 1043 Einwohnern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt der Ort Anschluss an die Straßenbahn von Aussig nach Tellnitz.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
In der Nähe des früheren Posthauses steht rechts der Straße eine 10 m hohe Spitzsäule mit Inschrift. Es handelt sich um das preußische Denkmal an die Schlacht bei Kulm. Dieses von Karl Friedrich Schinkel entworfene Denkmal wurde bereits 1817 aufgestellt. Ursprünglich war es nur eine neogotische gusseiserne Pyramide mit Inschriften und einem Eisernen Kreuz auf der Spitze. Dieses Kreuz war 1813 als Kriegsauszeichnung von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen gestiftet worden. Bereits 1857 hat man die Schinkel-Pyramide auf einen Sandsteinsockel gehoben, der mit dem Porträt des preußischen Königs versehen wurde.
Auf der anderen Straßenseite befindet sich das österreichische Denkmal, das dem österreichischen General Hieronymus Graf von Colloredo-Mannsfeld gewidmet ist, der hier am 17. September 1813 die Franzosen zum zweiten Male schlug. Der Obelisk wurde 1825 errichtet. Er wird gekrönt von einem Doppeladler mit Lorbeerkranz. Bildhauer war Václav Prachner aus Prag.