Viktor Tilgner

Victor Tilgner, Lithographie von Dauthage 1881

Werndl-Denkmal

Viktor Tilgner, (* 25. Okt. 1844 in Pressburg, heute Bratislava; † 16. April 1896 in Wien) war ein Bildhauer und Porträtist.

Er ist der Hauptvertreter des Neobarock innerhalb der Plastik der Wiener Ringstraße. Sein realistischer Akademismus war von Hans Makart, einem führenden Maler der Ringstraßenepoche beeinflusst, mit dem er auch 1874 Italien bereiste. Daneben hatte der Bildhauer auch Kontakt mit Johann Strauß (Sohn) und gehörte zum Künstlerkreis rund um Karl Graf Lanckoronski.

Als Tilgners Hauptwerk gilt das ursprünglich für den Platz vor der Albertina geschaffene Mozart-Denkmal (1896), das heute im Wiener Burggarten steht. Sein weiteres Werk umfasste Bauplastiken für die Hofmuseen, das Burgtheater, die Neue Hofburg und die Hermesvilla sowie mehrere Brunnenanlagen (Tilgner-Brunnen im Volksgarten, 1877), Denkmäler (Werndl-Denkmal in Steyr, 1894) und einige Grabmonumente. Bekannt war er auch für die Schaffung intimer Porträtbüsten (u. a. Pedro Calderón de la Barca, Shakespeare, Molière, Gotthold Ephraim Lessing, Goethe, Friedrich Schiller, Friedrich Hebbel, Franz Grillparzer und Friedrich Halm für das Burgtheater) und vieler Medaillons.

Statue für Wolfgang Amadeus Mozart im Wiener Burggarten
Dieser letzte und nur nach kompliziertem Ausschreibungsverfahren und öfteren Planänderungen vergebene Monumentalauftrag gilt als Hauptwerk Tilgners. Die bewegten Puttenfiguren am Sockel, die die Macht der Mozartschen Musik darstellen deuten stilistisch schon auf den Jugendstil hin. Es wurde einige Tage nach Tilgners Tod enthüllt.
Steinerne Statue Allegorie der Bildhauerei auf Wiener Zentralfriedhof.
Bronzebüste Bellinis in der Wiener Staatsoper.
Triton-Brunnen im Volksgarten Wien bei der Wiener Hofburg.
Denkmal für Josef Werndl in Steyr.

G. Kapner und andere: Ringstraßendenkmäler. 1973
M. Pötzl-Malikova: Die Plastik der Ringstraße 1890-1918. 1976
W. Krause: Die Plastik der Wiener Ringstraße. Von der Spätromantik bis zur Wende um 1900. 1980.